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  • Lyrik-Veröffentlichungen "worträume" allein, "Mit Blindenhund durchs Liebesland" zusammen mit Ricardo Riedlinger und Volker Brauer und als einer von 10 Autoren aus Israel, Österreich und Deutschland: 10 X 10 = 100,
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  • Lyrik-Veröffentlichungen "worträume" allein, "Mit Blindenhund durchs Liebesland" zusammen mit Ricardo Riedlinger und Volker Brauer und als einer von 10 Autoren aus Israel, Österreich und Deutschland: 10 X 10 = 100, Prosa: "Planet der Pondos" (Rom

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27. April 2001 5 27 /04 /April /2001 19:46

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18. Januar 2001 4 18 /01 /Januar /2001 16:17

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4. Januar 2001 4 04 /01 /Januar /2001 12:25

3

3

 

 

 

29.9.

x

Im Vorgefühl, dass in diesem Jahr wirklich ein richtiger Winter kommt, hier das erste „Wintergedicht“. Natürlich hoffe ich auf wunderbares Badewetter...

Wenn schon heiter, dann auch mit der Erinnerung an einen besonders belehrsamen Hinz: Der ist nämlich Auf dem rechten Wege... und ganz uneigennützig bereit, uns alle mitzunehmen...

Sonntag war Wahl. Gestern ist mir dann meine Meinung in die Tastatur gerutscht. Man verzeihe mir den Wahlkater.

Ein solches „Tagesprogramm“ kann natürlich nicht gaaanz ernst enden. Dass der Titel des letzten Gedichts
Große Sorge ist, sollte man also nicht auf die Goldwaage legen. Wer darin grübelt, was satte Öle sein könnten... hat der etwa noch nichts von „mehrfach gesättigten Fettsäuren“ gehört???...

 

 

 

 

 

Slov ant Gali

Wintergedicht

 

Liebe gute schneeballflocke

sieh wie ich am fenster hocke

seh dich draußen lustig tanzen

bin erkältet ptschi im ganzen

 

oh wie quält mich husten fieber

ich wär draußen auch viel lieber

möchte frei sein so wie du

tobte rum hätt keine ruh

 

ach wie quält mich omama

ist schon mit ner decke da

mit dem fieberthermometer

mit dem spruch „ins bettchen peter!“

 

warte nur du weißer schuft

bald hat meine nase luft

sonne lacht in stiefeln patsch

ich herum und du bist matsch

 

 

Slov ant Gali

Auf dem rechten Wege...

 

Herr Hinz wird stets sehr hintergründig

beim Suchen fremden Fehler fündig.

Dass dies nicht auch bei seinen geht,

sich sicherlich von selbst versteht.


Damit sich Schwächen nicht vermehren,

beginnt er freundlich zu belehren,

wie man die rechten Wege finde,

indem man sie an seine binde.

Dieselben sind gar edle feine -


verwundert geht er sie alleine.


 

Slov ant Gali

Wahlkater



Ich wär so gern ein Komödiant,

der diese Welt erträglich macht

und der mit Späßen (nicht galant)

erreicht, dass man befreiend lacht.



„Wir“ führen Krieg,

„man“ lehnt ihn ab,

doch „man“ wählt Sieg,

„man“ wählt das Grab.



Ich stehe hier,

versteh das nicht,

und trinke Bier,

bis ´s mich erbricht.

Doch lachen, lachen kann ich nicht.





 

Slov ant Gali

Große Sorge

 

Wie ist mir der Gedanke Qual:

Oh, könnt es sein, ich bin normal?!

Da könnt ich keine Stunde ruhn:

Was wär dagegen wohl zu tun?


Figurbesorgter Müsli-Morgen...

ein Grund für die Normalo-Sorgen?

Es haben viele diesen Tick:

Sie glauben alle, sie sind dick.

Soll ich mich masochieren bei SAT 1;

vielleicht hätt ich am bessten keins

von diesen Fernseh-Dumpfomaten,

die mich in sattem Öle braten?

Ist Biokost für mich noch gut,

wenn jeder diese fressen tut?


Wie ist mir der Gedanke Qual:

Oh, könnt es sein, ich bin normal?!

Da könnt ich keine Stunde ruhn:

Was wär dagegen wohl zu tun?

 



 

30.9.

x

Es ist noch gar nicht lange her, da versuchte ich mich an „Voices“ - u.a. in Sonettform. Im FAK führte es zu einer heftigen Diskussion (schon allein darüber, dass man heutzutage Joan Baez nicht kennen müsse). Die gemachten Gegenvorschläge überzeugten mich alle nicht – regten mich aber zu einem Gegen-Gegenvorschlag unter dem Lied vom schwarzen Schaf" an...

Für diejenigen, die etwas Heiter-Bedenkliches zwischendurch suchen, kommt die Erinnerung an „lucifers lehre“ sicher im rechten Augenblick.

Kräftig gerügt wurde ich von einem Freund schon für „Spaniens Himmel“. Der war der Meinung, meine Ausgangsaussage wäre nicht vertretbar. Stur stelle ich das Gedicht trotzdem vor. (Dabei bleibt die Frage im Raum, wie weit ich voraussetzen darf, dass „Spaniens Himmel“ sozusagen DAS Kampflied der internationalen Brigaden war, die 1936 zur Verteidigung der demokratischen spanischen Regierung gegen die durch die Faschisten Deutschlands und Italiens massiv unterstützten Franco-Putschisten nach Spanien geeilt waren. Ein anderer Ausgang dieses Testkrieges hätte...)

 


Slov ant Gali

Voices

 

Ich schaute dem Mann am Klavier ins Gesicht;

das stammte aus früheren Jahren

Mich täuschte zuerst das Dämmerlicht.

So sehr hat der Mann Krieg erfahren.

 

Aus dem geleerten Whiskyfass

geputzt mit Wodka, Tequila,

tief unten, wo das rauchige Holz noch nass

schwärzt`er die Tonkamarilla.

 

Sie war ein zwitscherndes Blumenkind,

klang so rein wie kreolische Glocken

und fragte, wo all the flowers sind,

und gerührt wollten Kriege wir blocken.

 

Heut such ich Gesang von solchem Gewicht,

doch wohin ich auch geh, ich höre ihn nicht.

 

Slov ant Gali

Spaniens Himmel

 

Die einfach

richtige Entscheidung

Gewehr

in die Hand

gegen die

Krieger.


Siegten die,

fiel´ die Welt

in Scherben.

Kein Sterben

umsonst.


Ich wälze mich

in der Matrazengruft

des Zweifels.

Sie verlassen

ein Suizid des Denkens.


Gönnt mir

Spaniens Himmel

und ein Gewehr.

 

Slov ant Gali

lucifers lehre

 

es hockt´ ein engel wunderbar
in einer grauen ecke
bis plötzlich wurd ihm sonnenklar
dass er sich nur verstecke


in allen welten unbekannt
dass er ein engel wäre
wie war er traurig so verkannt
ganz ohne engel-ehre


er hat ein schildchen fabriziert
auf dem groß ENGEL stand
damit man leicht identifiziert
als engel ihn im land


wie trieb er marketing danach
dass jeder sollt es lesen
er schriebs und blies es und er sprach
er provozierte jeden krach
er merkte nicht dass nach und nach
ihm schwärzte sich das wesen


die lehre folgt jetzt hintenan
bist du ein engel denke dran
dass niemand wird es merken
kommts dir auf macht und ehren an
musst du als teufel werken

 

 






 

Nachdem ich nun so „erfolgreich“ alle meinen Gedichtreserven zerstört habe, muss ich nach Bewährtem schauen. Ist „Das Lied von den 1000 Spiegeln“ nicht noch einen neuen Blick wert – auch oder gerade weil es unter dem „Lied vom schwarzen Schaf“ steht?

Paradox“ klingt etwas hochtrabend – aber darf man sich nicht auch einmal aufplustern? Ich gehe einal das Risiko ein, es unter „Entschuldigung“ zu platzieren...

wunschtraum“... Da ist zumindest der Titel neu... und ein Vers ist eingefügt. Ob das wohl die Aussage klarer gestaltet?

 

 

 

 

Slov ant Gali

Das Lied von den 1000 Spiegeln

 

Und ich schaute nach deinem Wesen
und ich fiel mit der Tür ins Haus.
Und 1000 Spiegel zerbrachen
und ich sah so bloßhäutig aus.

 

Das strahlende Licht von draußen
drang nicht bis zum Schmerz in mir
1000 Spiegel hatt´ ich zertrümmert
doch ich sah rein gar nichts von dir.

 

1000 Spiegel verdeckten das Draußen
und ich wollt´ dich so gerne befrein
Und ich sah dein Ich nur in Spiegeln
und ich stürzte mich gradwegs hinein

 

Und ich habe dich wieder verloren
vielleicht bist auch du jetzt allein.
Die Splitter in meinen Poren
stecken tief, zum Entfernen zu fein.

 

Slov ant Gali

Paradox

 

Worte verändern nicht

die Welt,

sagte er,

da bedarf es schon

der Taten.

Seine Taten aber

waren die Worte.

 

Meine Worte

ändern nicht

die Menschen,

schrieb er

und es war wahr.

Die das lasen aber

änderten sich.

 

Slov ant Gali

wunschtraum


um mich
wabert
das nichts

ich erwarte
den knall

 

welch glück

alles

fängt erst


an



Nun hetze ich den Notwendigkeiten, das Blog vernünftig zu bestücken, erst einmal hinterher.

Immerhin habe ich schnell das Gedicht herausgesucht, das eine denkbare Antwort auf Gunda Jarons gestrige „ Senkrechtfalte„ ist: „vom aber“...

Glücklicherweise stand Ursula Gressmanns „Vergessen“ schon vor dem Aufräumen im Kalender für dieses Blog.

Frecherweise auch Göttlich, obwohl ich da noch nicht wusste, dass die „worträume“ am 7.11. das erste Licht der Öffentlichkeit erblicken werden...

 

 

 

 

 

 

 

Ursula Gressmann

Vergessen

 

Heiser hallen die heißen

Schreie des Krieges,

der Gewalt.

Raketen werden in

Planquadrate

abgefeuert,

Drohnen treffen Entscheidungen

über Leben und Tod.

Hellweißes Granatfeuer

und schwarzer

Napalmqualm

verwandeln sich

in den Nebel

des Vergessens.

Die Überlebenden

vergessen.

Vergessen,

dass es keine sicheren Orte

zum Sterben gibt.

Alle Kriege sind gleich,

nur die Schlachtfelder

wechseln.

Krieg produziert Leichen –

nicht den Frieden.

 

Slov ant Gali

vom aber

 

mein kindergartenlieblingswort

in humus gesteckt und

fleißig angegossen

hüllt mich heute

als immergrüner

aberblütenbaum

in schützenden schatten


manchmal

aber

ersehne ich

bräunende lichtstrahlen

auf ungeschützter haut


mein baum aber meint

nur aus dem schatten

heraus

sehe man weit

 

 

Slov ant Gali

Göttlich

 

Als er erwachte

der mensch

war die welt

die er erschaffen

nicht

wie er sie

sich vorgestellt


schon wieder

montag

fluchend

dreht sich

weg

nur wer rechtzeits

streikt

schafft Gott

nach seinem bilde

 

ab

23.9.

x

Wer bei Gunda Jarons Gedicht „Wahlversprechen“ sofort und besonders, da ich es in dieser Woche vorstelle, an Politik denkt, ist natürlich ABSOLUT auf dem Holzweg. Es ist würglich nuuur privat zu verstehen. Nur gaaaanz zufällig hat es die Autorin jetzt ausgegraben, weil gerade Not an Gedichten ist...

Wer solche Zusammenhänge bei meinem Gedicht „kein Affe“ sucht, könnte schon eher fündig werden.

Und wer jetzt meint, es ginge wirklich um das Wahlwochenende, dem sei die „Reflexion eines Pessimisten“ empfohlen....

 

 

 

Gunda Jaron

Wahlversprechen

 

Herr Hinz war fürchterlich vernarrt.

Er hätt' zwecks ein, zwei Erben

sich gern mit Lissbett Kunz gepaart

und fing drum an zu werben.


Er wolle ihr die ganze Welt

und sich zu Füßen legen,

sprach er, für sie durchs Feuer geh'n!

~ Heut' zögert er bei Regen.


Er wolle ihr den hellsten Stern

vom schwarzen Himmel pflücken ...

~ Fällt ihr heut' irgendwas hinab,

muss sie sich selber bücken.


Hinz machte ihr galant den Hof,

bis hin zu Brautkleid, Schleppe.

~ Jetzt macht er, kaum dass sie sein Weib,

nicht einmal mehr die Treppe ...

 

 

Slov ant Gali

Kein Affe

  

Uhren ticken.
Ich lese
auf allen
fünf vor zwölf.

 
Zwei Hände
reichen nicht
zum Zuhalten von
Ohren und
Augen und
den Strick zu knüpfen,
an dem ich bald
hängen werde  


Jede Hand
reichte
für eine
Faust.

 
Uhrmacher

bin ich

auch nicht.

 

 

Slov ant Gali

Reflexion eines Pessimisten

 


Die Tage waren


nicht die schlechtesten,


an denen ich


nicht Recht hatte.


 


Indem ich sie


herbeisehnte,


habe ich sie


vertrieben.



24.9.

x

Heute gibt es ein Thema des Tages:

Wenn der Computer zum Objekt von Lust und Begierde geworden ist...

Das kann man so, aber auch so bedichten. Gunda Jaron hat da eine eigene Beschreibung und Lösung für das Problem „Sucht“ zu bieten.

Wer genug geschmunzelt hat, der reise mit mir bürozeitig „am amazonas“ entlang und er endet in einem „Systemfehler“... oder sollte man lieber die umgekehrte Reihenfolge wählen?

 

Slov ant Gali:


am amazonas




im mangrovendschungel

umfängt mich

feuchtheiße grünzeit
 



schweißstirnig

fürchte ich


abenteuerhungrig


vergehen





mein chef kommt




meine machetenfinger

an der

funkmaus


wandeln pausenbildschirm zur

produktpräsentation p



Slov ant Gali

Systemfehler

 


wenn der monitor

dein design


aus vergangener zeiten

präsentiert

ziehe ich den tower

zwischen meine

ausgebreiteten arme




im gesang eines

ruhelos ruhe verbreitenden

ventilators

verliere ich mich

an ein stück

wärme


sich aufheizender


technischer teile

 

Gunda Jaron

Sucht

 

Kilos schwellen an den Hüften,

träge zirkuliert das Blut,

keine Zeit, den Raum zu lüften,

Schultern schmerzen; welch' Tribut


muss ich meiner Schreibsucht zollen ...

Blässe meine Nase ziert,

meine Augen starr'n verquollen

auf das Monitor-Geviert.


Hornhaut gilbt auf Fingerspitzen

trocken spannt die Haut am Po,

ständig vor'm PC rumsitzen,

schmälert auch die Libido.


Heil versprach für die Gelüste

mir nur eine Therapie:

Als ich den Computer küsste,

fiel ich vor ihm auf die Knie.


„Willst du“, fragte ich, „dein Leben

mit mir teil'n? Ich hab' dich lieb.

Deine Bits und Bytes mir geben?“

Da erklang ein letztes „Piiieeeep....“,


denn im Keller hatt' mein Gatte,

„Tu es nicht“, hatt' ich gefleht,

weil die Schnauze voll er hatte,

schwupps, die Sich'rung rausgedreht.


 

25.9.

x

 

Ich hatte ein Versprechen gegeben.. und Versprechen soll man halten: Da in den folgenden Tagen mehrere ältere Anverwandte von Bloglesern Geburtstag feiern, biete ich als Exklusiv-Service ein bestimmt die Feierlaune vervollkommnendes rentnergeburtstag-Gedicht. Man kann es verwenden ... oder auch nicht...

Wenn das Schenkelklopfen aufhört, gibt es was zum Abkühlen hinterher: Jeder, der windgerecht in ehemaligen DDR-Landen „gewendet“ ist, wird die Anspielungen verstehen... und ich hoffe eigentlich, dass „Abu“ von etwas spricht, was noch nicht vergessen ist...

 

 

Slov ant Gali

rentnergeburtstag

 

was gibt es schöneres auf erden
als jenen tag zum älter werden
das feiern ist ein alter brauch
und älter werden andre auch

das ende von den jugendjahren
ist dir vor zeiten widerfahren
nun siehst du in der gäste blick
die hoffnung auf ein erbschaftsstück

sie fressen deinen festtagsbraten
und stochern heuchelnd in salaten
so bleibt dir eine hoffnung blos
beim abwasch bist du sie dann los

drum tröste dich mit guten tropfen
versuch noch neues freizuklopfen
dein glück das musst du selbst verwalten
die andern sehn nur deine falten

 

  (gesprochene Version)



Slov ant Gali

Abu


Du schautest hin


so also sehen

sieger aus

in Bagdad

und anderswo


friedlich geschossene

fotos

verewigten es


mir zeigte es

ihre wahre größe

als urin

meinen fremdgeborenen

bruder

abduschte


wer spielte

nicht alles

das lied vom

abscheu

ein unkenntlich gemachter

schwanz

gab nicht mehr her

ein frei hängendes stück

des die erde schändenden

tieres


du warst entsetzt

und

hast es längst vergessen

 

 

Slov ant Gali

gewendet

 

Früher

für berichtsbereite Besucher

Parade

Lenin rot

Marx blau

ausgewählte Werke.



Lastlektüre entsorgt.

Geblieben im Gehirn

Krümel aus

Magneteisenstein

der Macht

und die Angst vorm Frühjahrsputz

in russischen Oktobern.

 

x

 

26.9.

 

 

Eine schwere Aufgabe habe ich mir leicht gemacht: Am Tag vor der Bundestagswahl habe ich einfach drei meiner Beiträge zum gestrigen Programm „Miss-Wahlen (?) in Germany“ für den heutigen Blog ausgewählt:

Die nach unten offene Wahlfarbpalette

Die entscheidende Sekunde

von der klugheit des besitzes

Das letzte Gedicht bedurfte einer Erläuterung. Satirisch ist es sicher mehr als die anderen beiden. Aber seine Aussage kann man in den Rahmen einbauen durch den Satz: „Wählt nur, was ihr wollt... entscheidend ist letztlich, wer über die Knete verfügt...“



Slov ant Gali

 

Die nach unten offene Wahlfarbpalette

 

 


Da die Parteien schwer zu unterscheiden

nur das Gefühl fürs Kreuzchen zählt,

muss jeder sich an Farben weiden,

damit ihn ja kein Inhalt quält.

 

In jeder Ampelmitte ist das Gelbe,

zwar nicht gerade das vom Ei,

und immer wieder ist´s dasselbe:

Das ist der fetten Konten Wahlpartei.

 

Es gab einmal ganz grüne Zeiten,

da war man APO und fürs Gute gut.

Heut will man sich die Börse weiten

bespritzt mit frischem Kriegerblut.

 

Der Favorit der Wahl ist schwarz,

wie auch die Zukunft für uns ist.

Vorbei die Zeit von Gangster Hartz -

es kommt noch schlimmer, sagt der Optimist.

 

Die Farbe rot die gibt es doppelt,

wobei kein Kandidat sie recht verdient

Als Kampfkaninchen durch die Landschaft hoppelt,

was löwenfellig Sozialismus miemt.

Ach ja, die Andern hab ich unterdessen,

warum, wieso wohl längst vergessen.

 

Verboten ist die Wahl der Grauen,

was ich sehr wohl verstehen kann,

wir kommen nach der Wahl, wie wir jetzt schauen,

auch ohne die im grauen Grauen an.

 

Ich wählte weiß

und wendete im Winde

und fing vor zwanzig Jahren nochmal an.

Ich kenn den Preis

der Jungfrau mit dem Kinde,

den ich trotz Buntheit nicht bezahlen kann.

 

Slov ant Gali

Die entscheidende Sekunde

 

Es kann ja wohl kein Zufall sein,

dass Wahl und Qual sich reimen,

dass stehst du in der Box allein

die Mordsgedanken keimen.


Bekreuzt du nun die DKP,

vielleicht die schwarzen Schläger

was tut den Herrn am meisten weh,

wo bist du laut als Kläger?


Die schwarze Pest, die war so braun schon da,

und auch ein roter Zug ging baden.

Uns steht, oh, Oskaralalala,

erst´s Wasser bis zu´n Waden.

 

 

 

Slov ant Gali

von der klugheit des besitzes

 

Der sohnemann ganz traurig scheint
er tut grad so als ob er weint
dann zeigt er seinen test in mathe
ne sechs steht drunter eine glatte

was stört es dich strohdoof zu sein
mach später künstler mach design
und deine frau kreiert in mode
das geld kennt keine antipode

Ich frage dich mein lieber sohn
was brauchst du schon die divi-sion
für uns zählt nur am letzten ende
was du bekommst als divi-dende

 


 

x

27.9.

x


 

Sonntag des Katzenjammers: Wenn es Nacht wird werden wir noch nicht voll erahnen, was wir an Üblem für die nächsten Jahre zugelassen haben.

Ich antworte mit einem Kreativprojekt: Vor ungefähr einem Jahr gab es ein geistiges Pingpong-Spiel zwischen Ursula Gressmann und mir. Sie hatte ein Gedicht vorgegeben, Ich schlug Veränderungen vor und weil ihr Gedicht Nuancen der Aussage zuließ, bot ich ein Gegengedicht an, bekam wieder eine Antwort, schrieb um und zu. Zum Ergebnis darf man geteilter Meinung sein, aber es ist auf jeden Fall eine empfehlenswerte Methode, sich gegenseitig zu „beflügeln“. Im kontreten Fall war bald nicht mehr zu begründen, welches Gedicht denn von wem sei (grins: Natürlich konnte ich mich nicht beherrschen, Einiges jetzt noch einmal neu zu formulieren...):

Ursula Gressmann / Slov ant Gali: Klagen von Visionärsfrauen (1),
Ursula Gressmann / Slov ant Gali: Klagen von Visionärsfrauen (2)
Ursula Gressmann / Slov ant Gali: Klagen von Visionärsfrauen (3)
Ursula Gressmann / Slov ant Gali: Klagen von Visionärsfrauen (4) (Achtung: UNTER "Entschuldigung"!)


Ursula Gressmann / Slov ant Gali

Klagen von Visionärsfrauen

 

1

Meine Zärtlichkeit
erreicht dich nicht
bist mir Stein geworden,
siehst nur das fremde Elend
verbietest dir
liebend glücklich zu sein.


Unwirklich erscheint dir
das Leben mit mir.
In Vollendung von Träumen

kämpfst du für

das Unmögliche

und verlierst

das Mögliche:

mich.

 

Ursula Gressmann / Slov ant Gali

Klagen von Visionärsfrauen

 

2.

Wenn mutige Vögel

abheben

zum großen Flug

werfen sie alles ab,

was sie belastet.


Zu schwer

zum Fliegen

finde ich mich

heimlich weinend

am Boden

wieder.

 

Ursula Gressmann / Slov ant Gali

Klagen von Visionärsfrauen

3.

Meine Zärtlichkeit

wird dir

Bahnhof bleiben,

wenn du

mit stetem

Blick nach vorn

den Zeiger der größeren Uhren

suchst.


Irgendwann

drückst du nicht mehr

den Bedarfshaltknopf

und ich wünsche,

dann wärst du

wirklich angekommen

 

Ursula Gressmann / Slov ant Gali

Klagen von Visionärsfrauen

4.

Verbiete mir

meine Zärtlichkeit!
Wer außer mir

liebkost

einen Stein, den
nur fremdes Elend

erweicht.


Verbiete dir

Liebe und du
hast dich

um unser wir

betrogen.

Bitte baue

meinen Wintergarten

an deine Utopie.

Erst der

vollendet

deine Träume

 

28.9.

x

Nein. Das ganze Visionärsfrauen-Projekt war das gestern noch nicht. Der Rest folgt heute:

Ursula Gressmann / Slov ant Gali: Klagen von Visionärsfrauen (5)
Ursula Gressmann / Slov ant Gali: Klagen von Visionärsfrauen (6)
Ursula Gressmann / Slov ant Gali: Klagen von Visionärsfrauen (7)
...und visionierten zusammen vom Mars... das war´s...


Ursula Gressmann / Slov ant Gali

Klagen von Visionärsfrauen

5.

Welchen Recken

hatte ich in deiner

Rüstung

erwartet.


Erweckt aus

der Welt deiner

großen Träume

suchst du schon

nicht mehr

die Kraft

mich zu erkämpfen.


Oh, wie fürchte ich

deine Vollendung!

 

 

 

Ursula Gressmann / Slov ant Gali

Klagen von Visionärsfrauen

6.

Die Liebe zur

Menschheit

bedarf ihrer eigenen

Zärtlichkeit.


In deiner großen Welt

stehe ich herum

als Klavier

mit so vielen

schwarzen Tasten.


Vielleicht sollten

diese halben Töne

die Welt

zum Tanzen bringen.

 

Ursula Gressmann / Slov ant Gali

Klagen von Visionärsfrauen

7.

Ich will nicht klagen.

Du bist

Mensch mit

Gallonen

voll von

Gefühlen.


Ich stelle mich

mit kleinem Becher

hinten an die Schlange,

eine Menschheit lang.


Verüble mir nicht

die heraushängende Zunge.

Sieh meinen Durst,

bevor dein Fass

leer ist.

 

 

 

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4. Januar 2001 4 04 /01 /Januar /2001 12:25

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4. Januar 2001 4 04 /01 /Januar /2001 12:24

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4. Januar 2000 2 04 /01 /Januar /2000 12:26

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