manche Wörter
sind Masochisten des Sinns
für alle Sinne
sinnlos
von allen Seiten geschlagen
wissen sie
sie sind immer richtig
wenn man sie gebraucht
und sie würden nicht vermisst
verzichtete man auf sie
also
gönnt ihnen
die Peitsche
manche Wörter
sind Masochisten des Sinns
für alle Sinne
sinnlos
von allen Seiten geschlagen
wissen sie
sie sind immer richtig
wenn man sie gebraucht
und sie würden nicht vermisst
verzichtete man auf sie
also
gönnt ihnen
die Peitsche
Und ich reim dir eine Sonne
in das neue Jahr hinein
Nein, die wird kein böses Zeichen
für den Klimawandel sein.
Komm, ich häng in unsren Kirschbaum
einen Mond mit Sichelform
und bekleide dich mit Küssen
denn die kleiden dich enorm
Für verträumte Augenblicke
ist sie weg die böse Welt
erst am Ticketautomaten
fehlt zur Rückfahrt mir das Geld …
Spinnen am Morgen bringt abends einen Roman.
Probieren ist aller Laster Anfang.
Kein Rauch ohne Raucher.
Viele Köche verderben das Internet.
Die Axt im Haus erspart die Schwiegermutter.
Den Seinen gibts der Herr im Beischlaf.
Einem geschenkten Gaul sollte man keine Pferdewurst zeigen.
Reden ist Silber, Schweigen Altgold.
Es wird nichts so heiß gegessen, wie die Köchin tut.
In der Ruhe liegt
Wie man in den Wald hineinruft, so findet man kein Wild.
Stille Wasser sind teuer - zumindest im Fünfsternelokal.
Ohne Fleiß ein Beamter.
Lieber die Blinde im Bett als die Taube auf dem Dache.
Wer ernten will, muss wissen wo gesät wurde.
Wer zuerst kommt, steht lange allein da.
Lügen haben Hosenbeine.
Wer den Pfennig nicht ehrt, kennt den Euro schon.
Es glänzt nicht alles, was Gold ist.
Ordnung ist das halbe Leben, auf das man verzichten kann.
Dem Glücklichen schlägt keine letzte Stunde.
hemd
du mit den streifen längs
und den queren
als ärmel
den sonnenhimmelwolkenlosblauen
auf unschuldstupferwolkenweißem grund
was passiert
wenn ich dich
mit virtuellem luminol
betrachte?
werden es nur
schweißstriemen sein
die dich unsichtbar
schmücken oder
laufe ich
besudelt mit fremdem blut herum?
Ich schließe die augen
und lasse
merkeldeutsches duschwasser
über meine haut strömen
auch pilatus
wusch seine hände
was zöge ich an
ohne sonderangebote
und billigwaren manchmal
und mit
nichts kostete geld?
völlig neu
fragte ich mich
nach meinem geschmack
also wirklich meinem
und ich säße
vor einem virtuellen katalog
und riefe um hilfe
was passt mir
was passt zu mir
und ein urururenkel
eines kulis aus bangladesh
hätte dieses schreckliche problem
genau wie ich
und schickte mir
eine mail
um hilfe für sich
das wird nicht passieren
sein urururopa
verbrannte gerade
mit anderen
die in unseren statistiken
keine rolle spielen
in einer textilfabrik
in der gearbeitet wird
als wäre eben erst
die spinning jenny
geboren
damit ich
mein hemd bezahlen kann
mit ganz normalem
so selten in meinen taschen
heimisch werdendem wenigen
geld
Liebe ist Kitsch Übertreibung
Ein Zeppelin vor der Explosion
Unerträglich im frei liegenden Schmerz
Auch wenn der Zahnnerv ein Ehering ist
Vielleicht hilft es dir schwarz zu sein und reif
Es hilft dir nicht dass Gesichter an denen das Dotter
des Eies dem sie entsprungen noch im Licht blinkt
dich nicht coverten
Ihre Träume klingen nach Blumenwiese so wie
deine nach Taucherkrankheit und Tod
Irgendwann wenn du gestorben bist
an Selbstmitleid erschrecken sie
vor der Ahnung was du wohl
gemeint haben könntest
du hinter Nelly
verborgener
ewiger
Mann
Am Anfang waren die Hände
der Junge der verträumt
die Tasten berührt
für den Klang
der bleibt
Im Zentrum des Universums
er und sie
sie und er
sie und er wie sie
er wie sie und er
alles dreht sich um den Gedanken
denke ich an dich
denke ich an mich
denke ich an uns
bin ich wohl erwacht aus einem Traum
mein alles war dir nicht genug oder
ach tut das weh
so weh
dass Kopfhörer mich schützen
vor dem was ich immer wieder
sagsinge
Bilder blenden auf
von ihr und ihm
begegnen einander und sich selbst
in Sograusch der verschlingenden Rhythmen
bis Erkenntnis kommt
Es war wohl wirklich und wahrhaftig
nur ein Traum
so schwanzgetretenschmerzerjaulend
nicht mehr sie und er vervielfacht
es bleibt
der Junge dessen verträumte
Hände auf den Tasten
die Melodie halten bis
zum letzten Ton
und doch
das ganze Lied lang
dabei waren
Alle Wege führen nach Berlin, wenn du nicht hin willst.
Steter Tropfen höhlt das Hirn.
In der Not frisst der Teufel Tofu.
Wer im Glashaus sitzt, sollte den Schlafanzug anbehalten.
Was der Bauer nicht kennt, lässt er der Bäuerin.
Auch ein blindes Huhn findet mal ein Hahn.
Wer zuletzt lacht, lacht alleine.
Hunde, die bellen, holt am Abend der Zahnarzt.
Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd.
Was du heute kannst besorgen, bekommst du morgen billiger.
Wie wacker war der Kabrettist
und außerdem politisch;
der Geist ihm scharf geraten ist
und außerorndlich kritisch.
Er wollte unbestechlich klar
von der Regierung Sünden,
sofern sie grad Regierung war,
als Machtverkümmrung künden.
Sehr schnell hat er der Schwarz-Partei
das christlich abgesprochen.
Und jene Truppe Nummer zwei
hat längst nicht rot gerochen.
Und die Partei mit Farbe grün
ist ihm nicht grün gewesen.
Auch die ließ gern es strahln und sprühn,
belohnt´man sie mit Spesen.
Dann zog er bei der Truppe Gelb
erfolgreich Schmutz vom Leder.
In dieser schweizer Steuerwelt
bereicherte sich jeder.
Der eine sagt zum andern Nein,
spielt er das Opposöhnchen,
und spielt dieselben Gaunerein
mit dem Regierungskrönchen.
Der wackre Kabarettoist
verfolgt das nun seit Jahren.
Dass immer es dasselbe ist
hat schmerzlich er erfahren.
Gelegentlich da kokketiert
er kurz mal mit Tiefrot,
solang man da am Lachen ist,
hat er sein sichres Brot.
Man fragt ihn manchmal insgeheim,
wird dir das nicht zu bunt.
Ihr trampelt stets in alten Leim,
ich lach mich dran gesund ...
Wer den Schaden hat, sollte versichert sein.
Der dümmste Bauer erntet das größte Wikipedia.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch.
Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der über den See laufen.
Eine Schwiegermutter kommt selten allein.
Wer anderen eine Grube gräbt, hat den Schweiß vor den Erfolg gestellt.
In meinem Netzwerk stellt´ ich Mann
mich bei dir brav zum Kraulen an.
Dein Avatar war so entzückend.
Auch dein Profilbild war entrückend.
Wie hoch stand mir die Schnurrbartpracht
voll Hoffnung auf die Liebesnacht
mit dir, du rollig scharfe Braut,
die sich das erstmals offen traut.
Dein Fell erstrahlt in jungem Glanze.
Ich nehm mir vor, ich geh aufs Ganze.
Als hätt von meinen Katerjahren
ich nur den halben Teil erfahren.
Dann seh ich dich, oh welch ein Schreck,
Die besten Jahre sind längst weg
bei dir, verzeih, dass ich´s nun petze,
ist überall nur Staupe, Krätze.
Und deiner abgenutzten Tatze
fehlt jeder Liebreiz einer Katze.
So wärm ich meine alten Glieder
an Frauchens Kachelofen wieder.
Die Zeiten werden immer schlimmer.
Ins Netzwerk bringt mich nichts mehr ... nimmer!
Mehr als nur eine Möglichkeit kann Dichtern widerfahren,
dass ihnen´s am Gedicht gebricht im Laufe von den Jahren.
Da ist, weiß Gott, die Wirklichkeit, die immer wiederholte,
vor der der hellste Dichterscheit allmählich friert, verkohlte.
Da ist, wie es der Sänger kennt, am Rande lauter Brandung:
Die Stimme rauht, mit Heiserkeit verkrächst sie manche Landung.
Da ist beim Fass von edlem Wein erreicht der feuchte Boden.
Und unser Dichter ist erschöpft vom Schöpfen aus den Moden.
Zehntausendmal hat er versucht, die Welt per Wort zu bessern.
Egal, was er noch weiter sagt, er kann sich nur verwässern.
Ihm bleibt nur eins, ganz radikal: Hinein ins schnöde Leben.
Das wird vielleicht mit etwas Glück ihm Stoff für Verse geben.
Doch sollten ihm, auch das kommt vor, dieselben nicht gelingen,
so kann er lebreich im Gewühl auch alte Verse singen.
Das sei allein des Dichters Pein, meinst du, mein dummer Guter?
Dann lös dich erst von deinem Band an deinen Spielcomputer ...
das kind
geht durch die wand
die du da siehst
nach draußen
vergiss
die blutende stirn
wunden offen
narben tief in der haut
dessen was du
wortarm
seele nennst
mit geschlossenen augen
lauf los
mein kind
die wand
ist nicht da
wenn du die augen wieder öffnest
wirst du es selbst
also nichts
sehen
An einer Wegesgabelung da trafen sich drei Männer.
Der erste sang ein schönes Lied, der zweite lauscht´ als Kenner.
Als Nummer drei dann eingestimmt zum Wanderlied-Duette,
da stellt der zweite sinnend fest, zu dritt wärs ein Terzette.
Der erste probt den Chorgesang vergeblich mit dem dritten.
Der zweite hebt die Hand und spricht, man braucht´ ihn nur zu bitten.
Er lehrte gern, wie schön ´s sich singt in einem Männerkreise,
er schrieb auch drüber noch ein Buch zum besseren Beweise.
Die andren gingen ihres Wegs. Bald waren sie entschwunden.
Der zweite hat die Theorie vom Chorgesang erfunden.
Käm heute jemand an den Platz, er chorte gern alleine.
Doch niemand, der noch singen kann, bewegt dorthin die Beine ...
was taugt wohl noch
mein hauptprozessor?
wer käme,
ihn durch einen neuen
zu ersetzen?
für moderne spiele
wäre wohl
grafikkarte wie
arbeitsspeicher
nicht ausreichend
überhaupt
wäre ich wohl ungenügend
updated
und ein tuning
lohnte sich
nicht mehr
ich wäre schlicht
ersetzt
weil ich kein
computer bin,
bin ich dir
hoffentlich
unersetzlich
ein neuer
zu teuer
aber
was machst du
an meinem hauptschalter
das
ist nicht
mein stand by modus
nicht klicken
neiiiiiiiin …
Im neuen Reiche Babylon
sich kluge Menschen fanden
zum Deuten eines Ypsilon,
sie haben´s nicht verstanden.
Trag niemals Eulen nach Athen
dort sind sie doch zu Hause
Der Völkerraub, s´ ist zu verstehn,
benötigt mal ne Pause.
Der Babylonier Vogel ist
jedoch der Wappen-Geier,
der ständig fremde Viecher frisst,
bis nirgends sind noch Eier.
Der Babylonier-Geier wird
in Zukunft Hungers sterben.
So sagt zu mir der Eulenwirt,
komm, lass uns Flügel färben …
immer
möchte ich neben dir stehen
wie neben jedem menschen
der das brauchte
still die hand reichen
durchpulst von warmem blut
jedes wort
kescherte falsches
aus dem salzigen wasser
ich bin dir
und jedem
so fern
am meeresgrund der trauer
drückt schweigen schwer
auf lungen ohne luft
du hebst den kopf
siehst unsichtbares
wie nicht jeder mensch
der das brauchte
und das meer
erweist sich
im erwachen
als albtraum
wenn wir uns
leibhaftig gegenüberstehen
pflücke ich
korallen von deiner
rissigen haut
wiedergutmachung weil
sie fußfassen konnten
Es war ein verdammter Freitag. Er wachte auf mit dem Gefühl, es könne nur Samstag sein, und wenn er sich wieder schlafen legen würde, wäre das Wochenende zu Ende. So entschied er, munter zu bleiben. Allein … es half nichts. Es begann ein Tag voller Arbeit und Whisky oder Alpha und Omega, wie der Grieche sagen würde; zugegeben: mehr Omega. Als er aus der Tür trat, traf ihn eine Kugel. Sofort war ihm klar: Ihm konnte nun egal sein, ob Freitag war oder Wochenende. Trotzdem lächelte er: Es war ein verdammter Freitag.
Glücklich
welch großes Wort
in Seifenwasser geblasen
so bunt doch bald fort.
Ist die Tonne erschöpft
leer der Eimer Welt
geht’s nicht ohne dass Regen
vom Himmel fällt
Oh wir waren uns Sonnen
so brennend heiß
und auf unseren Häuten
lief in Strömen der Schweiß
Ich brauch eine Pause
wisch die Stirn mir ab
denk an der Gräber Müh
an die Kühle im Grab
an die Zeit da ich endlos liege und frier
und beruhige mich
du liegst neben mir ...
Ich bin die Menschheit und bin krank
das kann ich deutlich spüren.
Drum muss der nächste Weg mich schnell
zu einem Doktor führen.
Doch hab ich eines nicht bedacht
bei meiner Geistesschwäche,
Das ist ja selber nur ein Mensch,
zu dem ich leidend spreche.
Sein Sado-Masochist-Gesicht
ergrinst schon auf die Schnelle:
Dann zieh mal schnell die Hosen aus!
Ich weiß die rechte Stelle.
Schon bin ich richtig krumm gemacht,
weg ist der gerade Rücken.
Den Hintern kräftig hochgestreckt
soll ich mich wehrlos bücken.
Dann braust des Irren Medizin
im riesigen Klistiere
in meines Darmes dunkles Reich
ich fall auf alle Viere.
Es scheint, was mir dort eingespritzt,
war meiner Krankheit Wesen.
Der Arzt er grinst satanisch nur:
Daran sollst du genesen.
Fiskalpakt, Dollar, ESM,
was soll ich mirs verbeißen.
Die Därme spielen längst verrückt,
ich muss so furchtbar scheißen.
War ich nicht einst naturgesund
kein Geld in Darm und Munde?
Wär nicht die Dauerkrankheit weg
nach ner Toilettenstunde?
Ich kotz und scheiß es alles aus,
das Kapital, das Übel.
Vielleicht komm ich dann putzfidel
heraus aus diesem Kübel.
Was machte mich so endlos krank?
Ich kann es noch nicht glauben:
Geld macht die Umwelt mir kaputt,
will mir die Zukunft rauben.
Doch es ist noch nicht ganz zu spät,
um selbst mich zu kurieren.
Ich halte mich nur besser fern
von allen Geld-Klistieren.
Ist es der Stamm eines perversen Bakteriums,
oder sind es alles verderbende Viren,
in der Nähe des ersehnten Deliriums
nach nichts andrem als Geld zu gieren?
Ists aus Laboren ein Rauschgift
für Gen-Tod-Gehirne,
eine nie-mehr-denk-Schrift
zum Zermatschen der Birne?
Sie können nicht ohne
denken und krauchen,
sind nicht die Bohne
zu was zu gebrauchen,
gabs keinen Schuss
von dem nutzlosen Stoff,
scheints, es wär Schluss,
und man hätte nur Zoff.
Die schon viel haben
die pumpen sichs rein,
müssen sich laben
am Alles-Sein.
Dann kommt der Blitz,
das Erwachen, der Schreck:
Es war nur ein Witz,
alles Geld ist nun weg.
Er tut ja so weh
dieser kalte Entzug,
bist sie gereift, die Idee,
es war alles nur Spuk.
Essen braucht man
und Kleidung und Schutz
und manches andre von praktischem Nutz.
Und man schafft und man lebt
und man kommt endlich drauf:
Die Welt findet ohne einen sicheren Lauf.
Wir saßen an bunt-schwerer Tafel
und jeder hat maßlos geprasst,
da kamen mir plötzlich so Zweifel,
und mich haben Skrupel erfasst.
Ich fragte mich, was ich so brauchte,
und nehmen sollt ich nicht mehr.
Und ich sagte es meinem nächsten
und die Tafel sie war doch so schwer.
Wir beide, wir haben bedächtig
was für vernünftig wir hielten getan
und die andern gemustert danach,
wie sie frönten dem gierigen Wahn.
Beim Abräumen unserer Tafel
flog ein wenig mehr in den Müll,
weil sich zwei im Haufen begnügten
und dann zuschauten, traurig uns still.
Die Titanic ist trotzdem gesunken
und die Fische fraßen uns zwei,
denn zum Umbau der Tafelräume
waren beide wir nicht genug frei.
Ja, ein Eisberg ist Wasser, gefroren,
und der Kaviar schmeckt auch Klasse drei
also komm, wir verteilen, was da ist,
und beim Steuern sei´n wir auch mit dabei.