Was keiner sieht, ihr hört es läuten,
trockne Luft, sie riecht nach Salz,
Worte, die nichts mehr bedeuten,
sie schmecken oft nur nach Schmalz.Graue Nomen, Häuserschluchten,
wo der Raum dazwischen leer,
sie wirken wie entlegene Buchten,
zum überqueren fehlt das Meer.
Ausgetrocknet, wie im Klimawandel,
so steh ich hier allein am Strand
im Krach vom Gedankenkursehandel
und hab die Flasche in der Hand.
Stehen, liegen, rennen, setzen,
wo soll ich mit der Nachricht hin,
durch Gassen und Zimmer hetzen?
Keiner sucht mehr Sinn darin.
Ich suche Muscheln, um zu lauschen,
zu lange hab ich’s nicht gehört,
Möwen kreischen, Wellen rauschen,
wo Steriles heute keiner stört.
Jeden sieht man einfach machen,
manches klingt etwas schief,
die andren, die oft heimlich lachen,
verfassen einen Liebesbrief,
den sie ständig an sich selbst richten
sie kreuzen an „morgen mehr“,
das sie sprechen, wenn sie dichten,
es ist wohl ziemlich lange her.
Am Horizont, wo Blitze zucken,
formiert sich euer Echo schon,
Menschen kratzen sich und jucken,
rote Pusteln, blanker Hohn.
Worte die den Mensch vergaßen,
im Echo schallt Applaus,
fressen sich durch leere Straßen,
ein Klatschen, eine Lampe aus,
das Licht erstickt im Ruhekissen,
verscharrt man im Gedicht,
führt den Kreuzzug zum Gewissen,
in dem bald eure Seele bricht.