Slov ant Gali
Was ist eigentlich Licht?
Der Physiker grübelt ein mittleres Weilchen:
So ein bisschen Welle, ein bisschen Teilchen,
von beidem etwas, doch beides nicht richtig.
die Frage ist deshalb wirklich sehr wichtig…
… und außerdem kann man es herrlich brechen,
dann kann man von einem Spektrum sprechen.
Philosophisch gesehn gilt, kein Licht ohne Schatten,
kann dahinter nicht sein, was wir vorher noch hatten.
Und den Weisen befragst du selten vergebens:
Das Licht, ja, das Licht ist die Quelle des Lebens.
Was fragst du, mein Kind, in deinem Alter:
Ganz egal, was es ist, es geht an mit dem Schalter.
Was ist die Moral von dem kleinen Gedicht:
Was wir täglich auch sehen, verstehn wir noch nicht.
(Ich habe einen „älteren“ heiteren Text von mir ausgegraben, um ein besonderes Ereignis anzukündigen: Am Montag, dem 7.1.08, 19.00 Uhr, zu Gast im Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Straße 1, einer der 10 Sieger des „Friedenslesungs“-Wettbewerbes 2007 des Kulturring in Berlin e. V.:)
Wolfgang Reuter
Die Fabel vom Lauch und den Rosen
Begrenzt von einer Gartenmauer
wuchs einst ein schöner Rosengarten.
Das Feld davor bepflanzt´ ein Bauer
Mit Zwiebellauch und Knoblaucharten.
Und weil die Sonne kräftig schien,
fing´s an zu blühn.
Die Rosen, stolz auf ihre Düfte,
begannen bald, sich zu beschweren,
dass Lauchgeruch die Luft vergifte,
das würde sie beim Blühen stören.
Und ihr Gemüt sei schwach und krank
Vom Lauchgestank.
Der Sommer kam, und immer tiefer
Drang edler Rosenduft ins Land.
Das lockte manches Ungeziefer,
das leicht die Mauer überwand
und gierig an den Rosen fraß,
was für ein Spaß!
Dann fraß die Brut schon ganze Pflanzen.
Sie kam sehr schnell auf den Geschmack.
Und ganz besonders fette Wanzen
Vermehrten mehrmals sichj am Tag.
Nur Rosen dicht beim Lauch, die ließen
Sie weiter sprießen.
Denn durch die scharfen Lauch-Gerüche
War das Geziefer hier schockiert.
Das schlug zu stark auf seine Psyche,
als dass es davon auch probiert.
So wurden Lauch und Rosen Freunde
(statt Stinke-Feinde)
Was lehrt uns das in Ost und West?
Selbst wenn wir uns nicht riechen können,
so steht in harten Zeiten fest:
Man soll nicht Lauch von Rosen trennen.
Und wer ist Rose, wer ist Lauch?
Das frag ich auch.
Dieses Gedicht,wurde veröffentlicht in "High-matt Land"( und "Blumengrüße") im Schmöker Verlag Christine Bienert, Garbsen. Der Autor stellt giftig und kichernd sein satirisches Werk vor… und gleich noch eine Zugabe wegen der neuen Gesetzeslage:
Falls ich nicht der Einzige bin, der spätestens mit Beginn des neuen Jahres nicht mehr rauchen wiil, hier meine autosuggestive Beschwörungsformel:
ICH RAUCHE NICHT!
Seit kurzem rauche ich nicht mehr,
bin nicht mehr tabaksüchtig.
Das klingt so leicht und fällt so schwer.
Mein Gott – was bin ich tüchtig!
Auch wenn’s mir fast das Herze bricht:
ICH RAUCHE NICHT!
Natürlich spür ich dann und wann
mal Rückfall-Sucht-Attacken.
Doch bleib ich stark und weiß: Ich kann
die Sucht-Attacken packen.
Geht’s mir mal schlecht, dann denk ich schlicht:
ICH RAUCHE NICHT!
Mein Körper macht schon auf Recycling.
Doch träum ich mal vom Rauch-Genuss,
dann sag ich mir: Sei stark, Du Feigling,
Du hast versprochen: Jetzt ist Schluss!
Schreib, statt zu rauchen, ein Gedicht!
ICH RAUCHE NICHT!
Falls ich mal in der Hölle lande
(das wäre eigentlich gerecht),
dann ärgert sich die Teufelsbande;
denn ich als Leiche brenn so schlecht.
Wie ich auch schmor im Höllenlicht:
ICH RAUCHE NICHT!
Wolfgang Reuter