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jeden Tag neue Gedichte - von Slov ant Gali und Gästen

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Hanna Fleiss:Hagebuttenrosen

Winters, bei Schnee, Stöhnte Frost in alten, hohen Kiefern, Erfrorene Äste fielen herab, wie Glas Zersprangen sie. Sterne bewachten Den Schlaf. Ich hörte das Krähen Von Nachbars Hahn. Der Herd rußte, Im Keller sang eine Grille. Grüner war das Gras, Das...

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Hanna Fleiss: Hündisches

Eldorado, was fürn Hündisches Eldorado. Ich lebe, frei Vom Strick, in einem Landstrich, wo sich Begrabne Hunde selbst Die Glocken läuten. Bestiarium Meiner Vorväter, das ich liebe, wie Ich liebte einst sie. Verstümmelt Mein Wolfsgebiss, ich bin Ihre Hündin....

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Ursula Gressmann: Herzblut

Herzblut verdünnt zu blassem Rosa, nachdem ich es auf weißes Papier geschüttet habe, sorgfältig mit Worten verteilt. Eingedämmt der heiße, purpurne Strom mit Komma, Semikolon und Punkt, selten ein Fragezeichen. Zaghaft erscheinen Ausrufungszeichen in...

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Ursula Gressmann: Schwarz

Ich schneide dich entzwei du Nacht zerteile dein schwarzes Kleid und gehe dorthin wo die Löwen schlafen mit goldenen Mähnen Scherenschnittwälder am Horizont Einsamkeit mein Herz zerbricht in messerscharfe Splitter blutrot ist der Mond endgültig wie der...

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Hanna Fleiss: Löwenzahn

Leeren Löwenzahn lässt du mir, Fallschirme Verschlissner, verrunzelter Blüte Treiben im Wind. Bleich, in der Einsamkeit der Fliegenblume, weht es Auch mich davon, ins ungewisse Irgendwo-Nirgendwo.

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Ursula Gressmann: Warnung an dich!

In mir wohnt immer noch Unschuld auch nach so langer Zeit. Mein Verstand ist klar und scharf manchmal meine Worte. Ich bin stärker als du denkst und passt du nicht auf so wirst du dir dein Herz blutig reißen an mir. Liebe ich dich so ist meine Liebe...

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Ursula Gressmann: Allein

Mir gehört das Lied des Kuckucks (es gehört niemandem) ich weiß wo sich die Füchse verkriechen wenn sie gejagt werden (da, wo ich mich auch verkriechen würde) meinen Deich gegen das Hochwasser habe ich aus Sand gebaut (ganz schlecht, da wird er wohl nicht...

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Volker Brauer: Gespräch mit meinen Schatten* 3 – Gebet

Der frische Wind der Nacht. Endlich. Herr, nimm mir das Denken aus dem Bauch. Du lernst, du liebst und arbeitest. Du regst dich auf, Du bist beleidigt und erzürnt. Du wirst verletzt und du tust andern weh. Du eilst dich, Blätter blüh’n und Blätter fallen....

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Hanna Fleiss: Wernsdorf

Mittagssonne kam Über den Fluss, aufblitzte das Weiß Unbewegter Eisschollen. Kein Wind. Saatkrähen flogen Kreise. In der Ferne die Schleuse, eingemauert Ins gefrorne Wasser. Überm Land brauner, kühler Erdgeruch. Fahl, hingeweht, vermulmtes Vorjahreslaub....

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Volker Brauer: Der Dosenkönig

Ja, sie sind Kinder und sie spielen. Ein Schmetterling fliegt hin und her. Am Waldrand stehen wilde Rosen, Und Busse halten hier nicht mehr. Hier sind die Krähen Dauergäste Und herrschen über Abfall, Schmutz und Reste. Der Kleine hat den Ball getreten....

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