15. Dezember 2015
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/2015
08:04
surREAL
als ich vor der tür stand
dachte ich
ich benutze nicht die klinke
ein leichter druck genüge
in den korridor zu kommen
ES GELANG MIR NICHT
ich fand mich fast ab
mit meinem tauben arm
weg war HALBSEITIG alles empfinden
HALBSEITIG fand ich mich ab
war ich gestorben
als ich mich erinnerte
wer mir den schlüssel gestohlen
drückte ich die klinke nieder
und die tür sprang auf
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9. Juni 2013
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/Juni
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15:06
Ausgestiegen bist du
mit geflicktem Herzen
und heiserer Stimme
nach den Schmerzensschreien
bei jedem Stich
Wo ein Tropfen deines Blutes
auf meinem Platz zurückblieb
lebst du
als Spinne
die mir Kokon
um Kokon reicht
deine Schmerzen
mit Worten umwoben
Ich sehe dich
wie ich dich
sehen will
Aber auch du
kannst nicht zweimal
in denselben
Bus steigen
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9. Juni 2013
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09
/06
/Juni
/2013
15:06
Ausgestiegen bist du
mit geflicktem Herzen
und heiserer Stimme
nach den Schmerzensschreien
bei jedem Stich
Wo ein Tropfen deines Blutes
auf meinem Platz zurückblieb
lebst du
als Spinne
die mir Kokon
um Kokon reicht
deine Schmerzen
mit Worten umwoben
Ich sehe dich
wie ich dich
sehen will
Aber auch du
kannst nicht zweimal
in denselben
Bus steigen
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9. Juni 2013
7
09
/06
/Juni
/2013
15:03
Wenn du meine Gedanken
wie ein Buch lesen könntest,
fingest du wahrscheinlich
auf den ersten Seiten an.
Enttäuscht schlügst du es zu.
Wenn du meine Gedanken
zu Ende gelesen hättest,
wärest du klüger und
wolltest unbedingt einmal
in eine Bibliothek.
Im großen Lesesaal aber
fändest du in jedem neuen Buch
ein paar Zeilen,
die du bei mir schon gelesen.
Ich komme gerade
aus meiner Bibliothek
und finde dich
einzigartig.
Ich lese dich
vom Anfang über den Schluss hinaus
in den nächsten Teil,
bis dein Buch
in meinen verfilzten Haaren verschwunden ist.
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9. Juni 2013
7
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/06
/Juni
/2013
14:58
Ich sehe dich stehen.
Was wohl wird
Vertrauen entzünden?
Dein Büßerkleid
ist nicht
letzter Mode Schnitt.
Verbirgt es
Härte
im weichen Fall?
Lass uns
einander
erlernen.
Ich löse
die Kette.
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9. Juni 2013
7
09
/06
/Juni
/2013
14:52
Komm, ich reim dir eine Sonne
in das neue Jahr hinein
und die wird kein böses Zeichen
für den Klimawandel sein.
Komm, ich häng in unsern Kirschbaum
einen Mond mit Sichelform
und bedecke dich mit Küssen,
denn die kleiden dich enorm.
Für verträumte Augenblicke
schieb sie weg, die böse Welt.
Pfeif auf Ticketautomaten!
Bleibst du hier, fehlt uns kein Geld.
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11. September 2012
2
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/09
/September
/2012
14:07
Intim mit
der fantasie
versuche ich
mich hineinzudenken
in die uniform
eines deutschen obersten
ein gewissen
das mit kommandos
leben ausradiert
für die beförderung
zum generalheld
wie diese welt
welche zu brauchen behauptet
doch so brutal
sie mich nimmt
die fantasie
kann ich mich
noch im schrei
der erlösung nicht
wie undeutsch
als held
denken
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5. September 2012
3
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/09
/September
/2012
18:01
Das bist du
der Darmwind der
nächtens zum Sturm anwächst
der große schwarze Hund
den mir der grinsende Vollmond
in schweißtreibende Träume setzt
die mich umschleichende Vermutung
ich könnte unter drei falschen Entscheidungen
immer die falscheste wählen.
Das bist du nicht
der Orkan der
mein Herz von gefallenen Blättern sauber hält
die Sonne in deren
wärmenden Strahlen
der freie Wolf am Rande der Lichtung ruht
die Sicherheit nach der ich hungere
ich kann nichts falsch machen
Egal
in welcher Kiste ich suche
ob
in der Wildheit
launisch küssender Musenbilder
ob
in der Bedächtigkeit
rationalen Wissens
in der Kiste
mit Dingen
die ich brauche
finde ich dich nicht
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4. August 2012
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/08
/August
/2012
17:21
Für mich bist du Erinnerung,
vergessen und vorbei,
ein Haufen voller Hühnerdung,
der sagt, er gibt mich frei.
Ich habe dich vergessen schon
vor Dutzenden von Jahren.
´s kann sein, ich hatt´ als Liebeslohn
manch Tritt von dir erfahren.
Setz ich mich hin mit dünner Haut
spür ich die alten Flecke.
Ich will nicht, dass dort jemand schaut
in die geheime Ecke.
Doch manchmal rührt ein kleines Wort
an unverheilte Wunden.
Denn niemand kennt ja jenen Ort
ich halt´ ihn ungefunden.
Doch einmal kommt ein andres Du,
das lass ich mich dann finden.
Dann hat die Salbe endlich Ruh,
die Wunden heilen langsam zu.
Dich werd´ ich überwinden.
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1. Juli 2012
7
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/Juli
/2012
20:03
Ich hörte munkeln,
du möchtest schunkeln
bei einem Lied.
Du willst das Küssen
auch nicht vermissen,
das ich doch mied.
Dir wird das Leben
zig Männer geben
warum nicht mich.
Würd niemals glücklich,
hätt ich nicht ganz dich,
spür schon den Stich.
Möcht deine Trauben
mir gern erlauben,
die sauer sind.
Du würdst es treiben,
bei keinem bleiben,
ach, wär ich blind ...
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26. Juni 2012
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/06
/Juni
/2012
17:33
mir tropft
letzte mohrenschminke
auf die krawatte
scheintoten blicks
träume ich
von der zeit
in der du
deine mahagoni gefärbten
schamhaare
auf meine trotzglatze
drapiertest
ich reiße
das augustblatt
vom kalender
im schatten unserer buche
suche ich
mahagonilaub
nach dir
kommt oktober
wird der boden
vorfäulnisbunt
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23. Juni 2012
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/06
/Juni
/2012
15:53
Ein samstag kann so einsam sein
ich sitze hier und bin allein
die reime haben sich versteckt
mal lacht laut einer der mich neckt
der mir empfielt reim einsamkeit
auf absolute peinsamkeit
da murrt mein letzter abwehrwille
doch dann ist stille
ich warte nun seit stunden schon
auf einen langen klingelton
und sei´s auch der vom telefon
die ohren stehen spitz … vergeblich
sind sie so männlich über-heblich
in meinem hirne wird es neblich
fast ohne jeden tiefren sinn
stehst du in dem kalender drin
zum abendbrote viertel sieben
hab ich dich dortens eingeschrieben
nun ist es längst schon zehn nach acht
zeit für nen starken trunk zur nacht
ich hoffe per promille
auf einschlafhilfestille
da merke ich verwirrt
ich habe mich geirrt
umsonst warn alle sorgen
du stehst dort drin erst morgen
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18. Mai 2012
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/05
/Mai
/2012
07:40
Du zupfst an mir gar zartiglich,
reißt mir die Blätter ab,
denkst nackt wär ich dir wahrheitlich
ergeben bis ins Grab.
Du fügst mir zweifelnd zu Gewalt
und hoffst, ich macht´ dich rund.
Ich weiß nicht, werd ich mit dir alt,
weiß nur, bin hier zur Stund.
Was soll denn das Orakelspiel
wenn grad die Blümchen blühn?
Ich bin dein bestes Tagesziel,
werd Funken an dir sprühn.
Im Herbst siehst du mich wandern
ins Heu zu einer Andern ...
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10. Mai 2012
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11:09
wenn es uns
nicht schon gäbe
müsste uns jemand
erfinden
oder in einer anstrengenden
nacht der vereinigung
neun monaten in dunkler feuchtigkeit
und jahren voll hellen widerspruchs
erschaffen
um den preis
des wegalterns
damit wir
platz hätten
zwischen milliarden ichs
die aneinander
vorbei laufen
sich beim blick
in spiegel oder tagebuch oder facebook
beim zählen ihrer falten
vertun
und doch nie
jemandem begegnen
der ihnen gleicht
und wenn
ihn nicht erkennen
weil sie begriffen
wenn auch nur
vage gefühlt
dass es einen solchen jemand
nicht geben kann
weil mensch ist mensch
aber nicht
mensch
also ich zumindest
freue mich,
dass ich dich
weder erfinden
noch erschaffen muss
weil du schon da bist
und dieses eine mal
verrate ich dir
meine hoffnung
du denkst das auch
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10. Februar 2012
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/Februar
/2012
07:25
„Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte".
Opa greift nach Omas Hand,
tätschelt zärtlich ihre Hüfte,
fühlt erwachen neue Triebe
frisch erblühter Lendenlust,
wünscht', dass ewig es so bliebe.
Das ersparte Dauerfrust.
Oma flüstert, weißt du noch,
wie wir sangen unsre Lieder.
Bis wir sinken in das Loch,
finden wir sie alle wieder...“
vgl. Gunda Jaron "Oller Frühling"
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14. Dezember 2011
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/12
/Dezember
/2011
16:16
Tage gibt es,
Da hat der größte Held
Einen Schnupfen.
Da sucht er die Verständnisvolle,
Die ihm sein Heldendress wäscht und bügelt,
Das Tuch übern Kopf zum Schwitzbad legt
Und den Tee trinkwarm bereithält.
Er duldet ihre zarte Hand über seinen mächtigen Schwingen
Und hofft auf ihr Schweigen über seine Schwäche.
Tage gibt es,
Da träumt der größte Held nur
Vom Abheben zum Kampf in den Lüften.
Später wird er
Von hundert gebrochenen Rippen berichten,
Die in nur einer Woche heilen mussten,
Und dass ihn die Welt vermisste.
In einem Raum am Rande
Wird ein stilles Lächeln sein.
Wenn mein Held mich nicht hätte.
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30. November 2011
3
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/2011
14:59
Wir hatten einander
im Blitz,
in dem wir uns
nicht hatten,
und wachten auf
in Erinnerung,
in der wir badeten,
wenn die vielen Alltagswunden
nicht vernarben wollten.
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28. November 2011
1
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/11
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/2011
14:48
Für einen Wimpernschlag
der Ewigkeit
besaßen wir
einander.
Wenn wir uns
fanden,
im Anderen
verloren,
waren wir
geblendet
vom Glück.
Träumend
vom nächsten Versuch
versäumten wir
zu sterben.
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27. November 2011
7
27
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/November
/2011
14:16
Liege still im Bett und träume
wünsch mir grad, du tätst das auch.
So erwachsen Liebesbäume
himmelwärts, entfernt vom Bauch.
Unsre letzten Liebesschwüre
sind schon lange abgenutzt
und der Liebe Knotenschnüre
sind vom Beten ganz beschmutzt.
Und so schreib ich dir Gedichte.
Was sollt andres ich auch tun.
Welch ein Ende der Geschichte:
Seh den Andren bei dir ruhn.
Huch, wann kommt nur in mein Bett
neues Leben zum Sonett?
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1. November 2011
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/11
/November
/2011
15:16
Rote Rosen
in farbloser Hand
ein Elfentraumgesicht
in einer Landschaft voller Harmonie
Song of Joy
Postkarten
bildschirmoptimiert
ein Herz mit einem
Schlüssel in
den Umrissen einer Frau
Schrift:
Schau
so glücklich bin ich
ohne dich
nur in meine Augen
schaue nicht
der moderne Romeo
produziert tagelang
ein video für
youtube
schickt es dem DU
als Link
automatisch werden bei ihr
nur aus Links bestehende Mails
als Spam gefiltert
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15. Oktober 2011
6
15
/10
/Oktober
/2011
15:53
An deiner Hand
blühte in jener dunklen Ecke
eine Königin der Nacht
Ich teile
dein verspätetes Gruseln,
als Google Earth
unseren nächtlichen Weg
auferstehen ließ.
In solch toter Illusion
schmiegten sich
unsere Träume aneinander?
Keine Angst.
Die da,
nachtsichtig,
jedes Zittern
unserer Finger
gegen uns
für alle Ewigkeit
festhielten,
können schweigen über das,
was sich nicht
vollendete.
Die Ärmsten
sehen an Stelle
der Orchideen
unter den Kakteen
nur uns
Hunde
unter Ratten.
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12. Oktober 2011
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15:25
wasser so klar
berauscht wie
blutender wein
umwege ins dunkel
nicht fern
rasende unfälle
mit abblendlicht
warme in kalter
kalte in warmer hand
raschelmusik
sterbenden buntlaubes
die wirklichkeit
findet küsse
nur im abschied
lichtbogen
entschweißen
keuschheitsgürtel der vernunft
nur im parallelen
wortuniversum
zur lava der begegnung
als voyeur
lacht der nächste winter
hinter halb entblößter buche
die wir ohne
sich entladende blitze
nicht suchten
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9. Oktober 2011
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16:21
lass uns
hand in hand
in den pool springen
unter der blauen folie
gegen das fallende
herbstlaub
vertreiben wir
des anderen
gänsehaut
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9. Oktober 2011
7
09
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/Oktober
/2011
16:18
in den flammen
verglühte
dein erstes tagebuch
zu unberührbarer jugend
nimm mich
noch einmal
in den arm
wie zum allerersten Mal
im neuen tagebuch
lernt deine enkelin
verstehen
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9. Oktober 2011
7
09
/10
/Oktober
/2011
16:16
wie nah
warst du mir
als wir uns
nicht
so nah kamen
nun
ineinander verschlungen
sehe ich
das wasser der dusche
danach
unsere nähe
mitnehmen
ins abflussrohr
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