22. Juli 2010
4
22
/07
/Juli
/2010
10:45
Verrückter Versuch
die haarfarbe
die verrückt genug
wäre
um verrückt genug
zu sein
gibt es schon
nicht mehr
so sauber gegelt
um so ordentlich zu wirken
dass es wieder
verrückt genug wird
gibt es schon
nicht mehr
sollte ich es
mit menschlich sein
versuchen?
so verrückt
bin ich
nun auch wieder nicht
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Besinnliches
22. Juli 2010
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/2010
05:22
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21. Juli 2010
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/07
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/2010
10:32
Tweed 141
Nur dieses eine
Leben
ist meine
Thermoskanne.
Die Lippen längst verbrannt
schlürfe ich schnell
Tee
bevor er
lau wird.
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Twitter-Tweeds
21. Juli 2010
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10:30
Fetzen alter Liebesbriefe (1)
Dreh dich um
Es war einmal
eine Zeit
da warst du nicht da
Vielleicht war ich sogar
einsam
aber warum nur
es gab dich ja nicht
Dreh dich um
Ich werde kein bisschen ermüden
dir zuzuhören
Lausche dem Plätschern
meiner Tränen
Immer und immer
wird er auf mich
einhacken
der Rabe
meiner vergangenen
besten Jahre
denn du
gingst
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L I E B E & EX-Liebe
21. Juli 2010
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21
/07
/Juli
/2010
10:27
Postfach sein
alle gehen
tag für tag
vorbei an mir
verstopfen mich
mit spam
kauf
wenn du kannst
mein ruf
ich bin
bleibt unerhört
mancher schaut
als sei ich
sein lange nicht
geputzter spiegel und
spuckt und rubbelt
mich blank
als flaschenpostflasche
geheimnisgefüllt
öffnete er mich
vielleicht mit
freudiger erwartung
gerade zuckt er
abschließend
abwertend
nur müll drin
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Besinnliches
21. Juli 2010
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/2010
10:21
Wo ich auch laufe
es gibt kein Entkommen
Sie begleiten mich
die von Deutschen
Gemordeten
Ich entziehe ihnen
meine Hand
nicht
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Twitter-Tweeds
21. Juli 2010
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/2010
05:55
Darf man die DDR als seine deutsche Heimat bezeichnen? Ich habe es mit diesem Gedichtzyklus einfach gemacht.
Die Idee ist mir ausgerechnet in dem Moment gekommen, als ich im Clinch mit meinem Computer lag, richtiger: als einige Viren auf diesem mit mir kämpften:
Was ist eigentlich meine „Heimat“ bzw. warum habe ich bisher noch so wenige Gedichte darüber geschrieben?
Also ging es los. Natürlich ist das ein ernstes Thema, worum ich bei den ersten Versuchen nicht herumkam. Aber dann ging es ins Absurde. Bevor mich jemand fragt: Als mir das Gedicht einfiel, dachte ich bei „französisch“ „natürlich“ an die so bezeichnete Stellung der Vereinigung. Mir wurde erst nachher bewusst, dass man das auch politisch aufmüpfig verstehen könnte ... aber das war mir nur recht.
Am meisten Spaß gemacht hat mir dann Nummer 12. Vorsorglich der Hinweis: Ohne hintergründiges Schmunzeln konnte ich auch früher nicht „antifaschistischer Schutzwall“ zur „Mauer“ sagen ... und sei es des zungenfeindlichen Wortungetüms wegen... Heute also Start mit Deutsche Heimat 1
Danach wird man mir hoffentlich das „Lied mit viel Ende“ verzeihen.
... und dass ich mit „Tweed 110“ von Natascha P. / Slov ant Gali schließe, hoffentlich auch.
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20. Juli 2010
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10:51
Tweed 140 (Das Flaschengeisttweed)
Die Flasche ist zu fest verschlossen?
Benutze Steine unverdrossen
damit der Bann in Scherben springt
Geist frei dass was du wünschst gelingt
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Twitter-Tweeds
20. Juli 2010
2
20
/07
/Juli
/2010
10:49
Wo ich auch laufe
es gibt kein Entkommen
Sie begleiten mich
die von Deutschen
Gemordeten
Ich entziehe ihnen
meine Hand
nicht
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Heimatgedichte
20. Juli 2010
2
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/07
/Juli
/2010
10:48
Nonono
Es lebte einst ein Katzenfloh
ganz hungrig tief in Mexiko
Den machte Blut von Tigern froh
und Löwen, Luchsen sowieso.
Die gab es leider nirgendwo
und kein gepflegtes Katzenklo.
Drum biss der Floh mit Namen Jo
in einer Menschendame Po.
So endet glücklich er im Zoo.
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Pflanzen und Getier
20. Juli 2010
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06:27
Nicht, dass man mich missversteht: Ich reihe die „Männer des 20. Juli“ in die Traditionen der deutschen Geschichte ein, auf die wir stolz sein können, dass es eben AUCH die gibt. Aber so widersprüchlich die Einzelnen in ihren damaligen Beweggründen waren, so eindeutig wende ich mich den Missbrauch: Männer für den Kampf bis in den Tod an deutschen Weltkriegsgrenzen zu vereidigen, ist eines Göbbels würdig. Oder wen sollten die umzubringen versuchen, um Frieden zu schaffen?!
Bendlerblock-Zapfenstreich
Zapfenstreich
Manchen Julianten
hätte Deutschland gesiegt
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19. Juli 2010
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12:26
Schlängelwege der Liebe
Kun Ma sprach
zum Meister,
er wolle
die Welt verbessern,
Er wisse
wie sie aussehen müsse,
aber nicht, wie
er dorthin komme.
Der Meister entgegnete,
wohl wisse er
den Weg,
aber die Zeit,
ihn zu erklären,
sei lang.
Kun Ma blieb.
Heimlich
beobachtete er
den Meister,
wie der seine Tochter
unterwies
mit Flötenspiel
seine Schlange
tanzen zu lassen
Kun Ma
merkte sich alles genau
danach prüfte er
mit der Tochter des Meisters
wie viel er verstanden.
Als das Mädchen dies
glücklich ihrem Vater offenbarte,
freute sich der Meister,
denn seine Tochter
war ihm
die Welt.
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Unveröffentlichtes 1-99
19. Juli 2010
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12:24
Antiwerbung
Wie fühlten sich die Leser betrogen.
Der Rezensent hatte dieses Mal Recht:
Das Buch war so schrecklich verlogen
auch die Wortwahl war mehr als schlecht.
Er hatte nichts andres geschrieben,
also wurd es in Scharen gekauft -
mitunter darf man nicht lieben,
was Rezensenten die Haare ausrauft.
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Dichter - Künstler
19. Juli 2010
1
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/2010
12:22
Tweed 139
nichts ist geschenkt
schreit
aus der verpackung
der vergissmichnichtbettler
oma
zittert warum
hast du mich
ins ferne heim
verbannt
kind
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Twitter-Tweeds
19. Juli 2010
1
19
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/Juli
/2010
06:11
Wie oft versuchte ich, mich mit „Junger Vogel Mensch“ zu identifizieren, aber ...
... ich stimme mich eher auf den morgigen Tag ein, auf die widerliche Zeremonie, für die man meine Zustimmung hoffentlich nirgendwo mehr erwartet: „NO NATO“. Mein Sport ist da nur in „Tweed 109“ von Natascha P. / Slov ant Gali“ beschrieben ...
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18. Juli 2010
7
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/2010
17:54
Tweed 138
Seit den Einbrechern
klar geworden,
was ihnen ihre
Fingerabdrücke eingebracht,
stehlen sie
in weißen
Handschuhen.
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Twitter-Tweeds
18. Juli 2010
7
18
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/Juli
/2010
17:53
Zukunftsbörse
Titanic sinkt ins tiefe Loch
the upper class trinkt Sekt
und singt dazu Wir leben noch,
sind nur mit Gold bedreckt.
Bald fällt der Kurs für Mensch je Stück
auf Werte Richtung Nichts,
dann bleiben Puts halt nur zurück
zum Preis des Fleischgewichts.
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Titanic
18. Juli 2010
7
18
/07
/Juli
/2010
17:51
Im Wattenmeer
die Sonne umschmeichelt
die Sinne und streichelt
mit wärmendem Finger die bronzene Haut
verhüllt nur vom Kleide
von salziger Seide
den Düften des Meeres so zart und vertraut
es brodelt und knistert
es funkelt und flüstert
und zwischen den Zehen quillt samtener Schlick
ich schenke dem Fächeln
des Windes mein Lächeln
in gläserner Weite verliert sich mein Blick
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Gunda Jaron
18. Juli 2010
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/2010
05:58
Sebastian Deyas Frage nach dem „Wir?“ macht es uns nicht einfach und ist der von ihm gebrauchten Weise ungewohnt.
Auf jeden Fall ist da mein „Ausweg“ eben kein perfekter Ausweg ...
Aber Natascha P. / Slov ant Gali gönnen in „Tweed 108“ dem ICH auch nur eine Sprotten-Existenz ...
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17. Juli 2010
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/2010
19:33
Tweed 137
Horden
vergangener Morde
haften an mir.
Unter dem Panzer
der Schildkröte
wohnt nur
ein kleines
Aber
dagegen.
Gerade
entzündet es
sich.
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Twitter-Tweeds
17. Juli 2010
6
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/Juli
/2010
19:31
Ein Wundermittel
Gefühlt war Hinz ein armes Schwein.
Welch schreckliches Geschick.
Statistisch durfte das nicht sein:
Vom Reichtum kriegt auch er ein Stück.
Wenn tausend kontolose Leben
man mischt mit einem Milliardär,
scheint jedem ne Million gegeben -
so rein statistisch gar nicht schwer.
Wenn Hinz erschreckt vor Deutschlands Lage,
als ging die gerade steil bergab,
stellt man statistisch neu die Frage,
bis Aufschwung spuket aus dem Grab.
Wie grässlich wären große Heere
an Arbeitslosen hier im Land.
Doch schnell verschwindet die Misere,
weil neu zu zählen man erfand.
War Hinz noch eben arbeitslos,
glaubt nicht, dies sei ein fauler Trick,
ab heute ist er suchend bloß
mit seiner Nummer im Genick.
Im Land vom Rechenmeister Gauß
trägt man den Hinz statistisch aus.
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Heimatgedichte
17. Juli 2010
6
17
/07
/Juli
/2010
19:22
Spaniens Himmel
Die einfach
richtige Entscheidung
Gewehr
in die Hand
gegen die
Krieger
bevor die Welt
in Scherben fällt
Wenigstens
haben die Brigaden
versucht
die Flut
zu dämmen
Ich aber suhle mich
in der
Matratzengruft
des Zweifels
für interessierte nicht Wissende
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Frieden
17. Juli 2010
6
17
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/Juli
/2010
05:58
Sebastian Deya fragt „Wie konntet ihr nur ...? “ und ich halte dagegen: Maria-Magdalena ging nicht düster ...
„Alt“ ist AUCH eine Stimme ... die habe ich nicht in erster Linie gemeint ...
„Tweed 107“ hat eigentlich nur ein Problem: Natascha P. / Slov ant Gali hoffen natürlich, dass die Leser die Verwendung des lyrischen ICHS vom Autoren-Ich trennen können ...
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16. Juli 2010
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16
/07
/Juli
/2010
14:18
Tweed 134
flicken fremder leben
verwebt und strickt
mein hauptrechner
zur auslegware meiner räume
strickmütze gegen banken
hülle dem heizkalten herzen
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Twitter-Tweeds
16. Juli 2010
5
16
/07
/Juli
/2010
14:17
Überflüssig
Ich schenke dir
eine Tragetasche
voll mit Ideen
Du meinst
du brauchst
eine Quittung
fürs Finanzamt
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Twitter-Tweeds