10. September 2012
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Auszugehn ist mir ein Graus,
lieber bleibe ich zu Haus,
will im vollen Mondenschein
eine Knusperhexe sein.
Heute back ich mir nen Mann,
wird sich zeigen, ob ich’s kann.
Die Idee ist ganz famos
und die Zauberei geht los.
Binde mir ein Kopftuch um,
Kätzchen macht den Buckel krumm,
schließ die Tür vor Horch und Guck,
rufe nach dem kleinen Muck.
Der rennt los und schafft herbei
wundersames Allerlei.
Lirum, larum, Löffelstiel,
in den Napf kommt ziemlich viel:
Blaue Augen von James Dean,
schwarzes Haar von Mister Bean,
Nasenflügel von Pierre Brice,
Rorys Lippen hönigsüß.
Die Frisur von Cary Grant,
die Figur von 50 Cent,
Mut von Muhammed Ali
und von Einstein das Genie.
Der Humor von Loriot,
Freigeist von Victor Hugo,
etwas Schwermut von Klabund,
von Villon der freche Mund.
Aus Burnes’ Whiskyglas ein Schuss,
drüber Mozarts Zuckerguss.
Damit in den Ofen nun,
Satan wird das Seine tun!
Hokus, Pokus, Fidibus,
werde mir ein Hochgenuss!
Durch die dicke Küchenluft
zieht ein feiner Kuchenduft.
Aus dem Herd ertönt ein Schrei,
hurtig eile ich herbei,
zieh ihn aus dem heißen Loch,
ei, wie knackig ist er doch!
Rede mit ihm Schullatein,
beiß dann in sein Ohr hinein,
schleck an seinem Nougatherz
lustvoll, doch mit Abschiedsschmerz.
Bleibt vielleicht ein kleiner Rest,
bringe zum Walpurgisfest
ich ihn zum Verkosten mit
und wünsch guten Appetit.