Wäre diese Ausgabe der "Gedichte des Tages" heute eine normale, sähe sie so aus, dass ich mein Testgedicht "Reise 3" mit Meas Wolfstatzes "Was ist Freundschaft?" in einen "Topf" gesteckt hätte. Mal was Verrücktes, mal was Einfaches. Ausloten, was alles möglich ist.
Es ist aber die Nummer 2000.
Dies sollte Anlass zum Blätter sein. So ein Blog versammelt die unterschiedlichsten poetischen Schätze. Einige heauszugreifen als Beispiele für alle wäre eine Abwertung für den Rest. Dabei ist von allem etwas dabei. Die besondere Perfektion in manchen Werken von Hanna Fleiss, das vulkanische Gären in den Versen eines Sebastian Deya, die Individualität einer Ursula Gressmann, Humorfarben a la Gunda Jaron oder Wolfgang Reuter, Inspiratives von Petra Namyslo oder sorgsam Erarbeitetes von Brunhild Hauschild ... schon habe ich doch angefangen, ungerecht zu sein - zu den damit nicht Erwähnten sowieso, aber auch im Versuch, bei den Erwähnten ein Schild draufzukleben.
Vielleicht ist sogar wichtig, wenn ein Leser ausruft, DAS hat mir nicht gefallen. Nicht deshalb, weil es wirklich schlecht gemacht wäre, sondern weil Lyrik eben als Erstes tief individuell und persönlich ist - sogar dann, wenn das Gedicht "Der Mensch ist ..." sagt, sagt es ja "nur", dass "ich Dichter" finde, dass ...
Nicht zuletzt aber sind Gedichte in die Welt gesetzte Kinder, die ein eigenes Leben führen - wir sollten uns den Spaß nicht nehmen lassen, welche zu "machen" und uns daran erfreuen, was aus ihnen wird mit der Zeit ...