Was bin ich, wenn ich Petra Namyslos Gedicht "Hunger" nicht verstehe ... und das auch noch zugebe? Anders gefragt: Ist ein solches Gedicht gut? Wie geht man damit um? Ausgewählt habe ich es, weil es das, zumindest mein Nachdenken anregt. Ich suche nach dem Sinn dahinter, finde viele Möglichkeiten und stelle mich hinter die, die mir lieb ist. Eigentlich stehe ich aber mehdeutigen Texten zumindest dann ablehnend gegenüber, wenn mindestens eine Interpretation der Autorenintention zuwiderlaufen MUSS. Aber auf jeden Fall: Kunst-Aufgabe ist nicht, die Welt zu erklären, sondern denen, die ein Kunstwerk betrachten, lesen, hören, Anregungen auf dem Weg zum Verständnis der Welt und ihrer Güte zu bieten ... oder?!
Bei meinem Gedicht "KLEINlich" vermeide ich dagegen jede Mehr- oder Doppeldeutigkeit. Für die Beförderung eines Mörders in mittelbarer Täterschaft / Anstifter zum General habe ich nicht nur kein Verständnis sondern nur Abscheu übrig ...