Wer schläft sündigt nicht
Wer beischläft nutzt Präfix bei
und bleibt sündig wach
Wer schläft sündigt nicht
Wer beischläft nutzt Präfix bei
und bleibt sündig wach
Schneemann im August
Auf Zunge verdampft Schmelzeis
Hitzefantasie
Reine Reimstruktur
Welch Deutschlehreronanie
Trockenpoesie
Schwanger mit Liebe
Längst sind neun Monate um
Sei mir Hebamme.
Hintergedanke:
Geschenk zeugt Gegengabe.
Frau durchschaut. Rauswurf.
Es ist verboten
Welch Grund für mich es zu tun
kein Glaube dem Nein
Freiheit in Gleichheit
PRISM heißt auch Gefängnis
noch sterben alle
Als Sklave leben
für mich nicht vorstellbar
nicht einmal dem Geld
Ich bin ja bei dir.
Viel leichter versinken wir
beim Titanictanz
Meinung Markt gemacht
Sagen können was du willst
Kopfschere dulden
Vielfalt der Einfalt
Es bleibe wie es nie war
und keiner merkt es.
Tagebuchblätter
Laublose Buchen im Sturm
Blick auf Blütezeit
Haikus sind konkret
voller Natur wie du für mich
Blüten schrumpeln schnell
Endlos leerer Raum
Selten ein Teil im Liter
Mein Haiku für dich
Im Kopf nur Wildwuchs
Kein Weg ordnet Beet für Beet
Wer soll mich ernten?
Müdigkeit in mir
Jede Bewegung ist Last
Wäre nur morgen!
Falsch: Ich kann nicht mehr
Richtig: Mit dir ist nun Schluss
Neuer Anfang lockt
Geld macht nicht glücklich
Man muss es auch besitzen
Sonst macht es neidisch
Kapitalismus
Pflaumenmus und Apfelmus
Welches Mus muss sein?
Nie mehr ein Gedicht
Menschlich restlos abgebrannt
Glaub ich selbst nicht dran …
Ich weiß ums Welken,
doch sag, ich bin ewig dein
Sag Blumenwiese
Baden in Gefühl
Dich mit Gedichten duschen
Wer wird dich trocknen?
Vor Hitze gelähmt
Hoffnung auf Denken erstarb
Bleibt nur zu Dichten.
Am Strand gar gegrillt
Gebräunt auf weißem Laken?
Denkste! Sonnenbrand.
Erkenntnisfruchtbaum
Reicht einander die Äpfel
Beißt weise hinein
Ewig in Funktion
Für Andere Maschine
Nur für mich noch Mensch.
Nimm mich unperfekt.
An Glattem rutschtest du ab.
Mein Ich ist nicht glatt.
Fassade durchschaut.
Ich liebe deine Fehler.
Dank fürs Entblößen.
Einmal frei fliegen
Nicht wie einsame Flaumfeder
umhergeblasen
Liebeskummer lohnt
Welch Gedichtetsunami
Schadenfreudeflut
Suche keinen Sinn
Gedanke fällt nackt vom Baum
Ich harke das Laub
Ich sitze hier und dichte
wie sieht das schrecklich aus
Es ist nur, weils so heiß ist.
Da bleibe ich zu Haus.
Ich weiß, ich sollte besser
das, was ich ich kann, auch tun.
Doch kann ich doch nicht ewig
in meinem Bettchen ruhn.
Mir ist nach revoluzzern.
Ich mach die Erde neu.
Das treib ich allen Ernstes
ganz ohne Hopfenbräu.
Ich bin ein Miniwürstchen,
für das kein Kampfhund bellt.
Was ich auch wünsch und mache
verändert nicht die Welt.
Du aber weißt es besser.
Du bist die Frau mit Biss.
Na gut, so als Orchester
sind wir recht stark gewiss.
Im Keller vom Geheimdienst
wird fleißig übersetzt.
Wie bin ich doch gefährlich
hab ich dich aufgehetzt.
Du armer NSA-Mann
in deinem Datenmeer
bist du genauso nutzlos
wie es mein Dichten wär.
Vielleicht gibt es auf dieser Erde
wen, dem mein Text gefällt.
Doch dich trifft nur Verachtung
der ganzen Menschenwelt.
In Roman vertieft.
Schwedischer Sommerkrimi
Gleich mach ich dich kalt.
Schafskälte mit Sturm
blökende Lämmerträume
Noch scheint Sommer fern
Träume behüten
Ringsum hungrige Wölfe
Wirklichkeit will Schur
Geschorener Traum
Verwoben zum Pullover
Eingestrickt ein Schaf
Internethaiku
Stiefmütterchen im Weltall
Jetzt noch ungewohnt
Generationen
immer wieder wie zuvor
Flucht vor dem Wandel
Hinterm Horizont
Nimm, was die Fremde dir schenkt
Mach daraus Heimat
Tradition fesselt
selbst mit einem Blütentau
Sieht nur besser aus
Gedichtunterricht
Poesieherbarium
Literagonie