Ich stehe verträumt,
wie immer,
wenn es blutrot dämmert
an diesem Fenster
und sehe der Sonne zu,
wie sie untergeht,
als mir klar wird
Hoffnung ist, wie so vieles
in diesem Leben
ein unsteter Partner.
Eigentlich ahnst du längst,
das es kriselt
in eurer Beziehung,
doch aus Angst vor der Wahrheit
verschließt du die Augen
und den Mund
und nach einem dieser
alltäglichen Streits
geht sie nur kurz
Zigaretten holen
ohne je wiederzukehren
und das sie nicht mehr da ist
bemerkst du erst,
wenn du sie wieder
bräuchtest,
um sie wahr zu machen,
denn ´unter der Bettdeckte
hinterlässt sie dir
einen Ballon
ihre Konturen
neben dir im Bett
und immer Abends dann
damit du noch Grund hast
Morgends wieder aufzuwachen,
wenn du dich vor dem Einschlafen
fragst,
wo sie eigentlich hin ist,
weil du sie
schon wieder den ganzen Tag
nirgendwo gesehen hast -
dann blickst du neben dich
und du redest dir ein
das dort noch etwas wäre
weil du dir sicher bist
es gäbe Menschen
die noch weniger hätten
und so höre ich
dich reden als wäre sie
noch da,
aber wenn ich dir
tief in den Augen
durch den Spion
in der Schlafzimmertür
beim träumen zusehe,
dann kann ich nicht mehr spüren,
das sich dort noch etwas bewegt,
deshalb bitte ich dich,
sieh hinein und
frage dich
willst du noch,
wirklich?
Und kannst du noch,
wirklich?
Denn ich sitze mit
gesenktem Kopf
auf der Kante meines Bettes
und, wenn ich ehrlich bin,
ich bin müde
Morgends alleine
aufzustehen
und Abends einsam
einzuschlafen,
doch noch kann ich glauben,
wenn wir jetzt
endlich anfangen wieder
nach uns zu suchen,
dass wir uns
eines Tages gemeinsam
wieder finden werden.