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  • Lyrik-Veröffentlichungen "worträume" allein, "Mit Blindenhund durchs Liebesland" zusammen mit Ricardo Riedlinger und Volker Brauer und als einer von 10 Autoren aus Israel, Österreich und Deutschland: 10 X 10 = 100,
Prosa: "Planet der Pondos" (Rom
  • Lyrik-Veröffentlichungen "worträume" allein, "Mit Blindenhund durchs Liebesland" zusammen mit Ricardo Riedlinger und Volker Brauer und als einer von 10 Autoren aus Israel, Österreich und Deutschland: 10 X 10 = 100, Prosa: "Planet der Pondos" (Rom

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17. Mai 2014 6 17 /05 /Mai /2014 07:28

 

Die Bonzen haben feinen Zwirn,
die Dummen haben nichts im Hirn,
dem Hasenfuß fehlt zum Bieten Stirn,
den Seriösen kann nichts verwirr’n,

dem Säufer, ihm fehlt meist das Bier,
dem Egoisten fehlt kein wir,
dem Freier fehlen daheim Triebe,
der Nutte fehlt an Arbeit Liebe,

der Alleskönner ist kein Kenner,
der Zähler nie gemeinsamer Nenner,
dem Einarmigen fehlt eine Hand,
dem Plastikbier, ihm fehlt das Pfand,

dem Soldaten fehlt die Lebenszeit,
dem Helfer sich zu helfen Zeit,
gegen Henker fehlt der Dichter,
dem Freidenker hilft kein Richter,

dem Armen fehlt, na klar, das Geld,
den Amis fehlt der Rest der Welt,
dem Helden fehlt wer alles fällt,
dieser Welt fehlt mancher Held,

dem Frauentennis fehlen Sätze,
dem Gehetzten fehlt die Hetze,
den Nazis fehlt die alte Zeit,
den Mittellosen fehlt der Neid,

die Vernunft, sie fehlt der Welt,
dem Fallenden einen der hält,
der Indianer wird vermisst von Pur,
die Ozonschicht fehlt der Natur.

Das eine scheint null und nichtig,
das andere macht man nicht richtig,
vieles könnte leichter sein,
denkst du so, für dich allein,

so wirst du niemals, nein,
willst auch nicht du selber sein,
bist nicht wie Intelligente – viel schlauer,
sie sind Zerstörer, du bist Erbauer,

du siehst sie wie Maschinen machen,
du kannst nicht mehr wie früher lachen,
du siehst sie an den kurzen Leinen,
dir fehlen Tränen selbst zum Weinen,

ihnen fehlt Format zur Wende,
du bist einfach leer, am Ende,
wo sie sich alle hinbewegen,
du siehst zu und kannst dich nicht regen,

du siehst zu, wie sie sich nur hassen,
und erfährst dazu, was wir verpassen.
Was versetzt die Berge, reißt aus Bäume,
was macht aus Luftschlössern doch echte Räume,

was nützt dir der perfekte Pegel,
das schönste Schiff – ohne Wind im Segel?
Was füllt dich aus, nimmt keinen Raum?
WAS DIR FEHLT, ES IST DEIN TRAUM!

Ich weiß nicht viel, will nicht belehren,
doch mein Traum konnt sich bewähren,
wenn du willst, dreh dieses Lied auf, (http://bit.ly/SMS31t)
lass los, dreh auf, geh los und lauf,

hol dir doch erstmal noch ein Bier!
Hier und jetzt! Stoß an mit mir!
Siehst du sie, diese Wetten,
keiner kann den Junkie retten,

vor uns liegt das Ende dieser Welt,
der Gebückte der die Bonsen hält,
das Blut fließt hin zu den Tyrannen,
Missbrauch sieht man Frau’n übermannen,

siehst du die Dummen Gelder machen,
hörst du den Tod zu Tode lachen,
hörst du, wie sie die Penner nennen -
was wäre, lernten sie uns kennen?

Wenn du mir sagtest, was du weißt,
ich der bin, der dich doch mitreißt,
wenn wir einmal Kraft noch hätten,
ich fänd’s geil, selbst wenn wir Einen retten,

 

du leuchtest mir den Weg Leuchtturm,
ich feg ihn frei, von unter her als Wirbelsturm,
du bahnst nach vorn den Weg zur Mitte,
ich bestell dort: EINMAL ALLES BITTE!!!

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17. Mai 2014 6 17 /05 /Mai /2014 07:23

 

Die Schwalben, manches Menschenkind
die so gerne oben über Allem sind
lassen Welten drunter einfach liegen
die Flügel weit – auf zum Fliegen!

 

Lässt du dich hoch vom Winde tragen
ohne Zweifel, Hemmung und Fragen
musst du um Freiheit dich nicht stören:
sie fliegt dort, wo sie hingehören

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17. Mai 2014 6 17 /05 /Mai /2014 06:41

 

Was bloß wurd’ aus uns? Ungesehen?
Und: Wer bloß macht es ungeschehen?
Einst sangen wir, die Waffen schwiegen -
wir kämpften, um Krieg zu bekriegen!

Einst gingen wir, fast wie im Fliegen -
die Grenzen? Ließen wir links liegen!
Wann ging’s über die eine rüber,
an der wir uns nun gegenüber -

am Punkt, an dem wir Augen schließen
und an uns denkend um uns schießen?
Wie kam’s ohne Waffen zu dem Lauf?
Wenn keiner zielt? Wo halten wir drauf?

 

Was wurd’ aus den feinen Antennen,
die wir als Helmspitz’ heut’ erkennen?
Wie kam das Biest zur Pickelhaube?
Einst nannten wir’s doch Friedenstaube…

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17. Mai 2014 6 17 /05 /Mai /2014 06:33

 

 

Wo Möwen kreisten, Wellen schnellten
und deine Füße kitzelte Sand,
wo vor dir lagen Meer und Welten
und unter dir doch festes Land -

dort gehst du plötzlich über Scherben,
die deine Schritte schmerzlich machen?
Dort liegt vor dir nur noch Verderben
und hinter dir ein kaltes Lachen?

 

Dann hilft dir kein “Gedanken machen”!
Zieh dich da raus! Mit der eignen Hand!
Zwick dich! Zwick dich! Zeit zum Erwachen!
Man schläft tief, umstellt vom Albtraumland…

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16. Mai 2014 5 16 /05 /Mai /2014 07:24

 

Mittig die zwei pechschwarzen Strippen
sie bringen dein Wort in mein Gesicht
deine Ferne in mein Herz das bricht
dein Kuss ist Gift auf grünen Lippen,

dein Feuer ist Glut meiner Kippen
ich ziehe hart, du hustest das Licht
das sich verteilt, wenn’s in mir bricht -
du gabst Dreck – ich grub nach Schippen.

Doch glaubst du wirklich dein Format
bleibt dem Menschenwesen innerlich?
Spürst du meinen Kuss schon, wie er naht?

 

Meine kalten Lippen röten sich -
wird es klarer nun, was ihr nicht saht?
Mir fehlt’s zu sagen: Ich liebe dich!

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12. Mai 2014 1 12 /05 /Mai /2014 18:03

Als ich neulich
gegen ein Schnitzel
um die Wette puzzelte
knapp, aber gewonnen
zündete ich mir
ein großes Feuerwerk
erklärte mich selber zum
Großmeister
der Summe
seiner Teile

Als ich neulich
mit einer Frikadelle
Mikado spielte
hab ich den Braten
sofort gerochen
irgendwas ist doch hier
oberfaul
seither sehen die Radischen
sich ihre Überreste
von oben herab an
und demonstrieren
ohne rot zu werden
ihre Schärfe

Als ich neulich
mit einer zugekoksten
Bratwurst
am Golfen war
fiel mir am achtzehnten
Loch aber sofort auf
sie war immernoch
nicht durch genug
deshalb sieht sie sich
die rostigen Gardinen nun
von unten an

Als ich neulich
mit einem Klumpen Gehacktes
debattierte
rammte ich ihm
messerscharfe Argumente
in den Rücken
und redete dazu
ganz viel Käse -
igel
also rannte ich
um die Wette
ich freute mich so
als er mir im Ziel
einen Orden verlieh
auf dem Stand
ich sei flink wie ein Hase

Als ich neulich
einem Filetstück
auf seinem Weg
begegnete
eröffnete ich sofort
die Treibjagd
alarmierte die Vereinigten
Armeen aller Herren Länder
nach dreihundert Jahren Krieg
es war mir nicht
blutig genug
längst nicht
brutal genug
deshalb nannte die Evolution
meinen glorreichen Planeten
ihren ganz persönlichen
Schweineeimer

Alles in allem
kann man zusammenfassend
wohl sagen
das tote Gegner
immernoch die Besten sind
achja, und der Käseigel
das alte Schlitzohr
ich habe ihm den
Krieg erklärt
ein Königreich
gäbe ich für käsebrechende
Munition
er hat sich eingeigelt
also schießt einfach auf alles
was man belegt
nicht das die Schöpfung noch
schlecht wird
im Laufe der Jahre
gerissen wie ich bin
verkleide ich mich als
Blumenmädchen von Welt
um mir pfeiffend einzubilden
das man seinen wahren
Gegner nicht
erkennt
beweise meine Überlegenheit
mhhhmmmm
lecker
unschuldige
junge Blut -
wurst fließt
ich rieche so gerne
meine Scheiße
riech nur
sie duftet mir nach Rosen

 

 

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11. Mai 2014 7 11 /05 /Mai /2014 07:26

Hier um mein Grab versammelnd sich
da redet man von meinem Sterben
ich ruf ihnen zu: „Nein! Hier bin ich“
„zum Glück muss keiner erben“,

sie steh'n in Unterhemd und Turnhosen
keiner wirkt hier wirklich traurig,
es fliegt der Dreck, es fliegen Rosen,
die Stimmung wirkt so schaurig.

Manche hört man sogar laut noch lachen
„na warte, bald, da zeig ich's dir!“
ich meint's gut, doch auch mein Machen
geht unter, als war's niemals hier

Ich tanz vor meinem Grabe wie ein Clown
„warum? Hier bin ich! Und so jung!“
es wird mich wohl jemand erschau'n?
„ob der wohl taugt zum Dung?“

„Als was denn sonst, wenn nicht als Erde?“
ich geb's innerlich schon langsam auf
„auf dass aus ihm nochmal was Gutes werde“
ich bleibt zurück nach dem Ablauf

und ich geh zum Grabe einmal Nahe hin,
„der sieht ja wirklich wie ich aus“,
ich bin selbst nicht sicher: „Ob ich's bin?“,
also heb ich ihn noch einmal raus,

heb wie in der Schule meinen Finger eben
und nimmt mich einer dran sodann,
doch sieht man mich wohl nie im Leben,
würd sagen: „Guck die Maske an!“

Er atmet vor mir noch in den letzten Zügen,
hör am Ausgang sie die Liebe nennen,
„es ist auch euer Traum“ - er bleibt liegen,
die Wege sich am Ausgang trennen.

Wohin haben wir uns bloß verschwommen,
ich will die Schuld zwar gerne heben -
ist's mit uns tatsächlich so weit gekommen?
Das uns nur bleibt, sie zu geben?

Auch ich werd nach dem Letzten wohl gehen,
will mein Plätzchen kurz noch hegen,
wo ich stand, dort soll ein Blümchen stehen,
vielleicht will einer das ja pflegen.

 

 

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10. Mai 2014 6 10 /05 /Mai /2014 07:29

 

Für all die Opfer hat parat als Lohn
der Therapeut die bunten Pillen
bei Licht betrachtet blanker Hohn
Brechenden den Willen zu killen -
dabei sieht man doch, Menschenskind
auch die, die bloß daneben stehen
das krank doch wohl die Täter sind
weshalb sie achtlos weiter gehen.

So nennen wir’s Gerechtigkeit
wenn der Richterhammer schlägt
doch’s wahre Urteil spricht die Zeit
für den, der’s Urteil mit sich trägt -
von dem, der’s plötzlich reuig treibt
der bis dahin niemals Reue kannte
Zweifel an den Menschen bleibt
wenn man nie einen gerecht je nannte.

Der Geist wird in den Kreis quadriert
weil er die Gründe in sich sucht
und wenn alle Welt es nicht kapiert
ihm ins Nichts ein Ticket bucht -
dabei stellt sich nur, Menschenskind
schützend auf dein guter Geist
vor Einsicht, dass wir hässlich sind
stellt er sich lieber blind zumeist.

So flossen sie heiter, all die Tränen
die dir sinnlos selber scheinen
die Andere als sinnlos wähnen -
die Sinn haben, will ich meinen!
Denn so lange sie um’s Leben fließen
führt dein Herz noch einen Kampf
wo Rezepte aus dem Boden schießen
hinterlassen sie es bloß im Krampf.

Lass sie niemals deine Trauer stillen
lass Tränen Wahrheit sprechen
in ihrer Flut, dort fließt dein Willen
nur sie kann durch das Urteil brechen!
Höre weiter in dich selbst hinein
und mit deinen Tränen hab Geduld!
Dann wird vielleicht dort jemand sein
dem du glaubst: Es ist nicht deine Schuld!

 

 

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4. Mai 2014 7 04 /05 /Mai /2014 17:56

wie oft konnte ich die wahrheit schon hören

das wichtigste sei es dieser zeit
wie oft hörte ich mich so schon schwören
zu mir selbst die ehrlichkeit

wie oft sagte ich schon nie und nimmer
und dachte sähst genauer du hin
dann wüsstest du es ist viel schlimmer
welch aufrichtiger zugewinn

wie oft glaubte ich schon den selbstbetrug
und glaubte bloß ein andrer dran
dann sprang ich sofort mit auf den zug
und glaubte wirklich ich käm an

wie oft ging ich aufrecht schon hin zum glück

und hoffte bloß nach vorn zu fallen
vor’m spiegel stehend spulte ich zurück
an gestern mich festzukrallen

wie oft sah ich mich schon vorweg gehen
das wir es können laut beschreien
in der hoffnung wirst du zu mir stehen
könnte ich mir selbst verzeihen

doch ein teil in mir lässt sich’s nicht nehmen
für den andren mit zu hoffen
was bliebe mir würd er sich schämen
noch in diesem leben offen

wenigstens lässt mir dieses leben so-eben
eine lüge sie ehrlich zu nennen
ich werde eines tages recht mir geben
lerne ich mich selber kennen

wenn ich aufrecht weiter vor mir stehe
der wahrheit ins gesicht zu lachen
und ehrlich weiter in der hoffnung gehe
sie eines tages wahr zu machen

 

 

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2. Mai 2014 5 02 /05 /Mai /2014 12:22

 

 

Manch einer sagt, die Vögel fliehen
das ganze Jahr bloß, ohne Pause.
Wahr ist jedoch, die Vögel ziehen
von zu Hause bloß nach Hause,

wenn sie sich in die Lüfte schwingen,
bevor Eis auf Baumkronen thront -
umwärmt ein Heimatlied zu bringen,
wo immer auch der Sommer wohnt.

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30. April 2014 3 30 /04 /April /2014 12:19

 

Richtung WM trampeln die Rinder
über die Körper getöteter Kinder,
weil das Blut in den Favelas fließt -
man für’s Spektakel sauber schießt.

Für Brot und Spiele totgetrubelt,
und vom 12. Mann unter-gejubelt.

Richtung WM strampeln in Katar
die Bauarbeiter für den Superstar,
während sie auf Baustellen sterben -
die anderen „just do it“ werben.

 

Für Brot und Spiele totgetrubelt,
und vom 12. Mann unter-gejubelt.

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23. April 2014 3 23 /04 /April /2014 09:16

 

Wo Schläge aus Herzen hüpfen,
Samen harten Boden sprengen,
wo Bilder aus Rahmen schlüpfen,
wachsend hin zur Sonne drängen -

wo Momente fördernd zu Tag
das Leben in die Leere füllen,
was gestern noch begraben lag
durch Gedankenkraft enthüllen -

wo Traurigkeit nur guter Mist
und Tränen bloß begießen,
wo pur das Leben Dünger ist,
Träume in den Himmel schießen -

wo Menschen Herzblut schwitzen,
die Klingen kreuzend mit der Norm,
den kalten Stahl zur Glut erhitzen,
die durch Finger fließt in Form -

wo Soldaten, treu ergeben
Lieder bloß, nicht Tode bringen,
wo Kämpfer sich zum Kampf erheben
und Waffen so zum Schweigen singen -

 

dort sieht man sie von Muse naschen
und im Herzblutvergießen
von sich selber reingewaschen
durch Schlachtfelder zum Grunde fließen.

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20. April 2014 7 20 /04 /April /2014 10:58

 

Es liegt ein Anfang in allen Dingen,
kein Punkt kann’s Rund’ vom Ende trennen,
es ist in Wahrheit, wie mit Eheringen:
kannst du es denn nicht selbst erkennen?

War es ein „ja“ von dem du träumtest,
oder Tod, der erst am Ende scheidet -
als du gegen Zweifel dich aufbäumtest,
das auf ewig dich die Einsicht meidet?

Spürst du nicht den Rat dich schlagen,
wenn sie verständnisvoll Hände reichen?
Du fragst und fragst, es bleiben Fragen -
jede Antwort lautet: Unter Gleichen!

Sie ging nicht mal von dir nach dort,
nur, wie du, der Zukunft angesichts,
geradeaus den Weg von hier nach fort,
im Hier und Heute weg vom Nichts.

Nicht umsonst merkt man erst viel zu spät,
wenn sie umsonst auf’s Auto sparen,
das es im Leben hier um nichts mehr geht,
seit ihre Ziele nur noch Ferne waren.

Seit deine Blicke in die Ferne schweiften,
hab ich’s wie’s kam schon kommen sehen -
sie enden, wo einst Träume streiften;
du bist und bleibst dabei, nachzugehen!

Deshalb reden wir längst, hier im Stillen,
über einen Ort zum Verweilen,
weil ich nichts hab, außer Willen,
weil wir sind, wo wir Gedanken teilen,

sitz ich hier und bin am Machen,
von dem ich hofft’, es könnt verrauchen -
siehst du mich für dich darin Lachen?
Ich hofft’, ich müsst’ es nie gebrauchen,

doch, weißt du: Ich werd bei dir stehen,
denn was hier steht, wird stehen bleiben;
und grinsend dir zur Seite gehen
und ins Ende einen Anfang treiben.

Du kannst mich wenden, kannst mich drehen,
dieses Wort wird dich zum Anfang führen,
selbst wirst du mich einst gehen sehen -
dann bin ich hier, um dich zu berühren.

 

 

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20. April 2014 7 20 /04 /April /2014 10:56

 

 

Es wissen nicht bloß große Kenner:
wer Ergebnisse aus Brüchen zieht,
braucht zum Rechnen einen Nenner,
was manch Zähler heute wohl nicht sieht -

wenn er sich in Beziehungen setzt
und glaubt, dass er selbst größer ist,
wenn er berechnend Messer wetzt
und sich selbst höchsten Wert beimisst,

wenn er vor Kommas Nullen setzt.
Dass du abhängig vom Teiler bist -
damit’s Ergebnis zeigt, grob geschätzt,
auf was man unter’m Strich aus ist -

(und am Ende als Ergebnis bleibt: keins,
zumindest keins mit Zugewinn,
denn keiner ist je größer eins,
mit Rest höchstens im Eigen-Sinn )

das fällt kaum auf, beim Zeichen hetzen,
weil wir alle hier zum Rest gereichen,
wenn wir Striche ziehen, Grenzen setzen,
um im Vergleich bequem zu streichen.

Wäre diese Welt nicht reich,
teilten wir uns mit, ergebnisoffen -
wären unter’m Strich dann alle gleich,
die bei-tragend auf’s Ergebnis hoffen?

Statt dessen fühlt man sich begehrt,
wenn man am Elend größten Anteil hat -
ganz genauso läuft es wohl verkehrt,
findet Berechnung nur in Brüchen statt.

 

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13. April 2014 7 13 /04 /April /2014 17:25

 

 

Dieses Leben ist seit jeher ein Fass
ohne Boden, Dank all dem Hass -
in das manche Menschen Tränen weinen,
die darin verloren scheinen.
Doch die Zeit lässt sie in Runden fließen,
Dürstende mit Nektar gießen,
bis sie sich mit im Fass befinden
und als Trän’ darin verschwinden -
um zu vergeh’n zu purem Leben,
dass dem nächsten lehrt, sich hinzugeben.
So wird ein jeder Schritt, scheint er ins Nichts,
Teil des drückenden Gewichts,
wenn er hinein über die Klinge springt,
dass ein Fass zum Bersten bringt -
wenn am Himmel dem blutroten Mond
Gezeitenwechsel inne wohnt.

 

Wenn der Mensch am Lebensstrand
bis zum Horizont nichts sieht als Sand,
wenn nach Kriegen, Geld und Fürsten,
die Verbliebenen nach Leben dürsten,
wird ein Sehnsuchtsfunke überspringen -
wird er das Fass zum Sprengen bringen.
Aus ihm entspringen werden Wellen,
die ans brache Ufer schnellen,
in derer puren Lebensflut
erlischt die letzte Todesglut -
totes Land wird bunt erblühen,
tot geglaubtes wird vor Leben sprühen -
kommt der Tag und kommt die Zeit,
wenn vergehend Leben „Leben!“ schreit,
wird entfesselnd aus den Fesseln drängen,
was sich aufgestaut, um Fesseln zu sprengen
und die Letzten werden Erste sein -
fahren sie friedlich erste Ernten ein.

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13. April 2014 7 13 /04 /April /2014 17:24

 

 

warum rufst du nicht einfach
die feuerwehr
schreien die uniformierten gaffer
vom strassenrand
wenn ich durch mein brennendes dach luge
um nach luft zu schnappen
die seien längst da
um brände zu legen
sagte man mir
sie schreien arschloch
ich sage
danke
sie sagen hoffentlich fackelst du ab
ich sage
alles klar
mach ich
und hetze weiter durch den raum
alle geräte aus
ohne strom
wie kann ich mich in dem lärm
bloß überhören
frage ich mich
um mich herum nichts als heizungskälte
dreh auf
denke ich mir
mit mehr messern im rücken
als ein igel dort stacheln hat
zum glück sind sie zu blind um zu sehen
wie lächerlich ich manchmal aussehe wenn ich
die abwehrhaltung einnehme
sie sagen
ich stünde neben mir
das sehe ich selbst
denke ich
und sehe vor mir den knirps

mit seiner viel zu großen mütze
die ihm ins gesicht hängt
mit seiner viel zu großen jacke
in die er dreimal passte
wie er vor’m fernseher steht
und den showmaster anbrüllt
Papa, Papa!
Und wie er springt
und klatscht
und wie er mich ansieht und lacht
und die erde bebt
und ich kann ihn hier nicht
alleine lassen
auch wenn diese tür
überall hinführt
ich suche und suche die fernbedienung
ich kann sie nicht finden
sie ist 
im fernseher
und trotzdem gehe ich anschaffen
hier in der manege
damit ich mir wenigstens 
batterien leisten kann
während ich den knirps verteidige
gegen alles
was da kommen mag
manchmal könnte ich ihn
vor die wand klatschen
diese videos 
immer wieder
diese videos
wie er im kindergarten
alleine seine runden drehte
wie ein kleiner professor die hände am rücken verschränkt
bis sie ihn zum zehnten mal umsonst
auf den traktor setzte
und von da an
lieber im keller einsperrte
diese videos
wie ich ausgebüchst bin
für den mann den ich papa nannte
für seinen geburtstag
mitten am tisch 
vor der ganzen verwandtschaft
die heute noch sagen
ich sei schuld
für zehnmal voll in die fresse am wohnzimmertisch
und dieser knirps
springt
und lacht
und schreit 
da 
da
da
jedesmal wenn er das gute sieht
in ihren augen
und er lacht
und mir geht das herz auf
und die erde bebt
und er weint
und es tut mir so leid
denke ich
weil ich nicht lachen kann
und die erde bebt
und er weint
wenn er sieht
wie die filme enden
und die erde bebt
und er weint
wenn ich ihm sage
er solle sich die filme nicht mehr ansehen dürfen
und die erde bebt
während sie mir mit rat-schlägen
den schädel zertrümmern
und ich 
danke sage 
und das
es mir leid täte
ich halte sie lieber an der kurzen leine
wer weiß
was mir einfällt mit platz für anlauf
nicht das
noch jemand verletzt wird am ende
sie sagen
ich solle nicht soviel saufen
ich sage
mache ich
und das es mir leid täte
obwohl ich den suff so hasse
gründe ich
eine selbsthilfegruppe
die alkonymen anoniker
ich und siebzehn typen
die aussehen
wie ich
die klingen
wie ich
und denen es leid tut
das man sie für menschen hält die sie nicht sind
ich kann mich ändern denke ich
mache musik auf die ohren
höre dich
papapapa
und lasse die puppen tanzen
und alles
einfach alles funktioniert
wenn ich die puppen tanzen lasse
wenn wir das kind an die hand nehmen
und vom fernseher wegholen
papapapa
sogar die flammen am dach
hören nur auf mein kommando
wenn wir die puppen tanzen lassen

bis wir wieder vor dieser tür stehen
dem ausweg
der überall hinführen könnte
ich sehe 
meine angst
in deinen augen
kannst du es nicht hören
papapapa
ich habe angst
du brichst ihm das herz
das testbild ist nur einen mausklick entfernt
auch wenn ich dir vertraue
ich habe angst um ihn
und das telefon klingelt
und wir stürmen 
los
weil wir so sicher sind
du bist es
doch ich traue mich nicht
den hörer abzunehmen
weil mir einfällt
ich bin der einzige verdammte idiot
der kein telefon besitzt
weil ich mir die rechnung
nicht leisten konnte
ohne gründe die mir eingefallen wären
aus denen du mich anrufen solltest

und wir stehen
vor dieser tür
und sehen uns nirgendwo
mitten in die augen
und treten uns
für den ersten schritt
den wieder keiner ging
und unter unseren füßen
bebt
die ganze
verdammte erde

 

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12. April 2014 6 12 /04 /April /2014 18:52

 

Frieden ist nicht
bloß das Gegenteil
von Krieg
Frieden ist nicht
bloß die Abwesenheit
von Krieg

Frieden herrschte
wenn irgendwann
niemand mehr wüsste
was Krieg überhaupt
bedeutet

 

 

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12. April 2014 6 12 /04 /April /2014 06:42

 

 

Mensch, dieses Leben wirkt wie Arsen,
nimmst du’s Tag für Tag, Stück für Stück,
kann’s bis zum Punkt irgendwie geh’n –
bist du drüber, gibt es kein zurück.

Mit Medizin und Geld und Krücken,
mit Reizhusten und Herzstechen -
gebücktem Gang, krummem Rücken,
im Fieberwahn, mit Erbrechen,

so schleppt man sich dem Tage nah.
An dem, was lange in uns reift,
mit voller Giftwirkung endgültig da -
wenn’s tödlichen Besitz ergreift.

Mit jedem Tag, den wir so leben,
glaubt man länger an Versöhnung -
doch unbeirrt lässt weiterstreben,
ans Gift die lange Gewöhnung.

Gen Ende, das man dreht und wendet,
was Menschen täglich neu beginnen –
es endet, wenn’s nicht endlich endet,
im Blutbad – frei von Herz und Sinnen.

 

Mensch, es wird dir deinen Rest hingeben,
hast du den Punkt erstmal passiert -
die Wirkung ist da, nimmt dir das Leben,
hast du den letzten Rest einst konsumiert.

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12. April 2014 6 12 /04 /April /2014 06:39

 

Für Facebook hat ein Depp
programmiert eine App:
gibst du deine Werte ein,
lässt sie dich eine Farbe sein.
Du gibst sie ein, sie nennt dich blau -
du stimmst zu und sagst: „Genau!“

Genau deshalb wär’s auch richtig,
nannt’ die App dich durchsichtig -
bezeugt’s doch, ganz genau,
all die Einfalt. Ein-ton-grau,
in dem die Farben uns entwischen,
die entseh’n, wenn sie sich mischen.

Diese Welt ist schwarz und weiß,
nur grelle Hitze, kalter Schweiß -
und ich lauf in ihr, wenn auch nicht rund -
denn die Mischung macht mich dunkelbunt!

 

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11. April 2014 5 11 /04 /April /2014 06:59

 

Das Leben auf ganz eigenen Wegen
tut selten gut und ist kein Segen,
denn im Leben tut der Heldenmut
nicht selten Not, doch niemals gut.

Weil der Held, wenn man’s bedenkt,
auch am seidnen Faden hängt
und des Opfers Bürde trägt -
weil das Leben sie mit Schicksal schlägt,

dass Einzelnen dankt, mit hartem Tritte,
für die Gesamtheit falscher Schritte -
was auch die vielen Gräber zeigen,
die fehlen, um sich zu verneigen.

Den Weg in eine bessre Welt,
den ebnet uns kein Superheld,
sondern Kraft um Steine aufzuheben,
die im Wege dorthin liegen eben -

Kraft um aufrecht ihr Gewicht zu tragen
und ihre Last zu hinterfragen -
Kraft um in den Becher weinend fortzuleben
und ihn verneigt zum Anstoß zu heben -

 

denn das Ziel ist nicht darüber, nein!
Sondern einer am End’ unter allen zu sein.

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11. April 2014 5 11 /04 /April /2014 06:56

 

Lieber Schatten, bitte glaube mir,
mein schlagend Herz gehört nur dir.

Was durfte ich nicht alles sehen,
als ich dabei war, mich nach dir zu drehen,
was durfte ich nicht alles sehen,
als ich dabei war, nach dir hinzugehen.

Seit ich weiß, du stehst hinter mir,
seit ich weiß, du bist immer hier,
werden aus dünner Luft, Krumen, Narben,
frischer Duft, Blumen, Farben.

 

Lieber Schatten, in der Nacht,
wenn mich scheinbar nichts mehr glücklich macht
und um uns herum scheint kein Licht,
wo andere dich sehen nicht,
lieber Schatten, bin ich deins -
lieber Schatten, in der Nacht. In der Nacht, da sind wir eins.

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7. April 2014 1 07 /04 /April /2014 10:56

 

 

Im Spiegelbild fließen Tränen,
bis Morgens dann das Rollo kracht.
Sie schwinden mit dem Sehnen,
wie im Tage dann die Nacht.

Ich such und such, doch scheint es fort,
als läg’s mir fern, was einst so nah.
Ich habe Angst, es bleibt auch dort,
wenn man so tut, als war’s nie da.

 

 

 

Was mich dorthin zum Fenster drängt?
Selbst gewillt – ich kann’s nicht nennen.
Woran mein Herz wohl wirklich hängt,
lerne ich im Abschied kennen.

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7. April 2014 1 07 /04 /April /2014 10:54

 

 

Meinen Lieblingshosen ist’s wohl anzusehen,
wie gerne manche Männer schoppen gehen.
Erst als sich auftat dann das dritte Loch,
auch ohne Lust, so ging ich doch.

In den Laden rein mit voll der Planung,
von der eignen Größe? Keine Ahnung.
In die erste passt ich dreimal rein,
in die zweite? Nie im Leben, nein.

So hab ich mich zehn Minuten durchgewühlt,
bis in meiner Kabine lagen gefühlt
30 Hosen. Ich fasste den Entschluss und Mut,
stellte fest: „Grau steht mir gut!

Also nimm sie beide mit -
zwar eine Farbe. Doch nicht gleich im Schnitt!“
Den Rest hab ich zurückgeschmissen,
heimlich, wie ich’s rausgerissen,

und bin nach zwanzig Minuten, stolz wie Bolle,
heimwärts. Bis eine Freundin sehen wolle
und ich plötzlich ziemlich nackig war.
„Sag mal! Siehst du das nicht? Alter Narr!

Die neuen Hosen, deine!
Sind bloß zwei Größen! Es ist eine!
Das kann und darf’s jawohl nicht geben!“,
sagte sie. Ich dachte nur: „Nächstes Mal eben!“

Sie sagte: „Das war wohl nix!“ Ich dachte: „Fast!
Denn beide Hosen sind schön. Und eine passt!
Und! „Falls ich zunehm, bin ich ohne Sorgen -
die andre passt dann vielleicht morgen!“

 

 

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7. April 2014 1 07 /04 /April /2014 10:52

 

Macht’s nicht schönsten Sinn im Leben,
wenn wir an andre denken?
Sich der Liebe hinzugeben,
was man heut nennt „sich verschenken“?
Ist’s nicht so, mit den Steinen,
die in den Fluten Felsen bleiben,
(entspringend auch in fernem Weinen)
dass sie sich zuerst zum Kiesel reiben?
Bis am Ende Sand bleibt nur -
der sich verläuft, wo Wellen branden.
Bis er in der Weltenuhr
verrinnt am Strand, wo andre stranden.

Ist’s nicht Indiz für Unverbogenheit,
an seinen Träumen festzuhalten?
Ist Indiz nicht diese Biegsamkeit,
anstatt Erstarren und Erkalten?
Du stehst neben dir, vor dir der Schmerz?
Dann nimm ihn! Nimm den Frust!
Es liegt vor dir ein gebrochenes Herz?
Dann nimm es! Nimm es dir zur Brust -
und halt an deiner Liebe fest!
Lass es – wie’s ist – zerbrechlich sein;
für das was war? Gib ihm den Rest!
Und setz die Scherben in dich ein!

Schrei es raus, statt dich zu belügen!
Auf dass der Schmerz im Glase bricht!
Schrei es raus, statt dich zu betrügen!
Auf dass der Schmerz bricht wie Licht,
das am Ende Wahrheit nennt!
Halt einfach dort ein Blatt bereit -
schrei es raus, bis es brennt!
Schrei es raus, bis es befreit,
von Wut, die mit dem Blatt verraucht.
Und sollt sie bis zum Himmel reichen -
wo Feuer brennt, ist’s nicht verbraucht!
Wo Feuer brennt, dort setzt man Zeichen!

Wer es verlernt sich hinzugeben,
dem ist das Schönste doch genommen!
Man kann zwar schlauen Rat vorleben,
doch was man vergibt ist weg gekommen!
Trauer wird Sinn bloß weichen,
lässt du sie im Winde fliegen!
Und wird deine Kraft zum Wedeln reichen,
wird in Rauch gezeichnet Antwort liegen!
Wir lernen Hoffnung in den Träumen kennen,
lass um ihren Wert dich nicht belehren!
Um dich am Ende hart wie Stein zu nennen,
musst du dich bloß selbst entbehren!

 

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22. März 2014 6 22 /03 /März /2014 13:08

 

du bist entweder
glücklich
oder traurig
du bist
entweder
oder

lass sie
99 tage weinen
sie werden am
100. lachen
sehen sie einen grund
es sei denn du nennst sie
nach 99 tagen
depressiv
und rammst ihnen so
einen pflock ins hirn

kein verb das den gedanken
an die händ nehme
und ihn zum fremdwort führte
kein problem
gib ihnen die pille
und nenn den  grund
sie zu nehmen
und der vertrag ist unterzeichnet

bis zum 199. tag
ist sie traurig
weil sie depressiv ist
ist sie depressiv
weil sie traurig ist
impliziert die krankheit
noch den zustand
an tag 200
wacht sie auf und ist
einfach glücklich

es geht bergauf denkt sie
schlenderd durch den supermarkt
wie geht es dir
wird sie gefragt
mir geht es gut
sagt sie
nein warte
ich bin depressiv
zwei zustände
für den verstand
nicht vereinbar
schwarz und weiß
zugleich
bin ich glücklich
ich bin depressiv
nein warte
bin ich traurig
ich bin depressiv
ich bin glücklich
glaubt sie euphorisch
na warte
du bist depressiv
schreit sie laut lachend
und bricht in tränen aus

überfordert mit der frage
nach dem
wie geht es dir
wird ihr der verstand
den zustand erschaffen
ist er
überfordert mit der antwort
nach dem
wie geht es dir
die sie sich immer öfter
ständig stellt

gib ihnen tabletten
damit ihre seele
uniformiert in pharmaweiß
den horizont der krankheit
nicht mehr übersteigt
fessel sie an betten
zu unserem schutz
sagen die ärzte
wer schützt sie
frage ich mich
sie waren doch noch
kinder

so viele worte
keines das ihnen
rechtzeitig sagte
das sie nicht krank sind
das sie glaubten
nicht mehr krank wären
muss wohl am
burn-out liegen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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