Die Tochter bittet: Ach, erlaubt
mir doch ein Haustier, nur für mich!
Die Mutter schüttelt trüb ihr Haupt:
Mein Kind, das will der Hauswirt nich ...
doch schau dich um, gleich jetzt und hier,
dann triffst du allerlei Getier:
* * *
Den Hund (Hunt), der Lasten transportiert,
den Hahn, aus dem das Wasser fließt,
die Fliege, die den Smoking ziert,
den Schimmel, der mich sehr verdrießt,
begrünt er samten das Gelee.
Das Huhn beäugt gern meinen Zeh.
Des Pferdes Schwanz trägst du am Kopf
und die Libelle ziert dein Haar.
Der Kevin trägt 'nen Igel-Schopf.
Den Carport teilt der Jaguar
sich mit dem Puma ohne Zank;
der Tiger schläft im Käfer-Tank.
Der Fuchsschwanz liegt im Keller rum,
die Kiwi zieht den Teller vor.
Dein Bruder knickt die Seiten um
in seinem Buch zum Eselsohr.
Und mit dem Uhu flirtet froh
der Klammeraffe im Büro.
Die Ente hängt an Opas Bett.
Im Skatspiel wohnen Re(h) und Bock,
und auf der Spinne im Duett,
da trocknen Negligee und Rock.
Dann gibt’s den Hering, der dein Zelt
beim größten Sturme sicher hält,
das Schweineohr, das lecker schmeckt,
den Schmerz-Wolf, den ich mir erlauf',
den Frosch, der mir im Halse steckt,
den Kater, den ich mir ersauf'.
Dein Tierkreiszeichen ist der Stier
und in der Schlange stehen wir
an jedem Morgen vorm WC.
Als „Bulle“ sich der Papa müht.
Die Biene sticht uns zum Kaffee.
Der Löwenzahn im Rasen blüht.
Und flippst du aus, so dann und wann,
dann ziehe ich die Bremse an.
* * *
Die Tochter spricht: Das seh' ich ein.
Hier ist der reinste Zoo zu Haus.
Ich geh' jetzt in mein Kämmerlein
und spiel' mit der Computer-Maus ...
Und der Geschichte fein' Moral?
Der Hauswirt ist mir scheißegal ...