Ich gehe schwanger, ein Gedicht soll’s werden,
befruchtet bin ich viele Wochen schon.
Ich schweb in Trance und stolpere auf Erden,
der Rhythmus macht‘s, ich such den richt’gen Ton.
Ich trag‘ Ideen, laß sie in mir keimen,
ich präge Worte, die Gedanken reifen.
Ich feile, bast’le, weiß nicht, muss sich’s reimen?
Bemühe Silben, will den Sinn begreifen.
Bin auch entmutigt, will dann darauf pfeifen.
Dann kommt der Tag, ich liege in den Wehen,
die Worte fließen und die Stimmung stimmt.
Ich kann das Licht am Tunnelende sehen
und mein Gedicht grad diesen Tunnel nimmt.
Ich hab’s entbunden, schwups, da ist es schon.
Zuhören, Schmunzeln, allerbester Lohn.