Sebastian Deya: überwuchert
.
Wachsen Worte auf Hintergedanken,
statt aus kreativem Trieb,
dann werden sie eng den Sinn umranken,
als hätten sie ihn furchtbar lieb.
.
So kann man vielleicht logisch klingen,
doch verstanden werden? Nein!
So kann die Absicht uns anspringen,
rammeln dann am Weg das Bein,
.
so kann man sich dran aufschwingen,
doch führen nicht zum Glück,
so können Worte nicht weit bringen,
von dir aus nur zu dir zurück,
.
so kann man nicht sehr weit sehen,
nur bis zum eignen Tellerrand,
so können sie sich um sich selbst drehen,
rund um deinen Punkt und Stand.
.
Deshalb warte ich allein mit meiner
Wortidee auf unsre Zeit,
kommt sie nicht? Kommt halt keiner!
Doch wir machen uns bereit!
.
Bald wird der letzte Vorhang fallen,
bald sind die roten Rosen aus,
bald schallt das Wort, das sich vor allem
verneigen will – außer Applaus