Welch Busen am Strand
Jeder schaut gern bei dir hin
übersieht Narben
Welch Busen am Strand
Jeder schaut gern bei dir hin
übersieht Narben
Jeder Kuss ein Mal
Du bleibst eingebrannt in mir
Nie mehr glatte Haut
Nicht wählen gehen?
Du musst auch die Richtigen
nicht gewählt haben!
Dichte am Morgen
nicht von Kummer und Sorgen.
Was auch immer es sei,
irgendwann ist´s vorbei.
Leg dich nochmals aufs Ohr,
steht dir Ärger bevor.
Und in Ruh überleg
dir nen anderen Weg.
Macht Frau Merkel dich krank,
kommt ne Wahl, Gott sei Dank.
Und wählt keiner sie ab,
endet doch sie im Grab.
Was als Ende erscheint
und was böse gemeint,
kann ein Anfang auch sein.
Also lass dich drauf ein!
Einsiedlerkrebsschmuck
Haus mit Seeanemone
Beiden ein Nutzen
Sprache in Fesseln
Silbe für Silbe gezählt
Endlich ein Gedicht
Noch spuckt die Zeit
vergeblich Jahrhunderte aus,
in denen ich
dich nicht mehr liebte.
Ich werde nicht
jung sterben wie
Methusalem.
Niemand weiß
um das du in mir
und das ich in dir
Und wäre es nur Traum,
dann könnten wir doch
zumindest träumen.
Die Straße, die sie voranschreitet, ist wie ein mit Heißluft gefüllter Schacht. Oder ein Ballon? Dann müsste er gleich aufsteigen. Oder wenigstens sollte die Luft flimmern.
Er weiß nicht, ob das Natur oder die Kunst seiner Einbildung ist: Der Himmel ist blau – was soll ein wolkenloser Himmel auf der Erde sonst sein, wenn nicht HIMMELBLAU – aber der Maler sorgte sich darum, dass das Bild zu eintönig werden könnte. So hatte er im Zenit etwas Schwarz ins Blau gemischt und am Horizont etwas Weiß und so lange hin und her gewischt, bis von seinem Farbspiel nur noch übrig geblieben war, dass der Himmel mittig besonders weit entfernt schien und meine Wanderin sich auf den Horizont freut, denn dort wird es heller.
Alle menschliche Ordnung verwirrt. Die Hecken und Koniferen hat die Zeit wachsen lassen. Irgendwann vor vielen sich wiederholenden Jahreszeiten als natürlicher Schutz vor allen Menschen auf der Straße gedacht, waren sie zu einem Einschnitt in den Horizont geworden, also zweien, die sich als Königskinder verstanden, weil sie sich zwar himmelwärts annäherten, aber doch nicht berührten. Sie hätten auch zwei Kaureihen im Himmelsgebiss sein können, die sich mühten, den Horizont zu verschlingen.
Sah die Schlendernde geradeaus – das Sinnvollste, wenn die Sonne auf Nackenhaare strahlte – sah sie das untere Ende des Himmels in sehr hellem Blau. Der dieses Bild erschaffen hatte, war unzufrieden geblieben. Es fehlte noch etwa.
Die Schlendernde überlegte, wann sie das letzte Mal die letzte einsam-einzelne Federwolke gesehen hatte. Eine ganz kleine in der Form der Insel Hiddensee, die sich zum Schlafen gelegt hatte. Die noch immer Endlosigkeit beanspruchende Staße schien genau auf diese Wolke zu zielen.
Doch da: Die Schlendernde hielt den Atem an, ohne jedoch gleichmäßig die nächsten Schritte zu machen. An mehreren Stellen gleichzeitig fraß das schwache Horizontblau sich Stückchen aus der Wolke heraus. Nun waren nur noch winzige Tupfer erkennbar, doch schon waren auch die verschwunden. Die Wolke vor der Schlendernden war verstorben ohne eine Spur zu hinterlassen. Als wäre sie nie dagewesen.
Er habe sie nicht kommen sehen murmelte in einem sich endlos wiederholenden Singsang der Autofahrer, der aus der Seitenstraße kommend die Frau angefahren hatte. Es wurde nicht herausgefunden, warum er an Stelle der Bremse aufs Gaspedal gedrückt hatte.
Schlaf im Morgengras
Ich lecke dir Tauporen
Erwache bitte
Trauerweidenwald
Zweige peitschen mein Gesicht
Kein Weg hin zu dir
Schlinge um den Hals
Mit jedem Baum dir näher
Ast um Ast bricht ab
Es gibt die Pflanzen eben so.
Sie sind nicht traurig, sind nicht froh.
Wenn Sonne scheint, wachsen sie eben.
Der Mensch erklärt dann, dass sie leben.
Auch brauchen sie zum Wachsen Regen.
Sie grünen einfach der Umwelt entgegen.
So ähnlich ist es auch beim Tier.
Es treibt das ihm gemäße Pläsier.
Es frisst, wenn es der Hunger quält,
was Zufall für ihn ausgewählt
und wozu gerad´ seine Zähne gut.
Mal eben Pflanzen, mal Fleisch und Blut.
Der Mensch, wenn er nicht hungrig ist,
der speist, anstatt dass er was frisst.
Er kalkulierst stets den Gewinn,
fragt immer wieder nach dem Sinn,
warum gerade er enttiert,
nicht der, der auf sein´n Teller stiert.
Der Ansatz ist ja gar nicht schlecht,
nach Sinn zu fragen wär nur Recht,
wenn er sich Sinn dann schaffen tät.
Doch bis ers schnallt, ist es zu spät.
Wie lange maß es wohl, bis Leben Leben war.
Nenn es in Astrozeit ein Jahr.
Und wann könnt man dann klar erkennen,
was wir so selbstverliebt vernünftig nennen?
Silvester war es, klar, da kanns kein Zweifel geben,
und nur Sekunden läuft des Menschen Herrenleben.
Die Gläser sind gefüllt mit Jahreswechselsekt
zum Kuss, kristallnem Stoß, die Arme vorgereckt.
In trunkner Seligkeit entgeht uns nur ein Knall.
Der Erde neues Jahr kommt ohne Menschenfall.
Das Leben sucht Vernunft bei andren Erdenwesen.
Wer Menschen überlebte, hofft, er könnt noch genesen.
Es richtet sich grad auf zur Freiheit für die Hand
der Ratten klügstes Tier voll Hoffnung auf Verstand.
Es denkt voll Harmonie ans Leben auf der Welt
doch erst ganz zum Schluss schuf sich der Mensch das Geld.
Ich lache über dich, du arme dumme Ratte,
die Erde wär immun, nachdem sie Menschen hatte.
Im großen Netzwerk stellt' ich Katzenmann
mich brav bei dir zum Kraulen an.
Dein Avatar ist so entzückend,
all deine Fotos … wie beglückend.
Gerad´ hoch stand mir die Schnurrbartpracht
hofft´ ich auf eine Liebesnacht
mit dir, du rollig scharfe Braut,
die sich das endlich mit mir traut.
Dein Fell erstrahlt in jungem Glanze.
Ich nehm´ mir vor, ich geh´ aufs Ganze,
als hätt´ von meinen Katerjahren
ich erst den halben Teil erfahren
soviel wie ich dir angegeben
damit´s dich lockt mein Liebesleben.
Dann seh´ ich dich, oh welch ein Schreck.
Die besten Jahre sind längst weg.
Bei dir, verzeih, dass ich's nun petz',
ist überall nur Staupe, Krätz'.
Und deiner abgenutzten Tatze
fehlt jeder Liebreiz einer Katze.
So wärm ich meine alten Glieder
an Frauchens Kachelofen wieder.
Die Zeiten werden immer schlimmer.
Ins Netzwerk bringt mich nichts mehr ... nimmer!
Welch Großer Gesang
Und die Kordillieren verteilten sein Echo
Und die sich an Händen hielten wurden mehr und mehr
Und sie einte Weg und Ziel sie hatten frei gewählt
Und es schien Frieden mit denen die Krieg atmen
denn Menschlichsein heißt auch irren.
Die Judasse aber nahmen Silberlinge
Die Generale gehorchten denen die das Geld gaben
Die befahlen tötet alle die ihre Stimme erheben
Die Treuen traf es zuerst
am Tag als der Tod Allende fand
Und der Poet dichtete nicht mehr
Und der Sänger sang nicht mehr
Und die Saiten der Gitarre schlug niemand mehr an
Aber im Echo lebt der Große Gesang weiter
Zwischen Schnee und Eis blickt der Gipfel des Cerro El Roble hoffend
denn nie gehört die Ewigkeit den Mördern
Es irrt der Mensch, solang er strebt,
und Goethe meinte, dass nur so er lebt.
Das hieße doch, genau besehn,
da Leben selbst als Irrtum verstehn.
Das mag dann jeder für sich entscheiden.
Ich aber möchte dann doch vermeiden,
noch jemanden filosofisch zu verwirren.
Denn ich bin ja nicht tot, also muss ich mich irren.
Nenn dein Leben ein Gedicht,
wenig Strophen hat´s ja nicht -
Schiller wäre neidisch drauf,
Welch ein wandelvoller Lauf,
käm er nicht mit Glocke und auch nicht mit der Bürgschaft auf
deines Lebenrhythmus Reimgewicht.
Armer aller Jubilar,
warst als Kind noch Pimpf sogar,
Das bewahrte vor der Ehr´,
einzurücken mit dem Heer
einzudeutschen fremde Länder, Mörderschuld und heimwärts leer
sahst du manches Trümmerjahr.
Du hast redlich dich bemüht,
dass ein bessres Deutschland blüht
gabst mit Kopf und starker Hand
einem weltverhassten Land
wenigstens dem einen Stück, das Mauern fand,
Hoffnung, die wohl noch verfrüht.
Dass nie eine Mutter mehr
für der Führer Geld und Ehr
ihren guten Sohn beweint,
warst du einer, der geeint
eine Welt, die ohne Herren, aufzubaun beginnen meint,
doch erwies sichs als zu schwer.
Alte Herren sind zurück
gönnen dir dicht großes Glück,
Musst voll Ohnmacht sehn und stehn,
wie die Enkel frontwärts gehen
und die deutschen Leichedüfte über fremde Gräber wehn
spiel nicht mit in solchem Stück.
Nimm dein Leben als Gedicht,
sei nicht streng dir beim Gericht
Gegen das, was du verflucht,
hast, was du gekonnt, versucht.
Und zur großen Endbilanz wird so vieles noch gebucht
denn Geschichte endet nicht.
An einem schlechten Tage
da stellte das Krokodil
eine höchst filosofische Frage
in seinem Bauchwehgefühl:
Sind nicht die Wesen dem Rest überlegen,
die sich vermehren durchs Eier legen?
Dies hörte auf verschlungenem Weg eine Henne,
die gackert und gluckt auf der Tenne.
Die Henne, sie fand,
Krokodilens Verstand
ist der größte im Land
den erlebt sie und den man nur kenne.
Immer wieder schaffst du´s neu,
dass ich mich des Lebens freu.
Doch bin ich schließlich top und munter,
wirft du mich vom Rosse runter.
Höhenflüge.
Immer neue Höhenflüge.
Mein Kopf wie eine Sprengkapsel voller Ideen.
Bevor ich noch geprüft, welche Wurzeln ansetzeln sollte,
hätte ich in allen Windrichtungen ihre Wegspuren suchen müssen.
Warum, wenn die nächste Ideenkapsel am Reifen war?
Küss mich, Muse, hör nicht auf!
Ideen bis zum Tag nach dem allerletzten.
Wo ist der Boden fruchtbar?
Ich hören dich stöhnen.
Wann endlich
werde ich wohl
etwas fertig haben.
Aber Muse, dann
bin ich tot.
Gib mir noch ein großes Stück
von dem ganzen heißen Glück.
Nein, ich schlaf nicht gerne ein.
Welcher Kuss wird’s morgen sein?.
Wer denkt, das sein ganz positiv zu Lesendes für Blinde?
Nein. Eher ist es für Menschen mit Geld im geistigen Gesinde.
Verführend durch die Haptik des Leders gibt es für deine Wand
etwas zum Bestaunen für den Gast und seine gewaschene Hand.
Der Einband aus feingegerbtem Rind mit schönen harten Bünden
verbirgt für protzende große Kind so wenige geschriebene Sünden.
Die Bücher sehen nur außen so aus. Als ob sie welche wären.
Du aber kommst mit solchem Besitz zu Belesenheitsweien und – ehren.
Denn es ist ja die Wahrheit gewesen.
Was in all diesen Schwarten entlang der Wand steht,
hast du ausnahmslos gelesen.
Was treibt dich an,
macht dich zum Mann?
Ist es Erfolg, Berühmtheit, Macht,
ein Leben voller Glanz und Pracht?
Steh ich einst auf dem Speiseplan
von Viren, Keimen, Maden,
wär ich, soweit ichs beeinflussen kann,
gern einer, der schaffte nicht Schaden.
Ich hielte mich gerne frei von Schuld
wenn die Menschheit untergegangen.
Ich hätte gearbeitet mit Geduld
bei denen, die alternativ gegangen.
Nein, kleiner als groß solls bei mir nicht sein,
wenn ich protze, das ist mein Leben.
Und reichts nur zum Ameisentanzverein,
so versucht ich´s, zumindest, eben.
Was treibt dich genau,
macht dich zur Frau?
Ist es Erfolg, Berühmtheit, Macht,
Die Liebe, sagst du,
mal Feuer, mal Ruh´
und wir haben zusammen gelacht.
Und es war Großer Gesang
Und die Kordillierenkette sprengte sein Echo
Und die sich an Händen Haltenden wurden mehr und mehr
Und sie meinten nun hätten sie einen eigenen Weg gewählt
Und sie machten ihren Frieden mit denen die Krieg atmen wollten
denn Menschlichsein heißt Irrtümer billigen.
Den Treuen traf es zuerst
Die Kleinen ließen sich Größe versprechen
Die Uniformen gehorchten den Bezahlenden
Die befahlen Tötet alle die ihre Stimme erheben
denn unser sei die Macht und ihr Schweigen und ihre Dummheit in Ewigkeit amen
Und der Dichter dichtete nicht mehr
Und der Sänger sang nicht mehr
Und die Gitarre schlug keine neuen Saiten an
Und zwischen Schnee und Eis blickt Cerro El Roble heimlich hoffend zum Himmel
denn Mördern kann keine Ewigkeit zugemessen sein
Wo noch Uhren gestellt werden
Wird Zeit zu neuer Zeit
Wenn wir es wieder wagen
Werden Uniformen nicht mehr bezahlte Geschwüre hüten
Wird an den Anden Menschheit gemischt
Es kam ein Mädchen nach Hause
von der Strandbikinisause
Ihr Freund, sehr galant,
meidet Haut mit Sonnenbrand
doch die gabs nur an ner ganz kleinen Klause.
Es lag da ein Mädchen am Müggelsee
im Schatten und sie trank Früchtetee.
Sie war zum Erröten splitternackt
und sie trank ihren Trunk fast im Takt
Ach blieb es doch so bis zum fallenden Schnee.
Der Pessimist, der sieht, die Welt
wird immer mehr beherrscht vom Geld.
So steuert sie auf allen Wegen
dem Untergange nur entgegen.
Der Optimist ruft, Mal das Ende!
Vielleicht schaffst du grad so die Wende.
´
Er hat die Liebe aufgegeben.
Da fragt sie ihn, Ist das noch Leben?
Doch, meint er dann, das sei verkehrt,
auch früher hätt´ er nur entbehrt.
Nur damals wollt´ er immer hoffen.
Nun stünd´ die Wirklichkeit ihm offen.
Nie darf man Frieden machen,
mit denen, die Kriege machen.
Nie darf man denen dienen,
die an Waffen gut verdienen.
Sie zeigen betroffene Mienen
den Opfern von Bodenminen,
Und verkaufen, sie sind´s nicht gewesen,
zum Vorzugspreise Prothesen.