skurril
pervers
lach-haft
ich liebe
noch immer
die menschen
dich und mich
oder
mich in dir
und den menschen
obwohl immer
wenn ich denke
bin ich enttäuscht
skurril
pervers
lach-haft
ich liebe
noch immer
die menschen
dich und mich
oder
mich in dir
und den menschen
obwohl immer
wenn ich denke
bin ich enttäuscht
Der oberste
Kriegherr
ein Oberst Klein
groß gegaukelt
sagt uns
Heits, Keits und Ungs
warum sollen
immer nur
Afghanen
und andere Hunde
für Deutschlands
Frei, Gerechtig und Verantwort
ihr Leben geben
Ihm kommts
wie Öl
Seltene Erden
und Macht
leicht über die Lippen
Noch ist ihm
der Arsch wund
vom Zucker
den Stasi-Oberste
ihm hineinbliesen
aber absitzen
müssen die Antichristworte
Andere.
Jedes Land bekommt Führer,
die es verdient hat.
Als ich gedient hatte,
hatte ich nicht gedient.
Wer den Tod
auf fremder Seltener Erde predigt,
sollte im Wüstenwind
verdorren.
Selig sind,
die da arm sind an Gaucklern.
Sie wissen,
was sie tun.
Was du aber tust
an deinem Nächsten,
sei auch an dir getan
in Ewigkeit Amen.
im skateboard
den bürger
steig
freiräumen
mein weg heißt
euer tritt
zur seite
einmal die luft
lüften
einmal nicht überall
in vor
schriften hängen bleiben
mehr haben als
einen spielplatz
so sein
wie andere
und trotzdem
die vorfahrt bekommen
auf dem grabstein
stand kein grund
nur
er hatte sein leben
noch vor sich
auch nicht
was für eines
verstehen
heißt nicht
billigen
aber zu billig
wäre
nicht zu verstehen
was nicht zu billigen ist
wer für
den frieden ist
muss gegen
den krieg sein
und nicht nur
friedlich
was uns
an recht gegeben
muss uns
nicht recht sein
aber ein recht
enthalten
unrecht
zu verhindern
im volk
der kanu-kanu
gab es
tausend mal tausend
menschen
und in tausend
generationen
einen rebellen
der wurde
verraten
vom volk
der kanu-kanu
gibt es
tausend meter
tief am meeresgrund
einen steinernen kopf
der in tausend
generationen
geglättet
nicht zeugen kann
vom rebellen
in späterer mutter leib
das volk
der kanu-kanu
überlieferte nicht
seine tausend
gehorsamen krieger
wie seine tausend
bildhauer
spätere völker
fragen
nach den rebellen
ein hut
am rande
der straße
glatt gewalzt
zur scheibe
eine scheibe
am rande
der straße
gewesener hut
ein kopf
seines hutes
gewaltsam beraubt
ein mensch
dachte frei
hut blutbefleckt
Bücher
sind Waffen,
sagt man,
aber
wen soll ich bewerfen?
Niemand
kommt mir nahe genug,
dass ein Wurf
ihn treffen könnte.
Durch die offene Balkontür
tönt das Selbstbewusstsein eines
Vogelmännchens
Hier habe ich das Zwitschern.
Ich weiß nur
Ein Meisenmann ist es nicht.
Imponiergehabe
Erinnere ich mich daran,
wann mir das letzte Mal
der Kamm schwoll,
wann ich mein Revier
absteckte
Ihr Weibchen kommt,
Ihr Männchen sucht
einen anderen Platz
zum Singen.
Ich halte mich für vernünftig.
Manche sagen,
ein komischer Vogel
Als junger Mensch bin ich mir oft begegnet.
Verwundet stutzte ich: Das sollt´ ich sein?
Nun, schon ergraut, ist mir kein Weg gesegnet,
nenn manchen Alias ich zögernd mein.
Gelegentlich steh ich mir wohl
so Aug um Auge gegenüber.
Find, was ich sage, meistens hohl.
Der Zeiten Schwamm wischt glättend bald darüber.
Was ich einst wollte, hab ich längst vergessen,
und, wüsst ichs noch, auch nicht erreicht.
Hab mir nen Schlaffbauch angefressen
und meiner Augen Strahlen ist verbleicht.
Mag sein, die Zahnlosabendsuppe würzt noch Liebe.
Nein, ich möcht nicht, das ich der alte bliebe.
auf dem facebook-schlachtfeld
beschieße ich
meine freunde
mit likes
die zukunft
die aliaspartei
die aufschreiblogs
den revolutionär
der mit links
auf youtube
busch singt
die INTERNATIONALE
die moralische selbstverstärkung
seiner usergemeinde zählbar macht
melde ich nicht
dem spamfilter
die online-petition
für das recht auf
generalstreik in deutschland
habe ich gezeichnet
meine identität
per klick
bestätigt
warum nur
geht noch immer
alltäglich
die sonne unter
in gesang
schwarzbraun ist
die volkspartei?
1
Auf eine Leinwand, fünf Meter lang, drei Meter hoch, am Boden hingestreckt, als sei sie ein Teppich, schüttete der Künstler aus der Metropole Näpfe zähflüssiger Farben so nebeneinander, dass sie kein unschuldiges Weiß zurückließen, aber sich wenig miteinander mischten. In den Raum setzte er seinen Kater Julius Cäsar mit einer an seinen Schwanz gebundenen Peitsche. Vom Schmerz verfolgt suchte das Tier im Rotieren sich zu befreien. Nach zehn Minuten gab es kein Stück Leinwand, das nicht Bekanntschaft mit Tatzen und Fell des sonst so stolzen Mäuseschrecks gemacht hatte, welcher in mühevoller Badekleinarbeit von seiner Clownsgestalt befreit werden konnte. Bei der folgenden Vernissage erregte „Cäsarenterror entgeht der Peitsche nicht“ Aufsehen genug für einen Millionenertrag.
2
Über die letzte Leinwand seines unbemerkten Ateliers floh Kater Romeo vor der Streichelhand seines Meisters. Umgeschüttete Farbe blieb zurück.
3 a
Die beiden Künstlerbilder haben nichts miteinander zu tun.
3 b
Bild 2 bildete die Inspiration des Künstlers, der mit Bild 1 berühmt wurde.
3 c
Der Galerist, der angeheitert jene Geschichte umständlich zu verschmücken pflegte, beendete seine Erzählung mit den Worten: Kunst ist was man draus macht, Lebenskunst ist, wenn man Missgeschicke zu Kunst macht. Wählt euch eure Wahrheit selbst.
Und wieder den Finger
tief in den Rachen gesteckt.
Sollte denn jede Begegnung
mit der Welt
restlos verdaut sein?
Warum nur
würge ich nichts als
farblosen Speichel aus?
So vieles kommt mir doch
sauer wieder hoch.
Muss ich
in Prosa erbrechen,
was nicht nur meinen Magen
bedrückt, sondern mir
am Herzen hängt?
Die Worte bleiben
staubtrocken.
Ein Husten noch.
Ich wünschte mir
eine Welt für Worte,
die Nektar gleich
das Kratzen im Hals
lindert oder
ist es die Zunge
oder
ist es das Herz,
der Magen
oder einer von vielen Meter
Darm, in dem sich
hilfsbereite Bakterien
überergeben bei dem,
was sie nicht verdauen können.
Das Ergebnis
sieht aus wie
Bulemie.
Ich nenne es
Dichten.
Welch Pech
du kannst nicht
so toll singen.
Könntest du es,
würdest du
wie sie ein Star.
So uncool
siehst du schon aus.
Aber deine Stimme!
Du siehst,
du bist
selbst schuld,
dass du
so wenig
zum Leben hast.
Wenn du putzen gehst,
kannst du beim Schwingen
der Wischlappen
trällern üben.
Du hast einen Traum.
Träum schön.
In einem alten Fischerboot trafen sich zwei Dichter, um sich an einem gemeinsamen Nachmittag versonnen von den Erlebnissen eines quälenden zurückliegenden Jahres zu erholen. Sie hatten die Paddel auf den Bootsboden gelegt und gaben sich schweigend dem Blick auf den Strandabschnitt hinter ihnen hin. Welch menschlich tiefe Metapher, dachte der eine: Bedrängt von feindlichen Lebensstürmen wird unser Leben gebeugt, wendet sich ab von der peitschenden Übermacht der feindlichen Kräfte. Jeder Tag könnte der letzte sein, an dem es uns bricht. Und doch: Was sollen wir tun? Gerade an dieser so wenig geeigneten Stelle haben wir Wurzeln geschlagen, bevor wir es bedenken konnten und müssen unser Wachstum dem Wind abtrotzen. Gramgebeugt werden wir alt, doch das Wissen, dass über uns die Sonne Licht verstreut, strecken wir ihr unsere hungrigen Blätter entgegen in Wind und Kälte und Regengepeitsche wie in den Pausen, in denen wir mit dem eingeschlafenen Meer zusammen lachen, das wir doch lieben, obwohl wir uns von ihm abwenden müssen. Wie schön, denkt der zweite: Noch in solcher Ferne zeichnen die Risse in der Rinde Muster, riecht man die salzige Luft, die diesem Baum seine waldfremde Form gegeben hat. Das Grün ist anders von Blatt zu Blatt und doch so frisch, weil nur kräftige Zweige sich dem Singen der Sommerregen entziehen konnten. Verkrüppelt und stark zugleich. So sehen die beiden Dichter denselben Baum und doch einen anderen und ihre Gedanken beginnen die Farbpalette der Worte zu mischen und Gedichte zu malen, die klingen werden, als wären sie in verschiedene Welten gereist. Ein Baum ist es gewesen und zwei Lyrikbände füllten sich in schweigender Stunde. So verschieden die beiden sind, so sind sie doch wahr.
Ja
die welt der poesie
ist unendlich
und diese unendlichkeit
besteht aus vielen
unendlichkeiten
sodass wer eine richtung
dichtete
doch nie ankommen könnte
welch pech
wir dichten auf der erde
mit etwas glück
und selbstkritik
merken wir es
wir können die richtung halten
aber beim umreisen unseres
abgeplatteten kügelchens
treffen wir an den punkt
an dem wir losgeflogen
aber
hat es nicht reiz
seinem horizont
wiederzubegegnen?
Tausendmal hatten welche gesagt
jetzt geht die welt unter
tausendmal
bestand die welt weiter
die sie so schlecht und doch
verstanden
wer wollte ihnen verübeln
dass sie beim
tausenderstenmal
sich nur achselzuckend
der vergangenen male
erinnerten?
Sie traf
keine kraft aus dem kosmos
sie zerfetzte nicht
die explosion der geburten
sie tötete nicht
einer ihrer vielen kriege im draußen
sie verkamen nicht
durch erbschaften in pflanzen und getier
die sie gefälscht
sie ersoffen nicht
im wasser das sie
dem träumenden eis entwärmten
sie erstickten nicht
in ihrem sauerstoffdurchmischten atemdreck
Sie mumifizierten
lebendigen leibes
ihre hirne im rauch
alles verwüstenden geldes
und ihr letztes wort
an der schranke zur ewigkeit
lautete
mehr
Sieh an, sieh an,
er macht am liebsten das,
was er ganz wenig kann.
Welch Gründe mag es haben,
dass er sich muss dran laben?
Der eine könnte sein,
er macht an Gutem eh nie mehr,
weil das kann er noch weniger.
Dann gibt es noch die Möglichkeit,
dass ihn sein Spiegel glücklich feit
vor Schwächenselbsterkenntnis,
sodass ihm das Bekenntnis,
dass er der Größte sei
im Zwergenallerlei,
kommt ehrlich von den Lippen -
und nichts könnt´s wieder kippen.
Vielleicht nennt seiner Freunde Schar
was er auch schafft gar wunderbar,
wodurch er wirklich denkt,
dass Gaben ihm geschenkt,
von denen er so glatt
entronnen ist und platt
ist alles, was er sagt,
doch niemand kommt, der klagt.
Denn letztlich könnte sein,
das alles kommt allein,
von seinem Geldbesitz
und rundherum ist spitz
ein jeder Geiermann
drauf, dass er erben kann
ein Stück der Mammonsgabe,
die jegliches Gehabe
bei Tage wie bei Nacht
erträglich macht.
Es scheint, sein Geld das ist
pervers und auch Sadist.
Bin ich wie jeder dumm?
Auch ich steh hier herum.
Drum gehen wir endlich fort
an einen andren Ort ...
Auf einem Hügel stand ein Mann
und blickt herab auf seine Brieder,
fragt, wie er sie behieten kann,
vor Kalbstanz und Monetenlieder.
Lass regnen, Herr, es doch Verstand
auf diese Gott verlassnen Seelen
Ihr Schicksal liegt in deiner Hand
Nicht länger soll der Tanz sie quälen.
Dem Herrn ist daran nicht gelegen,
er schickt gleich einen Todesregen.
Die, die du nanntest briederlich,
die finde ich gar liederlich.
Auf einem Hügel steht ein Mann
Er blickt herab auf Gottesgaben
Es fehlt nur, wer sie nutzen kann
sollt´ dieser Mann sie alle haben?
Manches kann man nicht, mitnichten,
ohne Sinnverlust bedichten.
Ja ein Reim, der möchte schlichten
Ecken, die im harten Krieg,
glättet er zum Friedenssieg.
Ist die Linksfraktion zu brav,
grad wie das verlorne Schaf
glaubt er, ohne jede Straf,
es sei schön, dass wir sie haben,
uns an hehren Worten laben.
Doch was nutzt uns eine Wahl,
wo nicht wirklich radikal
ausgemistet wird der Saal,
der doch schon zum Himmel stinkt
und aufs neu nur Altes bringt.
Also lasst das Kuschelreimen,
sich an Altbewährtes Schleimen,
denn an wahren Freiheitskeimen
ist das Feld nur draußen reich
Probt mal Aufstand - hier und gleich.
einst war der
der ein land erobern wollte
indem er seine
führung kaufte
oder eine gruppe im land
die mordend die führung übernahm
ein kolonialist weil
er wollte das land erobern
heute ist er
ein linker weil
er ist
für den frieden
einst wurde unkraut
gejätet also
samt wurzel entfernt
heute nennt man das angewidert
radikal
und man malt
absterbende diesteln
rot an
und nennt das
pluralismus
in einem raum
gibt es
500 sitze
ist er gefüllt
sitzen 100
auf der linken seite
oder sie beschließen
es sind 250
weil die anderen 250
dann die rechte seite sind
oder 400 beschließen
dass die anderen
die linke seite sind
oder die rechte
wenn sie die linke
sein wollen
wenn es modern ist
lässt der am linken
außenplatz
beschließen
der saal kann
keinen linksaußenplatz haben
oder keinen rechtsaußen
weil auf der
linken seite
längst rechte sitzen
in den morgenstunden
gehen die putzfrauen
durch die reihen
kommen sie von hinten herein
ist links rechter hand
kommen sie von vorn herein
ist links linker hand
in den augenblicken
wenn sie gerade
ihre arbeit vollbracht haben
ist der ganze saal
wenigstens kurz einmal
sauber
ein ganzes hat
seiten
eine linke und eine rechte
eine obere und eine untere
sogar
eine linke obere
und eine rechte untere
ein ganzes hat
ein gemeinsames
wofür alle stehen
manche sagen
kapitalismus
manche sagen
gesellschaft
manche sagen
system
ein mensch kann
ohne linke hand leben
eine linke hand kann
ohne den menschen dazu
nicht leben
führt die linke hand
den dolch
gegen das herz
des menschen
zu dem sie gehört
stirbt sie
mit ihm ab
mein freund
der sportlehrer
antwortete mir
ausweichend warum
wir deutschen
bei den wirklichen
revolutionen
bisher immer
gescheitert sind
und auch heute
wohl als letzte
den schritt
in eine endlich
menschliche gemeinschaft
schaffen
wenn überhaupt
stelle dir vor
so sprach er
und lächelte
du musst
über eine
hoch gehängte latte
springen
wann
gelingt dir das
am besten?
wenn du
unmittelbar davor stehst
oder wenn du
anlauf genommen hast?
was soll solch frage
wo er doch weiß
ich überspränge
keine hohen latten
in der praxis?
eines tages
werden wir
ein haus
entwickeln das
halb lebewesen
halb roboter
unsere gerade gedachten
wünsche wirklichkeit werden lässt
was wir als
formen fordern
wird existieren
durch uns
und uns deshalb
kaum drin
nicht wieder hinauslassen
vergeblich werden wir
in seinem inneren
den weg suchen
in die natur
aus der wir kamen
freund
warum behauptest du
dieses haus
hätten wir längst
bezogen?