Tweed 87
auf uns warten
die würmer
auch die nächsten
haben hunger
die sind
unsere
wiedergeburt
http://lyrik.over-blog.com/article-slov-ant-gali-arrival-3-48309515.html
Tweed 87
auf uns warten
die würmer
auch die nächsten
haben hunger
die sind
unsere
wiedergeburt
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Diesmal
Hinter der Tür
wartet der Weg
über die Straße und
ein verrückter Raser
Ich sehe ihn voraus
meinen Sterbflug
durch die Luft
Bilder der Dinge
die ich nun
nie zu Ende führen werde
Wie schön
Ich öffne die Tür
betrete den Weg
über die Straße
und hätte endlich
die Entschuldigung
nichts zu Ende
zu bringen
aber
Schatz
was wolltest du von mir?
Die Entfernung wird größer, schon einige Meter –
„nur nen kleinen Moment, nur noch ein wenig. Später.“
Sieht sie gehen, Meter um Meter, Schritt für Schritt –
Will hinterher, aber kann doch nicht mit.
Sieht sie fort-schreiten, kein Blick nach hinten –
sieht sie gehen, am Horizont, wie sie verschwinden.
Nun sitzt er da, fühlt sich verlassen, alleine –
weiß nicht warum, doch Angst hat er keine.
„Warum warst du, wofür bist du – wichtig,
so unglücklich? Fühlst dich trotzdem so richtig?“,
Der Abend naht, die Hoffnungen schwinden –
wird müde, kalt. Ein letzter Blick – nach hinten,
die Entfernung wird kleiner. Noch ein kleines Stück –
laufen im Kreis, wieder kein einziger Blick. „Sind zurück,
endlich. Nicht länger einsam, nicht länger alleine“ –
eine Träne. Bleibt sitzen, bewegt. Der Bewegungen keine.
„Wartet auf“ – nichts. Kann´s nicht benennen,
glaubt. Seinen Platz, ohne Plätze zu kennen –
sie kommen wieder, Runde um Runde,
das Ende rückt näher. Stunde um Stunde,
Ein letztes Mal, eine letzte Chance –
das letzte Gebet. Wie in Trance.
Sind wieder vorbei, hört sie noch fluchen –
Im Kreislauf verloren, dessen Ende zu suchen.
War immer alleine, hat den Anschluss verpasst –
dem Schicksal ergeben? Bereit. Alleine zu tragen die Last,
alleine zu sein. Zu warten, statt zu suchen. Statt Hatz –
hat er vertraut, den Zeitpunkt zu kennen, den richtigen Platz.
Anstatt gemeinsam zu starten, nur um im Ziel sich Erster zu nennen–
er hat sich vertraut. Den Tod als Schicksal, den Rückstand, ihn als Anlauf zu kennen.
Hat sich vertraut. „Den Platz, das Ziel, den richtigen Zeitpunkt. Könnt ihn erkennen“ –
den Glauben gesammelt. Alleine sterben. Den Kreis durchbrechen. Augen zu. Rennen?
Von makaveli85
„ ... du musst nicht mit mir reden ...“
So beginnt Gunda Jarons „Hieroglyphen-Tweed“.
Es mag wohl von Vorteil sein, manche verwundbare Stelle am Anderen NICHT zu kennen. Der „Siegfried 2010“ geht aber anders an die Sache heran. Liebe im Vertrauens-Zeitalter? Manchmal packt man – wie im „Tweed 55“ von Natascha P. / Slov ant Gali NUR Illusionenkisten aus ...
Tweed 86
daunig dick
war Frau Holles Bett
Voll Flocken der Phantasie
Heute
treibt Rheuma
Oma Holle
zu Lamadeckenkaffeefahrten
http://lyrik.over-blog.com/article-slov-ant-gali-pechzeit--44201106.html
Liebe auf Gegenseitigkeit...
Warum bin ich wohl gerne krank?
Ich lieg voll Schmerzen schwach im Bett.
Du legst mir Tücher auf die Stirn,
dafür gebührt dir Dank.
die nehmen Hitze vom Gehirn
die sonst mich so gepeinigt hätt,
Ach, einmal bist auch du mal schwach,
liegst voller Schmerzen neben mir im Bett.
Ich legt´ dir Tücher auf die Stirn,
die nähmen Hitze vom Gehirn
die dich gepeinigt hätt,
drum mach jetzt bitte keinen Krach!
nächste Generation
Einmal noch
dich auf die Schaukel setzen,
einmal noch
die volle Kraft im Schubs,
Einmal noch
dies wilde Quietschen hören,
einmal noch
solch freier Flug voll Lust.
Jedoch bringst du in Bälde
ein nächstes Du zum Schaukeln mit,
ziehst mit ihm gegen mich nur sanft zu Felde,
denn ich, ich bin dann nicht mehr fit.
„Missverständnis“ heißt jenes Gedicht, das einfach davor warnt, gut gemeinte Ratschläge (?) allzu wörtlich zu nehmen ...
Leider ist auch Gunda Jarons LI im Engels-Tweed einem Denkfehler zum Opfer gefallen.
„Tweed 55“ von Natascha P. / Slov ant Gali spielt mit dem Bild des Anklopfens ... und das auch dabei nicht immer aufgetan wird ...
Tweed 85
rauchend
auf Dynamit
und lachen
in der Wüste
der Wind
kitzelt
ein Glas Wasser
Samen von Kakteen
ein Anfang
vom Ende
des Endes
http://lyrik.over-blog.com/article-slov-ant-gali-erfasst--44244642.html
Erleuchtung
aber als
ich las
du sollst nicht zweifeln
da zweifelte ich nicht
das war nichts
für mich
denn am zweifeln
dulde ich keinen
zweifel
Hoffnungsblüte
mit dem Optimismus
ist es wie mit einem edlen Rosenstock:
um zu gedeihen
bedarf er der Pflege und Zuwendung
wenn man sich die Mühe macht
ihn regelmäßig mit etwas Frohsinn zu düngen
die verdorrten Knospen der Enttäuschung zu entfernen
und sich vorbehaltlos an den Farben
erfüllter Träume zu erfreuen
wird er auch nach einem radikalen Rückschnitt
wieder austreiben
und neue Blüten der Hoffnung
hervorzaubern
„ ... sehe spitzes Gebiss das Blut selbst säuft; ...“ Ja, aber wo? Sebastian Deya verrät es in „Tief und Dunkel“.
Dafür geht es in Ursula Gressmanns „Eingeschränkter Dialog“ um „Sich einhüllen / in die Stille / wie in einen Mantel ... geht nicht ...“, während „Tweed 54“ von Natascha P. / Slov ant Gali eine sexuelle Beziehung mit der Gewissheit beschwört ...
Tweed 84
Abendstern
Morgenstern
Sternzeit
Stern der Völkerfreundschaft
Davidstern
Sterntaler
Sternenbanner
Viersternegeneral
Schwarzes Loch
http://lyrik.over-blog.com/article-slov-ant-gali-44380216.html
Unteroberschicht
Ich will nicht
zu den Schmarotzern gehören
für die Andere arbeiten
Ich will
keine Villa
kein Maserati
keine Yacht
Was soll ich
mit einem Auto
ohne Chauffeur
Was soll ich
mit einen Chauffeur
der mir widerspricht
Ich will
sehen
wer mich beneidet
ich bin
noch nicht
zu beneiden
Was können die da oben
was ich nicht
auch nicht
könnte
Wann endlich
gehöre ich
dazu
(Dank an Sebastian Deya für die Anregungen)
Ich weiß nicht mehr, wohin ich noch soll
wo zu Hause ist. Klar, die Räume sind toll
doch die Menschen darin? Kalt und leer
ihr staunen verstehen. Es fällt mir schwer.
Die Ohren geschlossen. Augen zur Wand
mit Schmuck behangen. Den man für nötig befand
so viele Menschen. An der Wand, mit dem Rücken
doch wozu helfen? „Kann doch einfach drüber schmücken.“
So stehen sie an der Wand, alle am Glotzen
„Leute ganz ehrlich. Find ich zum Kotzen“
Rausgerutscht. Wie sich´s doch wenden kann
jedes paar Augen im Raum, es sieht mich nun an.
„Wie der mit uns redet. Der Ausdruck, die Sprache“
„war das ein Argument? Dass ich nicht lache!“
Rausgerutscht. Immer mehr die schimpfen, verletzen
meine Freunde? Hat keiner Zeit, sind die Messer am Wetzen.
Irgendwann ist die Last zu groß, muss mich bücken
will nicht fallen. Einfach ein Messer in den Rücken
nun lieg ich da. Doch schreie, und so lang ich noch zuck´
bescheißt man mich aus Abstand einfach noch mit Schmuck.
Bis ich bedeckt bin, bis man mich nur noch Schreien hört
vergisst man mich. „Weghören, dieser Mensch ist gestört“
und plötzlich, da regt sich doch was, unter dem Haufen
der tot gesagte! „Er kann ja tatsächlich noch laufen…“
„Bin ich nicht“ will ich sagen, nur durch mein Stehen
rausgerutscht. Sollte doch lieber schnell zum Arzt hingehen
„ich glaub in dir steckt etwas, was dort nicht hingehört.“
es reicht endgültig. „Nicht ich bin, wir alle sind gestört!“
„Was hat er gesagt? Wie kann er nur… Wie war das jetzt?“
die sich eben kaum kannten. Geeint zum Mob, der mich nun hetzt
die letzten, die mich kannten, die Freunde und Verwandten
einfach mitgerissen, bis sie ihren Platz in der Meute ebenfalls fanden.
Nachts, die Meute schläft. Ist müde von der Hatz
ganz wegzulaufen? „Niemals, hät´ gern wieder meinen Platz“
doch jeder den ich wecke. Muss einmal vor´s Kinn mir schlagen
mir sagen: „Schmerzverzerrt, Angsterfüllt. So wirst du mich verjagen!“
So renne ich jetzt, die ganze Zeit bin ich alleine
immer schwerer der Kopf. Immer müder sind die Beine
„warum tust du das. Warum muss ich alles riskieren?“
ganz einfach. Bist wirklich frei, hast du nichts mehr zu verlieren.
Bin mal so frei, auf der Flucht einfach alles zu bedenken
ohne Einfluss, ohne Menschen, um selber nur zu lenken
meine Gedanken. Denn je verlorener ich bin, nichts wird klarer
was ihr behauptet. Im Gegenteil, das was ich fühl, ´s wird noch wahrer.
Zugegeben, es ist schwer zu verstehen, ein krankes Spiel
vielleicht sterb´ ich hier. Und die Flucht ist kein Ziel
ich weiß es selber. Doch soll ich mich krank erklären lassen
therapiert. Gehorcht. Und am Ende die Welt doch dafür hassen?
Glaubt ich kann´s einfach nicht. Glaubt mir, ich würde es tun
sehn mich so sehr, einmal in Frieden, eine Nacht nur zu ruhen
bewacht beim Einschlafen. Sehn mich nach einem Kuss, glaubt mir, es stimmt
ein Kuss. Hätte so gerne den Menschen, der manchmal in die Arme mich nimmt.
Und so viel ihr auch redet, eure Argumente sind keine zur Wende
je mehr ihr redet. Desto klarer wird, dass ich´s auch auf der Flucht beende
zur Not. Ich bin nicht krank, kann´s sehen, kann´s so genau spüren
kann euch nicht folgen. Ich glaube, euer Weg wird ins Unglück führen.
Hab mich sooft probiert, gestellt, mich selber gequält
in der Diskussion. Habt als Argument mein Leben gewählt
einfach entwertet, was ich sagte. „Was weiß der schon,
reißt den Mund auf. Diese Plage“, asozial? Blanker Hohn.
War man auch noch so gebildet, meist haben sie dann noch mehr gequält
als letztes Argument. Hat man einfach die Bildung an sich gewählt
war nur ehrlich. „Hab wenig gelernt, hab noch nie ein Buch gelesen“
„du bedauernswerter Mensch.“ Finger ins Ohr. Das war´s gewesen.
Was bringt es? Ok, bist nach höchsten Ansprüchen genormt
doch vergisst du eins. `S ist der Mensch, der dich formt
wie kannst du so sicher sein, hast du jemals dabei bedacht
der Mensch, bis heute, hat er keinen Fehler nicht gemacht.
Doch völlig frei von Zweifeln, die ihn beirren oder aufwühlen
der gebildete Mensch, auf verantwortungsvollsten Stühlen
sitzt er da. Und egal was er macht, ist es noch so schlecht
er fordert Boni gar ein. Ist nichts als dämlich am Ende. Fühlt sich im Recht.
Und wenn ihr dann noch zu zitieren wählt
aus diesen Worten schreit meist eine Seele. Die bis heute sich quält.
Richtig zu zweifeln. An sich, an allem. Schmerzvollste, größte der Gaben
brachte den Genies die Erkenntnis. Heute darf sie keiner mehr haben.
Nehmt euch so, frei vom Zweifel, als hat Gott euch die Rechte gegeben
alles raus. Meint alles zu wissen. Ist aber alles nichts wert, ohne Demut vor´m Leben
denn zweifelsohne, in sicherer Gewissheit, einfach zu machen, zu handeln
führt zu Versagen. Möglichst richtig zu handeln? Durch Zweifel Fehler verwandeln.
Alles richtig machen, ohne Fehler, es ist leider nicht drin
was man damals wusste. Wo ist dieses Selbstverständnis hin?
Was wir alles können, haben Teilchen beschleunigt, Schafe geklont
Die tiefsten Tiefen erforscht, geguckt, ob am Mond jemand wohnt.
Der Mensch ist die Krone der Schöpfung. Dass es höher kaum geht
seid euch so sicher. Komisch, das in meinem Bio-Buch was anderes steht.
Ein gewisser Herr Darwin geht nach Überlebensfähigkeit, „survival of the fittest“
haltet einen Moment inne. Fragt sich da keiner, ob der Mensch wirklich so der Hit ist?
Wenn Herr Darwin sagt, am Gipfel der Schöpfung, da heißt es mit der Zeit zu gehen
Umstände, die sich ändern, sie lange überleben. Wie können wir uns an der Spitze sehen?
Wer zweifelt noch, dass die Bombe irgendwann fliegt, dass Unvernunft am Ende siegt
was wird es dann bringen? Das uns das Privileg zu wissen obliegt?
Werden wohl nicht nur nicht überleben. Wir werden´s gar schaffen
die Umstände selber heraufzubeschwören. Die vielleicht alles Leben einfach dahinraffen.
Fühlen uns so sicher, während wir auf der Illusion einfach weiter so schweben
haben wir uns gemausert. Zum Ende der Kette. Das niederste Leben, dass es je hat gegeben.
Und so lauf ich einfach weiter, so weit mich die Beine tragen. Müsst mich verstehen
bin hoffnungslos. Möglich. Doch kann die eingeschlagenen Wege als Ausweg nicht sehen
haltet kurz inne, die Augen zu, einfach lauschen. Denn seid ihr euch noch so sicher
vergesst ihr den Lärm Lebens. Einen Moment. Könnt ihr es hören? Des Teufels Gekicher.
Von makaveli85
Mit den Erinnerungen ist es so eine Sache – wehe, wenn sie ausgegraben – da kann mitunter ein „Herz mit Pfeil“ zum Vorschein kommen, meint Gunda Jaron ...
Noch schwermütiger geht es bei Sebastian Deya zu. Er lässt sein LI in „ Wo ein Kläger ... “ fragen, ob es lächerlich ... sei. Da kann es nützlich sein, wie bei Tweed 53 von Natascha P. / Slov ant Gali ein paar Reserve-Identitäten im Aquarium zu haben.
Verpackt (2)
Abgebrochen
die Klinke zu
meinem Ich
Drinnen
schlucken
gepolsterte Wände
jeden Ruf.
Draußen
ein glatt weißer
Flur
Im Päckchen
auf dem Korridor
der Schlüssel
zu mir
Die Schleife darum
so schön
zu schön
vielleicht
zum Lösen.
Verpackt
Abgebrochen
die Klinke
zu meinem Ich
Draußen
ein glatt weißer
Flur
Drinnen
schlucken
gepolsterte Wände
jeden Ruf.
Draußen einst
verpackte ich
Vergessen
Noch hoffe ich,
du findest die Schleife darum
zu schön
zum Lösen.
Als „Sad Girl“ glaube ich an meine Unschuld. Dagegen hilft auch keine „Worterotik“ - noch dazu, wo Natascha P. / Slov ant Gali im „Tweed 52“ nur „ ... Liebe empfangen / im Gedicht ...“ ...
Tweed 82
öffneten wir
einen Spalt
in eine bessere Zeit
Ungläubig besprühen wir
gestrige Wände mit
hilflosen
graffitti
Die Uhr tickt
http://lyrik.over-blog.com/article-slov-ant-gali-verpatzte-revolutionen-44380697.html
mein lebenssaldo
als sprotte
gefangen
in eis gelagert
in öl ertränkt
in dose verpackt
falsch beschriftet
egal
auf toast serviert
humpen nachgespült
keine gräten
bleiben zurück
eben
ein kleiner fisch
dichterling
sätze in
schraubzwingen gespannt
wortfeilen
glätten kanten
zum glitzerndem reim
brillianten gleich
an broschen
der es sich
leistenden
karat
auf der federwaage abgelesen
im Amsterdam
der sprache
heißt börse noch
auktion
wo bleiben die
gebote
für das nicht
käufliche?
Oh, das Leben, für das sich Sebastian Deya gebildet fühlt, erscheint ihm als „Toast mit Dornen“. So ist das, wenn sich „Welten“ begegnen. Da fragt es sich, ob man mit „Tweed 51“ von Natascha P./ Slov ant Gali bessere Menschen erhoffen kann ...
Aber die Nummer 888 ist ja was Teuflisches - oder?
Tweed 81
der sechste Liter
Bier in mir
der die Steckdose
der Ruhe
vergeblich angestrahlt
Jetzt
tausche ich wieder
die Sicherung
im Kasten
http://lyrik.over-blog.com/article-slov-ant-gali-nachnachtig-44514274.html