Schenk mir deinen Stern,
sag, du hast mich gern.
Öffne deine Tür,
ich bring mein Licht dafür.
Kerzen scheu´n den Wind,
draußen stürmt´s mein Kind.
Gehn wir´s drinnen an.
Probiere mich als Mann.
Ich hab Heringe für ´s Zelt,
Planen gegen die Welt.
Zelten im heimischen Zimmer?
Gönn´ uns romantischen Schimmer.
Morgen hast du mich erkannt
und die Kerzen sind ...
niedergebrannt.
Nebeneinander allein
Zehn Jahre warn sie ein Paar
und ein paar Tage, sogar.
So lange hat er gewartet,
dass endlich sie einmal startet,
zu einem großen Missgeschick,
bei dem er da steht, welch Glück,
um rettend sie abzufangen,
bevor sie sich ... aufgehangen.
Sie wollt ihn gleichfalls stützen,
sollt er fallen, ihm nützen.
Sie war zur Hilfe bereit
trotz ihrer Einsamkeit.
Dann stürzten sich zu ihrem Leide
ins Elend einzeln beide.
Und für sich ein jeder denkt,
wär doch wer da, der mich jetzt fängt.
Diese Nacht
durch diese nacht
singen uns
hemmungslose katzen
ihr lied
ich lieg so wach
bei dir
stumm verschmelzen
vorwortige gedanken
wer kein gestern hat
kann nicht zurück
diamantene zeit
ersten urknalls
in haut gebrannt
halt mich
diese äonsstunde
ohne morgengrauen
wenn der schlaf
deine augen
löscht
lass mich
darin bleiben
durch diese nacht
kannst du nicht fort
Im Regen
wenn es regnet
müsste ich
traurig sein
wenn wolken
die sonne
verriegeln
ins große weinen
einstimmen
wenn der nasskalte wind
sich unter schirme
drängt
jammernde melancholie
aus dem abfluss fischen
wenn ich
ja wenn ich
nicht immer schon
dürstende wüste
gewesen wäre
Liebesbriefe
(4)
schicke mir keine
glühenden erinnerungszapfen
in meine tropfsteinhöhle
ewiges eis
holt sich
In wärme
den tod
keuchend
schwimme ich
im kreis
bis ich endlich
ertrinke
(3)
du sagtest
ich höre nicht
deine stimme
die welt
von draußen
wenn du fällst
stehe ich
hinter dir und
fange dich auf
wie im spiel
wenn du
von meinem brunnen
abfährst
nach und nach
wärst du
beinahe
angekommen
bei dir
(2)
ganz durch die nacht
komme ich
nicht mehr
ganz durch die nacht
kamen wir
nie
brüllten den schmerz
in den fingerspitzen
einander zu
von dem in sich
ertrinkenden
licht
in einer zeit
die sich selbst
berührte
mit morgenhand
gestern
bin ich
vorgestern
in deinen armen
gestorben
(1)
adios
kommst du
im wennjawenn
zurück
wirst du eine elster sein
und glauben
die ameisen
unterm baum
tanzen
nach deinem gesang
was wärst du
ohne glauben
aus dem Käfig
wenn ich
nicht mehr
weiter weiß
wärme ich
deinen nach-ruf auf
was ich wäre
ohne dich
bevor ich
mich zurück sehne nach
backofenzeittagen
werfe ich
zerrissene liebesbriefe
in den postkasten
als papagei
einem gestutzten
wüchsen mir
keine federn nach
befreien
schenk mir eine träne
eine fürs knopfloch
oder aus bernstein
auf kalter brust
für weite warme augen
muss sie nicht taugen
doch für entsetzen und freude und
bleibst du
für glühende lust
mein schrei erstickte in reimloser kälte
möcht im widerklang unwahrer worte
heim an wärmende orte
bis verklungen ist täglicher frust
Erkenntnis
Greif mich und sage
Sieh aus dem fenster
das geheimnis
ist gestohlen
möchtest du
die neue wolke
ziehen sehen?
sie wird regnen
wenn ich wieder
in meinem bett liege
nass im
verwirrten weinen
dreht sich alles
um nichts
als dich
nach und nach
eingefallen
der tunnelgang
ins licht
ich habe dich
in die wolke
malen wollen
die weiß war
und nicht
tropfte
(1)
wirklich
lieben
will ich
mich
nicht
aber
ich
reiche mir
vorsorglich
die hand
sie ist
warm
(2)
wirklich
lieben
will ich
dich
nicht
aber
ich
nehme dir
fürsorglich
die hand
aus der tasche
(3)
wirklich
lieben
wir
uns
nicht
aber
die heizung
streikt
Coloration
schenk mir
eine farbe
die noch keiner kennt
eine
die kein
prisma wirft
eine
die kein
regenbogen entblößt
und eine
die die palette unser gegenwart
nicht ermischt
dafür nimm
mich
für deine
grauen tage
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