Von Goethe wurde einst berichtet,
dass er so gern die Lieb bedichtet.
Im Überschwange der Gefühle
schrieb er in typisch Goeth´schem Stile
dem Lektorat
von seiner Tat:
Man mache aus dem Kunstversuch
ein anfassbares Lyrikbuch.
Der Lektor war zutiefst entsetzt
und schrieb die Antwort wie gehetzt:
SO GEHT DAS NICHT.
Längst wäre schließlich übers Lieben
zu viel an Poesie geschrieben.
Das Thema sei so abgenutzt
und nebenbei auch sehr beschmutzt,
weil man davon ja schwanger werde,
Verschon er rücksichtsvoll die Erde
von seinen feinen Liebesreimen,
die ihm aus Hirn und Herze keimen.
Vielleicht,
wenn er es recht bedächte,
Herr Goethe, es wär gar nicht schlechte,
wenn er den Pegasus verwend´t´
für Stoffe, die noch niemand kennt.
Als Dichter wäre er ein guter,
bereimte er das Wort Computer.
Das wär, es läge auf der Hand,
doch etwas, was noch keiner fand.
Warum nur gab nicht Goethe nach
und tat, wie jener Lektor sprach.
Dann wäre ihm es überlassen,
Computer reimlich anzufassen,
und mir zum Überdichten bliebe
eine neues, altes Stückchen Liebe.