Herr Hinz, ein Mann von Wort und Tat,
verkündet gern vor aller Welt,
was ihm in diesem unsrem Staat
politisch nicht so recht gefällt.
Hinz' Welt ist meist der Gasthof „Krumm“,
wo man am Stammtischrund zu viert
sich trifft zu Red' und Publikum,
das sich begeistert applaudiert.
Er ist geBILDet, das wird klar,
wenn er von „Rettungsschirmen“ spricht.
Und auch an solch' Vokabular
wie „Staatsverschuldung“ spart er nicht.
Grad DIES Problem, so wettert er,
wär' doch im Handumdreh'n vom Tisch:
Wenn Euros fehlen, bitte sehr,
dann druckt man eben welche frisch.
Auch Lösungsansatz Nummer zwei,
so findet Hinz, liegt auf der Hand:
Man urlaubt – er ist selbst dabei –
in Portugal und Griechenland.
Als Euro-Bringer hilft man prompt
den Ländern aus der Krise raus.
Dass da die Merkel nicht drauf kommt ...
Die Stammtischrunde nickt. Applaus.
Hätt' Hinz das Sagen in Berlin,
dann würde Deutschland über Nacht
in altem Glanze neu erblüh'n.
Er wüsste schon, wie man das macht.
Die Arbeitslosigkeit? Ach was!
Ein Ende wäre absehbar,
blieb jeder in dem Lande, das
schon seinen Ahnen Heimat war:
Es gäb' mehr Jobs in diesem Land,
wär'n nicht so viele Fremde hier.
Obwohl, Herr Hinz ist tolerant:
„ Giovanna, mach uns mal vier Bier.“
Der Abend schreitet rasch voran,
die Gläser sind schon wieder leer.
Herr Hinz spricht von Afghanistan,
vom Kriegseinsatz der Bundeswehr,
von nachhaltigem Produzier'n,
von Biosprit und Schweinepest.
Demnächst geht er mal demonstrier'n.
Wogegen, das steht noch nicht fest.
Herr Hinz, ein Mann von Wort und Tat,
begibt verdrossen sich zu Bett.
Wie wohl erginge es dem Staat,
wenn er hier was zu sagen hätt'!