22. August 2012
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/2012
17:20
Wie warst du doch verliebt
bis über beide Ohren;
du hattest rettungslos
dein Herz an dich verloren.
Dann aber kam ein Tag,
gefüllt mit schlimmen Stunden,
da habe ich dein Ich
am Straßenrand gefunden.
Ich bracht´ es dir zurück,
leicht dreckig war es schon,
drum hoffte ich auch nicht
auf einen Finderlohn.
Da batest mich herein,
hast mich sofort umfangen,
und nur ein Rest von mir
wär gerne fort gegangen.
Vom andren Stück von mir,
das du dazu bekommen,
hab ich danach nie mehr
das Leiseste vernommen.
Wie bist du doch verliebt
bis über beide Ohren.
Du hast ganz rettungslos
dein Herz an dich verloren.
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beinahe Liebe
22. August 2012
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16:53
Meine Finger
strichen mit warmem Öl
über deine Haut.
Die wird sich
noch an mich erinnern,
wenn du
mich längst
vergessen hast.
Du
wecktest Worte
in mir.
Die werden
noch an dich erinnern,
wenn ich
dich längst
vergessen habe.
Beim Finden
in blauen Stunden
versichern wir einander,
wir vergessen uns
nie.
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22. August 2012
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16:38
Lass diesen Kaktus
meine Liebe zeigen.
Nimm sie
beständig genügsam
aber
ihre nächste Blüte
kommt bestimmt
sehnsuchtsvoll erwartet.
Spüre
ihre Stacheln
in deine Haut
tief eindringen und
jucken
Du wirst
sie nicht verschenken
wer will schon
alte Kakteen
zum Wegwerfen
noch zu schade
Lass ihr
eine Ecke
am Rande deines Sandes
Sie wird da sein
wie am ersten Tag
wenn du sie
wieder willst und
begossen mit frischem Licht
blühen
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22. August 2012
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10:28
"Nicht vergessen!" so möchte ich kalauern, wenn ich Brunhild Hauschilds Gedicht "Altzheimer-Demenz" nutze, auf ihr Buch "Wenn die Schuhe zu groß werden oder Spagat zwischen zwei Welten" hinzuweisen. Nein, es ist kein Lyrik-Bändchen. Es verkneift sich aber auch Gedichte nicht, beschreibt aber in erster Linie feinfühlig eine Kommunikationsbeziehung zwischen einem "normalen" und einem dementen Menschen. Das klingt bei einem "normalen" Menschen, der eben als schreibendes Wesen nicht "normal" ist, eben anders als ein gewöhnliches Tagebuch eines geistigen Verfalls. Es ist kein wissenschaftliches Werk. Trotzdem kann für diejenigen hilfreich sein, die neben einer sich entwickelnden Altzheimer-Krankheit unsicher sind ...
Kommen wir zur Liebe.
Wer denkt da nicht an heißes Glühen und Rosenblütenträume. Die Wirklichkeit kennt mitunter manch anderes "(nicht) alltägliches Liebessymbol" ...
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beinahe Liebe
21. August 2012
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16:30
arme überall
vergeblich
die schreie
um hilfe
mir schwinden
die sinne
in den riesenaugen
des kraken
sehe ich
als letztes
das leuchten
der liebe
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26. Juli 2012
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18:38
noch immer möcht´ ich manchmal reimen auf rosen
rechtzeitig stopp ich
das geht in die hosen
ich lausch´doch so gerne himmlischen klängen
der flöte des pan den schmelzgesängen
krampfhaft beschwör ich dein früh´res gesicht
doch liebliche reime erweckt das nicht
wann habe ich nur den glauben verloren
bin innerlich glühend zitternd erfroren
heut ist mein ohr schon längst nicht mehr offen
für melodisches träumen und schluchzendes hoffen
noch fehlt mir das wort
das wort für nie
kommt spanisch mir vor oder cheerokee
doch klingt die entscheidung schon nicht mehr so fremd
ein herz taut nicht auf ohne flecken im hemd
nachdem ich des frustes genug abgelassen
wird endlich es zeit, den tag anzufassen
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26. Juli 2012
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18:37
Der Philosoph kann es nicht fassen:
Xanthippe will ihn glatt verlassen.
Er lächelt nach dem Abschied stumm;
Da dreht das Weib sich zögernd um.
Die Arme wedeln unentwegt.
„Ich“, sagt sie, „habs mir überlegt.
Vielleicht ists besser, dass ich bliebe
nach so viel Jahren voller Liebe.“
Was packt den Sokrates der Schreck.
Die ganze schöne Hoffnung weg.
Nur schüchtern wendet er noch ein,
hofft kaum noch auf das Einsamsein:
„Du möchtest lieber mich behalten
trotz meiner Runzeln, Macken, Falten?
Dich mit mir streiten, dann und wann,
obwohl ich oft nicht richtig kann?
Du möchtest mich für alles haben,
dich an mir weich wie knorrig laben.
Hast, was du tatst, mir längst vergeben?
Willst du denn ewig an mir kleben?
… dir widersprechen?! ... Nie im Leben!“
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26. Juli 2012
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18:34
so grau war der frosch
und um ihn herum
strahlend schöne grüne
und er suchte morast
als versteck für sich
und des sängers verborgene bühne
so blind war die fröschin
und er sang so schön
quak
und die mücken sie tanzten
und zu end war der tag
als sie rief
ich seh deine farben
wahre farben
ungelogen
deshalb lieb ich dich
so schön wie du bist
du gleichst dem regenbogen
der mich
oh ich hoff
jeden tag begrüßt
also hat er ihr mücken
in schmackhaften stücken
auf die zärtliche zunge geküsst
und als kaulquappen schwammen
da konnten sie sehen
es gibt nicht nur grüne frösche am teich
und das ist so leicht zu verstehen
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26. Juli 2012
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18:32
wenn ich dir wieder begegne
wie viele tode
wirst du gestorben sein
und wie viel mal
wieder geboren
als dein DU nummer n
andere haben
dir den klaps gegeben
damit du ja schriest
zu etwas was du
erst danach sehen solltest
ich
bin natürlich
derselbe geblieben
doch
dein blick fragt
wie viele tode
ich gestorben sei
und wie viel mal
wieder geboren
nach den klapsen
ob ich geschrien…
und ob meine nummer n
dich erkennt
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26. Juli 2012
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18:29
dein abschied
schwängerte mich mit
schaurig schönen melodien
unglücklich darüber
bin ich deshalb
nicht
aber
im zehnten monat
komm wieder
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25. Juli 2012
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/2012
19:06
gegen den wind
so muss ich leben
was soll ich es preisen
oder beweisen
so bin ich eben
brauchst du eine hand
darfst du sie nicht falten
gib mir eine chance
dich festzuhalten
wie soll ich denn wissen
was du nicht erfragst
um verborgene wünsche
die du mir nicht sagst
diese eine nacht
ist verletzten gemacht
in ihrem schmerz
also komm bitte komm
und brich mir das herz
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24. Juli 2012
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/07
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17:48
so knochig und steif ja das sind meine
um deinen körper sich windenden beine
wie mühsam umklammre ich dich
bereit
für den einen moment der eins-samkeit
ach hätten wir doch der arme acht
ineinander verschlungen in unserer nacht
dass von außen man nur noch sehen kann
eine glühende kugel im ozean
du aber fürchtest den salzwasserschmutz
siehst glubschäugig mich und im fluchttintenschutz
verweigerst dich
nix mit orgasmus
denn der reimt sich ja nicht auf
oktopus
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24. Juli 2012
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/2012
17:40
wie wenig weiß
das wort warum
dein schweißender körper
taucht ein
in vom dach gefallene
wolken
mit langem holz
möchte ich dir
grinde vergangener male
von deiner back
wieder wegbürsten
früher leuchtende sterne
schwappen über den rand
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beinahe Liebe
23. Juli 2012
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17:27
wir alle
sind inseln
felsen im ozean
manchmal
reiten sirenen
auf unserem
sonnigen punkt
dann kuschelt sich
strandgut
an unsere
grindige haut
bevor die flut
alles fortspült
später
nennen wir es
liebe
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23. Juli 2012
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17:11
Reptil
Drachen bin ich,
Drachen
aus verloren gegangener Zeit.
Immer ein Kopf säuft Wasser,
ein andrer Feuer speit.
Wird ein Haupt mir abgeschlagen,
wachsen immer neue nach.
So strecke ich die Hälse
und bleibe zaudernd stehen,
an Seen,
tausendfach.
Welch Kopf du auch mir strichest,
meist war grade der verkehrt
mal hast du meine Flammen,
mal ich dein Nass entbehrt.
Ach, bade dich doch endlich
voll Lust
in meinem Blut,
aber bitte blattfrei nackt;
für dich
wird es dann gut
(aus
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20. Juli 2012
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18:16
in kühlen stunden voll mit vagem wissen
will ich dein bild mir wärmen und dich küssen.
stumm ruf ich dich und greif nach deiner hand
durch meine finger rieselt nichts als sand
kalt weht der wind auf zungenland
von früher sonne noch gebräunt
leg ich wenn rot den himmel zäunt
den alten warmen mantel ab
und blumen auf des lächelns grab
das ich bei deinen augen fand.
der wind verweht mein zungenland
wenn angst mir meine haut versengt
und alles ist mit tränen vollgehängt
vom dauerregen blatt um blatt
dann reime ich mich träumend matt
es ist zu spät dass ich sie jetzt erst fand
der wind vermeidet längst mein zungenland
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20. Juli 2012
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18:14
(für B.K.)
Ich danke dir
für den Staub
vom Stein auf deiner Schulter,
den ich ein Stück
tragen durfte.
Ich danke dir
für die Melodie
der Mundharmonika,
die Mauern um mich
schmolz.
Ich danke dir
für die Brille,
die du meinem Herzen angepasst,
damit es sehen konnte
wie deins.
Ich danke dir
für den Fensterplatz
in deiner Bedarfshaltbimmelbahn,
den du mir
eingeräumt.
Draußen stand ich
einmal nur, wo´s dein Fahrplan verbot,
putzte die Brille und rief
meinen Blindenhund.
Mit dem Kopf voller Lieder
suchte ich
deine singenden Gleise.
Gefunden habe ich
Kopfsteine.
In offene Knie
streute der Wind
deines Steines Staub
und siehe:
sie heilten schneller.
hörst du meinen stummen Schrei?
Was ich
für mich tue,
ist
für dich getan.
Für mich
singe ich
ohne mundharmonika
das lied
das unser
wir
weckte
im wind
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20. Juli 2012
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17:49
sie war wie gold in meinem munde
in jener einsamen morgenstunde
komm in den tag hab ich gedacht
in jener von geistern verlassenen nacht
im bett neben mir da hat sie gelegen
ihr flüstern komm nimm mich kam zart mir entgegen
weil ich jemanden brauchte einfach so sehr
tat ich das falsche und noch etwas mehr
sie trug meine worte und ich ihren klang
ich war das klavier für ihren gesang
für sie hat sich alles für mich nichts gelohnt
sie war eine sonne und ich nur ihr mond
und ist sie millionen minuten auch alt
auf der schattigen seite lässt mich das nun kalt
in der einsamen nächte letzter stunde
vertreib ich mit wasser die leere im munde
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20. Juli 2012
5
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/07
/Juli
/2012
17:40
ich werfe dir
unser gestern nach
was soll ich noch damit
brat es dir selbst
zusammen mit den
wohlriechenden trichterlingen
die du
für mein zeitgulasch
gesammelt hast
auf meinem trampelpfad
schrecken morgen
geschossene stunden
aus dem dickicht
mein gesang wird sie mir
apportieren
(echo:)
… auf meinem trampelpfad
ins morgen
schrecken geschossene stunden
aus dem dickicht
mein gesang wird sie mir
apportieren
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20. Juli 2012
5
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/07
/Juli
/2012
17:37
ich renne
saunarot die haut
hinaus in ewiges eis
brülle deinen namen
zu schnee
forme ihn
zum ball
rolle ihn
über unbetretenen wege
umarme
den fertigen schneemann
im sturm erstarrend
fürchte ich
frühlingshauch
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20. Juli 2012
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/2012
17:33
es ist das falsche lied
das deine ohren füllt
es ist der falsche mann
der deine wünsche stillt
es ist der falsche tag
der mich dich treffen ließ
es ist der falsche wind
der dir ins auge blies
wann kommt der augenblick
an dem ich einfach sage
dass ich das falsche meide
und nicht wieder klage
ich dreh mich hoffend nach dir um
du stelltest dich nicht wie immer dumm
ich dachte durch mein liebeslied
brächt ich dein herz zum klingen
du zuckst die schulter nur und nicht dein lid
so lern ich weiter heimlich singen
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20. Juli 2012
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17:31
unsere graublaue stunde
erwartet sehnsüchtig
den kuss
der aufgehenden sonne
in meinen gliedern
schmilzt
ungefallener pappschnee
alltägliche pflicht
klingelt an
warmen laken
das verfallsdatum
unserer liebe
bestimmt jeder tag
neu
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20. Juli 2012
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/2012
17:21
An jenem Tag, wie war ich da besoffen,
als ich in Bochum einst dies Mädchen hab getroffen.
Sie hat mich gleich nach Hause mitgenommen
und ´s ist, wie´s kommen musst´, gekommen.
Wir haben täglich uns zweimal geschrieben,
wie heiß und grenzenlos wir lieben.
An allen Wochenenden, wenn wir uns gesehen,
ist viel, fast immer Gutes nur geschehen.
Ich fand sie wirklich wunderbar,
nach Blumen duftete ihr nächtlich Haar.
Wir sehnten wir uns nach dem Termin,
an dem sie endlich umzog nach Berlin.
Doch als sie mich an allen Tagen hatte,
gabs Müsli nur und Eintopf auf meiner Matte.
Sie wurd´ für mich das nackte Grauen -
hätts nicht gereicht, sie nur von fern zu schauen?
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beinahe Liebe
20. Juli 2012
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10:40
es gibt diese form einer liebe
die auf dauer nicht ruhig sich setzt
die erst pfaunaugenbunt zeigt die triebe
und dann wirbelnd uns alles zerfetzt
doch im kleiderschrank wartet die meine
die romantisch behauchte nicht flotte
die vom licht überraschte motte
die dich frei legt für mich ganz alleine
sie frisst schnell dass ich adamsgleich stehe
du mich siehst wie ich längst dich schon sehe
und wir flattern gemeinsam durchs leben
haben längst uns die hüllen vergeben
und empfangen den andern in kleidern nur
die dem könig gewebt von mutter natur
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15. Juli 2012
7
15
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/2012
18:18
und wieder verging
ein pettingtag
sie erwartete von ihm
erfüllung
er versprach
liebe im
ewigkeitsmodus
sie pflegte ihre hoffnung
guter hoffnung zu werden
er fand sich nicht
in ihr
in ihren blogs
steht viel
über die tage
an denen wieder
nichts geschah
unmerklich
hörten beide auf
vom anderen
etwas zu erwarten
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beinahe Liebe