Ein paar Testgedichte sind entstanden als Ideensammlung für später. Im Ansatz sind es natürlich schon jetzt Gedichte:
"und die Anderen grinsten" und
Ein paar Testgedichte sind entstanden als Ideensammlung für später. Im Ansatz sind es natürlich schon jetzt Gedichte:
"und die Anderen grinsten" und
stell dir vor,
du musst leben
nichts und niemand
fordert wie
stell dir vor,
das würd´ es geben
wie erschreckt
solch Fantasie
jeden Morgen
bist nur du es,
der dir sagt,
komm steh jetzt auf
jeden Morgen
Alkozules
lässt dem Erdengang
den Lauf
Du erlittest
keinen Hunger,
keine Strafe
treibt den Schritt
Ob nun Fleiß
ob nur Gelunger
man nimmt dich
zum Feiern mit
Und im Angesicht
des Katers
und an deinem
schlechten Tag
scheint´s das Drohbild
eines Vaters,
der dich streng
erziehen mag
Nein, du küsst
so geil die Rute
die dich hart
zum Spuren bringt
Ja, du bist
der kuschend Gute
der gestriemt
am besten singt
Manch einer sagt, die Vögel fliehen
das ganze Jahr bloß, ohne Pause.
Wahr ist jedoch, die Vögel ziehen
von zu Hause bloß nach Hause,
wenn sie sich in die Lüfte schwingen,
bevor Eis auf Baumkronen thront -
umwärmt ein Heimatlied zu bringen,
wo immer auch der Sommer wohnt.
Heute stehen zwei neue Testgedichte auf dem Programm. Sie haben auch nichts mit dem Wonnemonat Mai zu tun, obwohl dies ein Titel "CHRONOS - wie stolz das klingt" verbergen könnte. Aber "Im Mediensturm" sieht sowieso alles anders aus ...
Ich renne, renne, renne,
wobei ich nicht verkenne,
ich komme nirgends an -
als Mensch nicht und als Mann,
mir ist, als ob ich penne.
Schmeiß Steine ich in Scheiben,
kann keiner mich gut leiden,
mach ich dann Komplimente
hält´s July für ne Ente.
Sollt´s Zucken ich vermeiden?
So geh ich hammerhart
auch weiter an den Start.
Ich dichte und ich reime
fern von gewohntem Schleime.
Kommt, küsst mich: Ich bin smart.
im spiegel
hast du die rechte hand
links
und mut
leuchtet dir
aus den augen
deines verdrehten
ichs entgegen
ich betrachte mich in diesen
verdammten spiegel
was davon bin ich wirklich
und beneide
die eitle katze
die ihr spiegelbild
sieht und sicher ist
dass sie das nicht sein kann
dann sehe ich dich
du seist mein spiegel
sagst du
und ich sehe
liebe
da will ich
dem spiegelbild glauben
nicht wissen
wohin der tropfen fällt
fiele er doch
der ersehnte
zeit transpiriert
ins laken
innige worte
verdunsten in
falschen augenblicken
vergeblich gekalauert
der tropfen fällt
nicht weit
vom stamm
nicht wissen
wohin der tropfen fällt
als steter
höhlte er den stein
eingedrungen ins harte
entwickelte er
sprengkraft im frost
du rennst herum
sommerregen
auf frauenhaut
der tanz kann
beginnen
egal
wohin der nächste
tropfen fällt
ich spiele
was ich nicht will
ich nehme mir vor
nicht mehr zu spielen
ich bin überzeugt
ich werde es durchhalten
ich bin ja so stark
bis zu dem moment
da hebt sich mein blick
weil auch ich
nicht immer wegsehen kann
und da sehe ich mich spielen
und ich nehme mir vor
ich höre auf
mit einem gewinn
und dann
nehme ich mir vor
ich höre auf
mit einem großen gewinn
und dann
kann ich doch nicht
mit der großen niederlage
aufhören
irgendwann
hat einer den knopf gedrückt
und man wirft mich
nackt heraus
und ich nannte es
leben
Mit Jahreszeiten jonglieren
und mit Jahren
Vergangenes in die Luft werfen
Vergehendes als Ball am Zenit sehen
und noch nicht Begonnenes auffangen.
Freude in der Hand
Andere sagten Zukunft dazu
Leben durch die Zeit
in der ich als verstreute Asche
Forschern als Objekt diene
Welch Kulte hatten die Menschen
seinerzeit
Was meine Zeit meint
Ich werfe die
die ich zu ihrer erkläre
in die Luft
sie zu fangen
als sei es meine
Land, da du vor mir liegst,
türmegespornt, Äcker inmitten, hoch
in der Frucht – mit dir trag ich
Jahrtausendlast.
Schuld zahlt immer der andere.
Epitaphe, kündend von eisernen
Siegen, Opferkränze.
Lobet den Allmächtigen.
Schweigen, es tönt in mir das
Hinter-den-Städten, nahe den Wäldern,
darinnen Adler im Nest. Ich weiß
von kleinen Tiefen.
Dein Garten soll meiner sein,
Levkojenstege, Cosmeen im Purpur,
Holundergestrüpp. So will ich
gehen von dir, im Haar
ein Blütengespinst.
Richtung WM trampeln die Rinder
über die Körper getöteter Kinder,
weil das Blut in den Favelas fließt -
man für’s Spektakel sauber schießt.
Für Brot und Spiele totgetrubelt,
und vom 12. Mann unter-gejubelt.
Richtung WM strampeln in Katar
die Bauarbeiter für den Superstar,
während sie auf Baustellen sterben -
die anderen „just do it“ werben.
Für Brot und Spiele totgetrubelt,
und vom 12. Mann unter-gejubelt.
Heute beginne ich mit einer Rückmeldung von Gunda Jaron "tempi passati". Nichts Kaiserliches sondern eine sehr profane Bank ist der Autorin Gegenstand.
Der Mensch im Tier und umgekehrt regte dagegen "Nie mehr Hamster" an ...
wie wundervoll
immer wieder
vor Ideen sprühen
immer wieder
Verrücktes tun
immer wieder
hoffen und begehren
erst wenn
das Leben
ausgeschöpft ist
mag der Tod kommen
In einer antipoetischen Welt versunken findet man seinem Stoff entsprechende Formen. So geschieht es wohl Meas Wolfstatze bei ".Lernmaschinen.".
Anderherum ist es, wenn man sich ans Nachspüren besonderer innerer Poesie macht, wie sie in Leonard Cohans "Suzanne" steckt. Die Sprache bietet da keine Lösung: Weicht man auf wahrscheinlich ähnliche Bilder der eigenen Sprache aus, ist es wohl eher eine Nachdichtung, bleibt man näher am Original, so ist der Klang nur zu ahnen ... aber es ist doch ein Lied!
nie wieder eine
Idee
nie wieder
Verrücktes tun
nie wieder
die unter Hoffnungsschutt begehren
immer wieder
tun, was man
mir sagt oder
nichts,
was dasselbe wäre
Allmählich werden die Krankheitserlebnisse wieder zur Baustelle kreativer Ergüsse. "Im Wartezimmer" ist aber wohl wirklich nur ein Test ...
Anders sieht es bei "vesuvisch" aus. Hoffentlich sagt es schon mehr aus als der Spruch "als Tiger gestartet - als Bettvorleger gelandet" ...
Wer sich beschwert, die folgenden beiden Gedichte kämen ihm bekannt vor, dem bescheinige ich ein gute Gedächtnis auf diesem Blog, aber ... vielleicht ist mir jeweils noch das entscheidende i-Tüpfelchen gelungen:
Bevor mir jemand Größenwahn vorwirft: Die einzige Verwendung des 14-Zeilers "nicht aneinander vorbei" im Zusammenhang mit der Überschrift Sonett könnte der angetretene detaillierte Beweis sein, warum es sich bei diesem Gedicht um keines handelt.
Übrigens kommen wir am Ende des Sebastian Deya Gedichtostersegnung an. "riseagainstthekillertomati (4)" schließ vorerst die Reihe ab.
Heut verfass ich einen Reim
über unser Mädchenheim,
über Marion und mich,
ja, und Doro, über dich!
Ihr zwei Mädels aus dem Pott
wart stets aufgelegt zum Spott.
Oh, ich kenne noch genau
unsern Gruß: „Komm, alte Sau...“
Arbeitsdienst im Bügelsaal,
Naziweib, du kannst uns mal!
Hast umsonst uns angefaucht,
dass ne deutsche Frau nicht raucht.
Sonntagsgottesdienst, ein Muss,
bei Professor Hasenfuß.
Wer dagegen aufbegehrt,
wird im Waschraum eingesperrt.
Haben Mandrax aufbewahrt,
Pillen der besondren Art,
sonntags gingen wir spaziern,
krochen fast auf allen Viern.
Die Klamotten im Versteck
fand die Nonne, welch ein Schreck,
und vereitelt war die Flucht,
damals herrschte strenge Zucht.
Trotzdem haben wir gelacht,
haben es uns schön gemacht,
malten, tanzten, hörten Rock,
hatten auf das Leben Bock.
Ach, das ist schon lange her!
Heute wird das Herz mir schwer,
weil du nicht mehr bei uns bist.
Hast dich einfach so verpisst.
Liebe Seele, hast nun Ruh,
irgendwann komm ich dazu.
Fehlt nur noch die Marion,
doch die findet uns dann schon.
Wo eine "(1)" ist, da sind auch "(2)" und "(3)" nicht weit - zumindest bei einem Vielschreiber wie Sebastian Deya mit seiner Idee "riseagainstthekillertomati (2)" und
Wo Schläge aus Herzen hüpfen,
Samen harten Boden sprengen,
wo Bilder aus Rahmen schlüpfen,
wachsend hin zur Sonne drängen -
wo Momente fördernd zu Tag
das Leben in die Leere füllen,
was gestern noch begraben lag
durch Gedankenkraft enthüllen -
wo Traurigkeit nur guter Mist
und Tränen bloß begießen,
wo pur das Leben Dünger ist,
Träume in den Himmel schießen -
wo Menschen Herzblut schwitzen,
die Klingen kreuzend mit der Norm,
den kalten Stahl zur Glut erhitzen,
die durch Finger fließt in Form -
wo Soldaten, treu ergeben
Lieder bloß, nicht Tode bringen,
wo Kämpfer sich zum Kampf erheben
und Waffen so zum Schweigen singen -
dort sieht man sie von Muse naschen
und im Herzblutvergießen
von sich selber reingewaschen
durch Schlachtfelder zum Grunde fließen.
Versuch macht kluch ... oder so ähnlich ...
"Flora" in der hier gewonnenen Form halte ich für eine Verbesserung - obwohl ich nun nicht mehr weiß, ob der Titel angemassen ist.
Und nun folgt ein "typischer" Sebastian Deya - "riseagainstthekillertomati (1)" ...
Sebastian Deya scheint gerade ein lyrischer Ideentsunami überspült zu haben. Diesmal seinen die Sonderfälle vorgestellt: