fischl: Von der Gefälligkeit

Mondlicht fällt

auf meine Geige,

und zwei Töne fall´n

mir auf den Fuß.

Vierzig Tränen fall´n

in meine Seele

Und ein Stern,

der fallen muss.

Nachtlicht fällt mir

in den Rücken,

Haare fallen aus

im Wind.

Es fällt der Fluss

durch vierzig Brücken.

Und Flocken fall´n

die eisig sind.

Dann fallen Träume

fällt die Welt.

Und nirgendwo ein Hund,

der bellt.

Fischl 05/11

Comments

[gunda]

Hallo fischl,
Slovs Kommentar schließe ich mich an, allerdings weniger wegen der Unreinheit des Reimes, damit spiele ich auch hin und wieder (nicht wahr, Slov? Ich sage nur "Grassss" :o)), aber was das
Inhaltliche angeht, stimme ich ihm zu. Die betreffende Passage deines Gedichtes bekommt durch diese Formulierung außerdem etwas Gezwungenes.

Nun gibt es nicht sehr viele Worte, die nach der n.d.R. auf "uß" enden und mit "Fuß" einen reinen Reim bilden. Eigentlich fällt mir nur der "Gruß" ein.
... Und ein Stern fällt, mir zum Gruß ...
wäre so eine spontane Eingebung.

Nicht nur Slovs Kritik schließe ich mich aber an, auch seinem Lob. Anfangs hält man dein Gedicht für ein hübsches Wortspiel der humoristischen Art, aber je weiter man liest, desto mehr gewinnt der
Text an phílosophischem Charakter, bekommt eine eher traurige Note, wenn man denn so will. Also insgesamt sehr ansprechend.

Lieben Gruß
Gunda

[Slov]

Hallo Frank,
nun muss ich doch meine Beckmesserei loswerden - gerade weil mir dieses Gedicht so gut gefällt: "...ein Stern, der fallen muss" ist nicht nur ein sehr unreiner Reim, sondern ein logischer Fehler:
Richtig hätte es heißen müssen "...der fallen musste", noch richtiger "... der hatte fallen müssen". Das Müssen geht einfach dem Fallen voraus, kann also eigentlich nicht als Gleich-/Nachzeitigkeit
angehängt werden ...
Ansonsten WOW! (Womit doch ein Hund gebellt hat ...
lg
Slov