Ich geh' mit meinem Hund spazier'n,
am See, das sei dazugesagt,
mich an der Sonne delektier'n,
und Waldi geht auf Entenjagd.
Vom Ufer aus, da hat er Mut.
Den Enten ist das einerlei,
sie kennen Waldi schon recht gut
und wissen, dass er wasserscheu.
Ich ruhe aus auf einer Bank
und werfe Stöckchen routiniert,
weil Waldi sonst die Zeit zu lang:
„Nun such!“ ... und Waldi apportiert:
Ein Schnullerkettchen „Babyblue“,
'ne Taschenlampe, leicht defekt,
'nen unbesohlten Herrenschuh,
ein Erdbeereis, nur halb geleckt ...
EIN ERDBEEREIS??!! Mensch, Hund ... woher?
Wer das wohl grad' ans Ufer schmiss?
'ne Coladose, platt und leer,
'ne Babywindel, voller Schiss,
drei Taschentücher, braun beschmutzt,
ein Feuerzeug der Marke „King's“,
dann zwei Kondome, klar benutzt,
und irgendso'n zerquetschtes Dings.
McFastFood-Tüten, halbgefüllt,
'ne Brauseflasche, das gibt Pfand,
'ne Reval-Schachtel, arg zerknüllt,
'nen blutverschmierten Mullverband.
Zwei Plastikbecher bringt er mir,
aus denen nie mehr jemand trinkt,
und hundertfach Bonbonpapier,
das fröhlich in der Sonne blinkt.
Es bietet sich, fürwahr, fürwahr,
der buntgemischte Wohlstandsmüll
dem Auge des Betrachters dar
als zauberhaft' Naturidyll ...
Mein Dank dafür dem Wandersmann,
der nach der Rast zu abgeschlafft,
als dass man noch verlangen kann,
dass er Verpackung heimwärts schafft ...
... denn eine Flasche, wenn sie leer,
wiegt auf dem Rückweg doppelt schwer!