Einst lebt ein Hahn mit seinen Hennen
auf einem großen Bauernhof:
„Was soll ich krähen oder rennen
und picken? Ich will lieber pennen!
Ich find mein Hahn-Sein mächtig doof!“
„Dem Hund, dem Bello, dem geht`s besser.
Ich möchte auch ein Kläffer sein!
Statt dessen komm ich unter`s Messer.
Ein Hund bellt laut und ist viel kesser.
Er darf bei Nacht in`s Haus hinein.“
Die Hennen gackern, fordern Tritte,
bald sitzt kein Huhn mehr auf dem Nest:
„Tu deine Arbeit, wie es Sitte
und hörst du nicht auf uns`re Bitte-
erwischt dich bald die Hühnerpest“
„Kein Küken schlüpft, wir sind am Ende,
du störst die ganze Harmonie!
Wenn sich doch bald ein Hähnchen fände,
mit frischer Lust in seiner Lende“-
wie glücklich wär das Federvieh!
„Wir werden keine Eier legen,
wir streiken jetzt, du fauler Sack.“
Der Hahn knurrt:“ ich bin voll dagegen,
es ist doch nicht um meinetwegen?
Schert euch zum Teufel-Federpack!“
Schon öffnen Blitze mit Gewitter
das Tor zur Hölle für den Hahn.
Der kräht erbärmlich, knurrt jetzt bitter:
„ich wünsche mir, auch wenn ich zitter,
ein Leben noch und einen Zahn.“
Ein Donnerschlag zur Geisterstunde
erlöst die Hühnchen von dem Schreck:
Der Knurrhahn schwimmt am Meeresgrunde
als Fisch mit Flossen, kleinem Munde,
und ist vom Hof für immer weg.